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Studie
Verkehrssektor könnte ohne Mehrkosten bis 2045 klimaneutral werden

Deutschland kann einer Studie zufolge im Verkehr bis 2045 ohne Mehrkosten oder Einbußen in der Mobilität klimaneutral werden. Voraussetzung sei, dass die Bundesregierung unverzüglich umfassend handele, heißt es in einer Studie der Denkfabrik Agora Verkehrswende.

    Autos fahren durch einen Tunnel
    Die Emissionen im Verkehrssektor sind nach wie vor zu hoch. (imago / Wolfgang Maria Weber)
    Steuere die Politik in dem Sektor erst im Jahr 2030 um, wären die gleichen Emissionseinsparungen dagegen nur mit Mehrkosten von rund 500 Milliarden Euro möglich. Im Referenzszenario, das auf den bis heute beschlossenen Klimaschutz fuße, würde Deutschland die Klimaziele im Verkehr verfehlen und bis 2045 Mehremissionen von rund 590 Millionen Tonnen CO2 verursachen.
    Deutschland hat in den letzten Jahren zwar sein Klimaschutzziel insgesamt erreicht, der Bau- und vor allem Verkehrssektor seine jeweiligen Ziele jedoch deutlich verfehlt. Bundesregierung und Parlament haben nur das Klimaschutzgesetz geändert und die jeweiligen Sektorziele weitgehend außer Kraft gesetzt. Das Ziel der Klimaneutralität - also unterm Strich kein Treibhausgas-Ausstoß mehr bis 2045 - bleibt jedoch bestehen.
    Würde die Bundesregierung nach volkswirtschaftlicher Logik handeln, müsste sie beim Klimaschutz im Verkehr schnell alle Hebel in Bewegung setzen, sagte die Vize-Direktorin von Agora Verkehrswende, Zimmer. Das Ergebnis der Studie sei eindeutig: "Politisches Zögern hat einen Preis. Der Preis bemisst sich entweder in Geld oder in Treibhausgasen."
    Diese Nachricht wurde am 13.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.