Archiv


Verlagerung von Forschung und Entwicklung ins Ausland

Immer mehr deutsche Unternehmen verlagern ihre Forschung und Entwicklung ins Ausland. Das ergab eine Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Für das ist das eine gefährliche Entwicklung:

    "Dass das Land als hoch entwickelte Volkswirtschaft einfache industrielle Massenproduktion an Niedriglohnländer verliert, ist lange klar. Deutschland aber verliert offenbar auch als Know-how-Basislager im internationalen Vergleich an Attraktivität. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wären langfristig Lebensstandard und Wohlstand ernsthaft bedroht. Die Politik muss dringend gegensteuern und die Rahmenbedingungen für Unternehmen nachhaltig verbessern", fordert das Düsseldorfer Handelsblatt.

    Die Zeitung Die Welt argumentiert ähnlich:

    "Hohe Löhne und Sozialbeiträge, unflexible Arbeitszeiten, eine überbordende Bürokratie, eine hohe Steuerbelastung und ein überregulierter Arbeitsmarkt treiben nicht nur die Produktion, sondern letztlich auch die Forschung ins Ausland. Erschwerend kommt hinzu: Es wird auch nur dort produziert, wo geforscht werden kann. In einem technikfeindlichen Land, in dem die Stammzellenforschung oder die 'Grüne' Gentechnik auf massiven Widerstand stoßen, können sich keine Zukunftsindustrien entwickeln."

    In der Wirtschaft mehren sich die Stimmen, die eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke verlangen. Dazu bemerkt die Frankfurter Rundschau:

    "Die Phalanx der Kernkraftapologeten wächst und sie bedient sich geschickt ökologischer Argumente. Der Schutz des Klimas ist längst auch in der internationalen Debatte zum Kronzeugen erkoren. Der kann nicht die Unverantwortlichkeit der Kernkraft widerlegen, nicht ihre Risiken, nicht ihre Endlagerprobleme. Aber er kann, oft genug in den Zeugenstand bemüht, die Unumstößlichkeit klarer Laufzeitbeschränkungen aufweichen."

    Der Kölner Stadt-Anzeiger gibt zu bedenken:

    "Drei Kriterien muss die Energieversorgung der Zukunft erfüllen: Sie muss langfristig verfügbar sein. Sie darf Klima und Umwelt nicht über Gebühr belasten. Und sie muss auf Dauer bezahlbar bleiben. In allen drei Punkten bleibt die Energiegewinnung aus Kernkraft und ebenso aus fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Kohle den Beweis schuldig. Effiziente Technik für erneuerbare Energien wird ein Exportschlager werden. Darin sollte Deutschland Weltmeister bleiben."

    Nun noch ein Blick in die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die auf die Entwicklung des deutschen Bier-Marktes eingeht:

    "Mit Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent haben die Billigstbieranbieter vor allem bei den großen nationalen Biermarken erhebliche Absatzeinbußen zugefügt. Als erster zieht die zum Nahrungsmittelkonzern Oetker gehörende Braugruppe Radeberger die Konsequenz. Die Übernahme der Dortmunder Braugruppe Brau und Brunnen wird dazu genutzt, mehr als drei Millionen Hektoliter und damit einen nennenswerten Teil der eigenen Kapazität aus dem Markt zu nehmen", betont die Frankfurter Allgemeine Zeitung.