Nach Drohnenvorfall
Verletzungen des polnischen Luftraums: CDU-Politiker Röwekamp fordert Ausbau der NATO-Luftabwehr

Nach der Verletzung des polnischen Luftraums durch zahlreiche russische Drohnen hat der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Röwekamp, eine Stärkung der NATO-Luftverteidigung gefordert.

    Der CDU-Politiker Thomas Röwekamp spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bremen.
    Der CDU-Politiker Thomas Röwekamp leitet den Verteidigungsausschuss des Bundestags (Archivbild). (Sina Schuldt/dpa)
    Durch das Kriegsgeschehen in der Ukraine werde deutlich, dass Massenangriffe mit Drohnen eine Herausforderung darstellten, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Die NATO müsse deshalb ihre Möglichkeiten zur Luftabwehr ausbauen. Röwekamp plädierte dafür, russische Drohnen mit Zustimmung der Ukraine abzufangen, bevor sie den Luftraum eines NATO-Landes erreichen.

    Drohnenvorfall wird Thema im UNO-Sicherheitsrat

    Der UNO-Sicherheitsrat befasst sich heute mit dem Zwischenfall. Ein entsprechender Antrag der Regierung in Warschau wurde von mehreren Mitgliedern des Gremiums unterstützt.
    In der Nacht zum Mittwoch waren mindestens 19 russische Drohnen teils hunderte Kilometer weit in den polnischen Luftraum eingedrungen. Mindestens drei von ihnen wurden abgeschossen. Das russische Verteidigungsministerium hatte nach dem Vorfall versichert, es habe keine Absicht gegeben, Ziele auf polnischem Gebiet anzugreifen.

    FAZ-Journalist betont Brisanz hybrider Kriegsführung

    Der FAZ-Journalist und Buchautor Reinhard Bingener sagte im Deutschlandfunk, die russischen Drohnen in Polen zeigten, wie brisant das Thema hybride Kriegsführung sei. Das Szenario entspreche dem Bild, das die Sicherheitsbehörden schon seit längerer Zeit zeichneten. Russland sei nicht nur ein Problem unter vielen anderen, betonte Bingener. Vielmehr betreibe Kremlchef Putin einen weitreichenden „Angriff auf unser Gesellschaftsmodell“.

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    Diese Nachricht wurde am 12.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.