
Die NASA hat sich für gleich zwei Raumsonden entschieden, die Ende dieses Jahrzehnts zur Venus aufbrechen sollen – in den 30er-Jahren folgt dann eine ESA-Sonde.
Mit DAVINCI-Plus untersucht die NASA vor allem die Zusammensetzung der Atmosphäre unseres Nachbarplaneten. Ein Orbiter erfasst mit speziellen Kameras die Verteilung der chemischen Stoffe in den Venuswolken. Eine Sonde soll am Fallschirm durch die dichte Venusatmosphäre schweben und Messungen machen. Bei fast hundertfach höherem Druck als auf der Erdoberfläche und Temperaturen von rund 500 Grad Celsius sind Landungen auf der Venus besonders anspruchsvoll.
Die NASA-Sonde VERITAS wird mit einem Radar nach vulkanischer Aktivität Ausschau halten. Die ESA will mit EnVision aus der Venusumlaufbahn heraus die Oberfläche kartieren und sogar die unterirdischen Schichten des Planeten erfassen. Zudem untersucht sie die Spurengase in der Atmosphäre. Bis heute ist unklar, wie es auf der Venus zu einem katastrophalen Treibhauseffekt gekommen ist – obwohl dort einst ganz ähnliche Bedingungen herrschten wie auf der jungen Erde.
Der seit Mai amtierende neue NASA-Chef Bill Nelson betonte bei der Vorstellung der Missionen, dass die Erforschung der Venus unerlässlich sei, um den Klimawandel bei uns zu verstehen. Die drei neuen Sonden fliegen zur Venus, erforschen dort aber indirekt auch unsere Erde.