
In dem gemeinsamen Appell von US-Präsident Biden, dem ägyptischen Präsidenten al-Sisi und dem katarischen Emir al-Thani heißt es, beide Seiten seien aufgefordert worden, die Gespräche am 15. August in Doha oder Kairo wieder aufzunehmen und rasch zu einem Abschluss zu kommen. Ein Rahmenabkommen liege auf dem Tisch, es müssten nur noch die Details der Umsetzung geklärt werden.
Israel erklärte seine Bereitschaft zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen. Von der Hamas gibt es noch keine Stellungnahme.
Die Bundesregierung unterstützt den Appell. Bundeskanzler Scholz schrieb auf X, es sei an der Zeit, die Not der Geiseln und der Bevölkerung in Gaza zu lindern.
Seit der Tötung hochrangiger Mitglieder der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz wächst die Befürchtung, dass es in der Region zu einem größeren Konflikt kommen könnte, an dem auch der Iran beteiligt wäre.
Ex-Diplomat: Unterstützung an Bedingungen knüpfen
Der Direktor des Orient-Instituts, Andreas Reinicke, hat sich dafür ausgesprochen, eine mögliche militärische Unterstützung Deutschlands zur Verteidigung Israels an Forderungen zu knüpfen. So müsse Israel sofort in einen politischen Prozess einsteigen, sagte der frühere EU-Sonderbeauftragte für den Friedensprozess im Nahen Osten im Deutschlandfunk. Dazu zählte Reinicke eine Waffenruhe in Gaza und Verhandlungen über eine endgültige Lösung des Palästina-Konfliktes. Zugleich betonte er, dass es noch keine Anfrage Israels gebe und es auch nicht sicher sei, ob es zu einer solchen komme. In einem solchen Fall sollte Deutschland Israel aber verteidigen.
Nahostkonflikt: Diplomatie scheint Erfolge zu zeigen (Audio)
Diese Nachricht wurde am 09.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.