Die sind zumindest sehr skeptisch geblieben, die Mittelständler. Das Bekenntnis zum Internet als Jobmaschine, das außer Schröder auch noch D21-Chef Thomas Ganswindt, Wirtschaftsstaatssekretär Rezzo Schlauch und Bremens Bürgermeister Henning Scherf abgegeben haben, deren Lob aufs Web als Umsatzbringer, das ist denn auch von einigen Mittelständlern als Web-Audio der Bremer Stadtmusikanten bezeichnet worden. Und Web-Audio gilt ja momentan nicht gerade als der große Erfolgshit. Aber Kanzler Schröder ist dieser leicht ironischen Einschätzung tapfer entgegen getreten und mahnte gestern.
Ohne die weitere Entwicklung moderner Dienstleistung lassen sich die Arbeitsplatzprobleme in Deutschland mit Sicherheit nicht lösen.
Allerdings dürfen diese Dienstleistungen nicht abgehoben nur im Web statt finden. Das war der große Fehler des Internet-Hype Ende der neunziger Jahre, bei dem ja viele Millionen Investitionen in den Sand gesetzt wurden. Nein, moderne Web-Dienstleistung muss bestehende Industrien weiter bringen, deren Qualität verbessern und die international wettbewerbsfähig machen.
Zwischenfrage: Genau für solche Entwicklungen ist ja gestern auch der Deutsche Internetpreis verliehen worden. Da gab es gleich drei Preisträger. Warum denn das?
Das haben sich die Erfinder des Internetpreises mal als besondere Note ausgedacht. Die ändern nicht nur jedes Jahr die Kategorien, in denen der Preis verliehen wird, sondern die loben auch immer Preise in drei Kategorien aus. Zum Beispiel, wie Andreas, Referatsleiter Multimedia im Wirtschaftsministerium erläutert.
In der Kategorie Internet-basiertes Informationsmanagement für Mitarbeiter und Kunden. Und hier ist das Interessante, man hat ein Business-Networking aufgebaut, an dem jetzt schon 150.000 Geschäftsleute teilnehmen. Und es geht darum, hier durch Networking sich untereinander zu helfen, beispielsweise wenn man Auslandsgeschäfte abwickeln möchte, wenn man Partner braucht, auch um vielleicht neue Geschäftsfelder zu eröffnen. Ich denke, das ist eine sehr innovative Lösung, die sehr schnell Erfolg gehabt hat mit dem Medium Internet.
OpenBC nennt sich die Firma, die das Portal entwickelt hat und betreibt. Und die bieten das Portal in acht Sprachen an, und mit einer Menge ganz pfiffiger Datenbankmaschinen, die etwa Vertriebswege in Asien suchen oder durch eine Profilauswertung den passenden Lieferanten oder Dienstleister herausfinden.
Zwischenfrage: Was waren die beiden anderen Preiskategorien?
"Service after Sales” hieß eine. Da ging der Internetpreis an W-Support aus Hartmannsdorf in Sachsen. Die bieten ein Portal an, mit dem der gesamte Reparaturprozess von Handys, Navigationssystemen, Faxgeräten oder Persönlichen Digitalen Assistenten im Web verfolgt werden kann. Der Kunde weiß also genau, sein gerät ist vor vier Stunden vom Händler an die Werkstatt geschickt worden und liegt da nun im Wareneingang herum. Und zwei Stunden später verriet ihm das Portal, welcher Mitarbeiter der Werkstatt gerade daran repariert. Und die dritte Preiskategorie hieß Integrierte Wertschöpfungsketten. Da geht es um unternehmensweite Anwendungen, die Routinevorfälle im Controlling oder in der Buchhaltung mit einer Internet-Anwendung einfacher machen. Da hat Authentidate für ihre Signaturlösung, ihre Software für die digitale Unterschrift den Deutschen Internetpreis erhalten. Und das ist deshalb ganz spannend, weil die digitale Unterschrift mit entsprechender Signatursoftware ja für solche Projekte wie die geplante Gesundheitskarte ganz wichtig ist, sich aber am Markt noch nicht so richtig durchgesetzt hat. Und da erhofft sich die Jury, das die Prämierung von Authentidate die digitale Unterschrift etwas populärer macht.
Zwischenfrage: An der Arbeit der Jury wurde ja im Vorfeld der Preisverleihung viel Kritik geäußert. Sie könne nicht unabhängig urteilen? Was steckt hinter dieser Kritik?
Im wesentlichen steckt dahinter, dass ein Microsoft-Vertreter mit in der Jury sitzt, aber kein Vertreter der Open Source-Gemeinde. Das hat für Unmut gesorgt. 500 Firmen hatten sich beworben, und nur Windows-basierte Lösungen haben den Einzug ins Finale geschafft. Der zweite Kritikpunkt im Vorfeld war, dass Software für die digitale Rechteverwaltung als die heißesten Anwärter auf den Internetpreis kolportiert wurden. Und da setzt Microsoft sich ja schon seit längerem für eine sehr rigide Anwendung von Softwarelösungen für die Rechteverwaltung im Netz ein. Damit könne man endlich der Raubkopiererei im Web begegnen. Das Gerücht war eben nur ein Gerücht. Und da hätten sich die Gemüter wahrscheinlich auch schnell wieder beruhigt, wenn Bundeskanzler Gerhard Schröder gestern bei der Preisverleihung, nicht das viel diskutierte Recht auf eine Privatkopie kritisiert hätte. "Wer die Privatkopie erlaubt, erlaubt das Klauen", hat der Kanzler gesagt. Das ist zwar in der Regierungskoalition mit Sicherheit kein mehrheitsfähiger Standpunkt, hat aber noch mal für heftige Diskussionen gesorgt.
