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Vermisste Air-Asia-Maschine
Suche wegen Dunkelheit unterbrochen

Von der malaysischen Maschine der Air Asia fehlt immer noch jede Spur. Die Suche nach dem vermissten Flugzeug wurde wegen der einbrechenden Dunkelheit ausgesetzt. 155 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder werden vermisst. Auf den Flughäfen in Surabaya und Singapur spielten sich dramatische Szenen ab.

Von Bernd Musch-Borowska | 28.12.2014
    Menschen erkundigen sich nach der Passagierliste bei der Fluggesellschaft Air Asia um den Verbleib ihrer Angehörigen.
    Menschen erkundigen sich nach der Passagierliste bei der Fluggesellschaft Air Asia um den Verbleib ihrer Angehörigen. (imago/Xinhua)
    Wegen einbrechender Dunkelheit ist in Indonesien die Suche nach dem vermissten Flugzeug der Air Asia unterbrochen worden. Am Morgen soll sie weitergehen. Bis zum Abend gab es keine Spur von der Maschine, die auf dem Flug von Surabaya auf der indonesischen Insel Java nach Singapur vom Radarschirm verschwunden war.
    Etwa 40 Minuten nach dem Start am frühen Morgen war der Funkkontakt mit dem Flug QZ 8501 abgebrochen. Zuvor habe der Pilot noch wegen schlechten Wetters eine andere Flugroute in größerer Höhe eingeschlagen, teilten die indonesischen Behörden mit.
    Kontakt auf Höhe Borneo verloren
    Beim letzten Funkkontakt habe sich das Flugzeug über dem Meer zwischen der Insel Borneo und Singapur befunden, sagte der Sprecher der indonesischen Verkehrsbehörde Djoko Murdjatmodjo. Die Stelle, an der man den Kontakt verloren haben, liege etwa 100 Kilometer südlich von Pontianak auf Borneo.
    In der Region liegen die kleinen Inseln Bangka und Belitung. Von dort aus starteten Rettungsteams mit kleinen Booten zu einer Suchaktion. Der Chef des Rettungszentrums in Bangka, Joni Superiyadi, sagte im Fernsehen, sei Team sei zusammen mit einem Polizeiboot unterwegs Richtung Belitung. Dort werde das Flugzeug vermutet.
    Den ganzen Tag über lief eine großangelegte Rettungsaktion, an der sich Schiffe und Flugzeuge aus Indonesien, Malaysia und Singapur beteiligten.
    Währenddessen spielten sich auf den Flughäfen in Surabaya und Singapur dramatische Szenen ab. Angehörige und Freunde der vermissten Passagiere warteten verzweifelt auf Informationen.
    Ein junger Mann mit dem Namen Purnomo hätte eigentlich auch an Bord der Unglücksmaschine sein sollen. "Ich warte immer noch auf ein Wunder und hoffe, dass alle gerettet werden", sagt er. Ich habe mitfliegen sollen, habe aber im letzten Moment storniert, weil er Anderes zu tun hatte. "Zwei meiner Freunde sind mit mehreren Familienmitgliedern an Bord", erzählt er. Man habe in Singapur zusammen Silvester feiern wollen. "Und heute Morgen, bevor ich zum Beten ging, rief einer von ihnen noch bei mir an und sagte wir sehen uns im nächsten Jahr. Und dann kam diese schlechte Nachricht."
    Erste Vorfall dieser Art für Air Asia
    Für die Billigfluglinie Air Asia, die ihren Hauptsitz in Malaysia hat, ist es der erste derartige Vorfall. An Bord waren nach Angaben der Fluggesellschaft außer dem Piloten und dem Co-Piloten fünf weitere Besatzungsmitglieder in der Kabine und 155 Passagiere, darunter 16 Kinder und ein Baby.
    Die Maschine sei von einem erfahrenen Piloten geflogen worden, hieß es. Air Asia ist eine der erfolgreichsten privaten Fluggesellschaften in Südostasien. Sie wurde mehrfach als beste Billigfluglinie der Welt ausgezeichnet. Ein Flug von Surabaya nach Singapur kostet weniger umgerechnet weniger als 50 Euro.
    Für die malaysische Luftfahrt ist es schon der dritte schwerwiegende Zwischenfall im Luftverkehr in diesem Jahr. Am 8. März wurde kurz nach dem Start in Kuala Lumpur ein Flugzeug der Malaysia Airlines als vermisst gemeldet. Von der Maschine mit der Flugnummer MH 370, mit 239 Menschen an Bord, fehlt seitdem jede Spur.
    Am 17. Juli wurde ein weiteres Flugzeug von Malaysia Airlines auf dem Flug von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgeschossen. Insgesamt 298 Menschen an Bord des Fluges MH 17 kamen dabei ums Leben.