Ohne die weitere Entwicklung moderner Dienstleistung lassen sich die Arbeitsplatzprobleme in Deutschland mit Sicherheit nicht lösen.
Allerdings dürfen diese Dienstleistungen nicht abgehoben nur im Web statt finden. Das war der große Fehler des Internet-Hype Ende der neunziger Jahre, bei dem ja viele Millionen Investitionen in den Sand gesetzt wurden. Nein, moderne Web-Dienstleistung muss bestehende Industrien weiter bringen, deren Qualität verbessern und die international wettbewerbsfähig machen.
Zwischenfrage: Genau für solche Entwicklungen ist ja gestern auch der Deutsche Internetpreis verliehen worden. Da gab es gleich drei Preisträger. Warum denn das?
Das haben sich die Erfinder des Internetpreises mal als besondere Note ausgedacht. Die ändern nicht nur jedes Jahr die Kategorien, in denen der Preis verliehen wird, sondern die loben auch immer Preise in drei Kategorien aus. Zum Beispiel, wie Andreas, Referatsleiter Multimedia im Wirtschaftsministerium erläutert.
In der Kategorie Internet-basiertes Informationsmanagement für Mitarbeiter und Kunden. Und hier ist das Interessante, man hat ein Business-Networking aufgebaut, an dem jetzt schon 150.000 Geschäftsleute teilnehmen. Und es geht darum, hier durch Networking sich untereinander zu helfen, beispielsweise wenn man Auslandsgeschäfte abwickeln möchte, wenn man Partner braucht, auch um vielleicht neue Geschäftsfelder zu eröffnen. Ich denke, das ist eine sehr innovative Lösung, die sehr schnell Erfolg gehabt hat mit dem Medium Internet.
OpenBC nennt sich die Firma, die das Portal entwickelt hat und betreibt. Und die bieten das Portal in acht Sprachen an, und mit einer Menge ganz pfiffiger Datenbankmaschinen, die etwa Vertriebswege in Asien suchen oder durch eine Profilauswertung den passenden Lieferanten oder Dienstleister herausfinden.
Zwischenfrage: Was waren die beiden anderen Preiskategorien?
"Service after Sales” hieß eine. Da ging der Internetpreis an W-Support aus Hartmannsdorf in Sachsen. Die bieten ein Portal an, mit dem der gesamte Reparaturprozess von Handys, Navigationssystemen, Faxgeräten oder Persönlichen Digitalen Assistenten im Web verfolgt werden kann. Der Kunde weiß also genau, sein gerät ist vor vier Stunden vom Händler an die Werkstatt geschickt worden und liegt da nun im Wareneingang herum. Und zwei Stunden später verriet ihm das Portal, welcher Mitarbeiter der Werkstatt gerade daran repariert. Und die dritte Preiskategorie hieß Integrierte Wertschöpfungsketten. Da geht es um unternehmensweite Anwendungen, die Routinevorfälle im Controlling oder in der Buchhaltung mit einer Internet-Anwendung einfacher machen. Da hat Authentidate für ihre Signaturlösung, ihre Software für die digitale Unterschrift den Deutschen Internetpreis erhalten. Und das ist deshalb ganz spannend, weil die digitale Unterschrift mit entsprechender Signatursoftware ja für solche Projekte wie die geplante Gesundheitskarte ganz wichtig ist, sich aber am Markt noch nicht so richtig durchgesetzt hat. Und da erhofft sich die Jury, das die Prämierung von Authentidate die digitale Unterschrift etwas populärer macht.
Zwischenfrage: An der Arbeit der Jury wurde ja im Vorfeld der Preisverleihung viel Kritik geäußert. Sie könne nicht unabhängig urteilen? Was steckt hinter dieser Kritik?
Im wesentlichen steckt dahinter, dass ein Microsoft-Vertreter mit in der Jury sitzt, aber kein Vertreter der Open Source-Gemeinde. Das hat für Unmut gesorgt. 500 Firmen hatten sich beworben, und nur Windows-basierte Lösungen haben den Einzug ins Finale geschafft. Der zweite Kritikpunkt im Vorfeld war, dass Software für die digitale Rechteverwaltung als die heißesten Anwärter auf den Internetpreis kolportiert wurden. Und da setzt Microsoft sich ja schon seit längerem für eine sehr rigide Anwendung von Softwarelösungen für die Rechteverwaltung im Netz ein. Damit könne man endlich der Raubkopiererei im Web begegnen. Das Gerücht war eben nur ein Gerücht. Und da hätten sich die Gemüter wahrscheinlich auch schnell wieder beruhigt, wenn Bundeskanzler Gerhard Schröder gestern bei der Preisverleihung, nicht das viel diskutierte Recht auf eine Privatkopie kritisiert hätte. "Wer die Privatkopie erlaubt, erlaubt das Klauen", hat der Kanzler gesagt. Das ist zwar in der Regierungskoalition mit Sicherheit kein mehrheitsfähiger Standpunkt, hat aber noch mal für heftige Diskussionen gesorgt.