Einbrecher können eine Menge Spuren am Tatort hinterlassen. Nicht nur Fasern von Klamotten, Zigarettenkippen, Fußabdrücke, Fingerabdrücke, Blut, Haare. Sondern auch - und darauf dürften selbst hartgesottene Krimifans nicht kommen - Bakterien.
"Jeder von uns hat Bakterien an den Händen. Egal, wie oft wir sie uns waschen: die Bakterien sind da, sie sind unvermeidbar. Das ist auch nichts, wovor man Angst haben müsste, sie sind einfach da."
Noah Fierer ist Ökologe an der Universität von Colorado in Boulder und Spezialist in Sachen Mikroorganismen. Allein auf unseren Handflächen, sagt er, siedeln um die 100 verschiedene Bakterienarten. Und bei jedem Menschen sind es andere. Wenn wir etwas anfassen, hinterlassen wir also unseren ganz individuellen Bakterien-Mix.
"Also haben wir uns gesagt, wenn das so ist – Klasse, dann können wir die Bakterien an einer Oberfläche untersuchen und herauskriegen, wer die Oberflächen berührt hat."
Könnte dieser individuelle Bakterienmix tatsächlich zur polizeilichen Untersuchungsmethode taugen? Bleiben die Bakterien lange genug auf einer Oberfläche kleben, und können sie wirklich einem einzigen Menschen zugeordnet werden?
Das wollten Noah Fierer und sein Team herausfinden. Sie brauchten dafür drei Probanden und deren Computertastaturen. Mit einem Wattestäbchen haben die Forscher Bakterien-DNA gesammelt, zuerst von den Fingerspitzen der Probanden. Dann von den Tastaturen, auf denen sich die Bakterien wochenlang gehalten hatten. Anschließend haben die Forscher das Bakterien-Erbgut analysiert, allerdings nicht das gesamte Erbgut, sondern immer nur einen bestimmten Abschnitt. Das geht schneller und reicht aus, um den Bakterienmix im großen Bakterienstammbaum einzuordnen. Das wiederum ergibt ein bestimmtes Muster, und diese Muster haben sie dann miteinander verglichen, erklärt Noah Fierers Kollege Rob Knight.
"Die Ergebnisse waren wirklich erstaunlich: Die Bakterien von der Tastatur und dem dazugehörigen Probanden waren so gut wie deckungsgleich. Von den anderen beiden Probanden haben sie sich deutlich unterschieden."
Als nächstes haben die Wissenschaftler versucht, die Besitzer von Computermäusen zu ermitteln – und zwar, indem sie die Bakterienspur auf den Mäusen mit einer Datenbank abglichen, in der die Handbakterien von 270 Probanden gespeichert sind.
"Das ist schließlich genau das, was man beim traditionellen Abgleich von Fingerabdrücken macht. Man sucht den passenden Fingerabdruck aus einer Datenbank heraus und weiß, zu wem er gehört."
Die Forscher konnten alle neun Computermäuse problemlos ihren Besitzern zuordnen. Die ersten Studienergebnisse sind zwar vielversprechend; aber ob es die Bakterien-DNA-Analyse tatsächlich einmal in die Forensik schaffen wird, das steht noch in den Sternen. Im Moment sind einfach noch zu viele Fragen offen. Zum Beispiel, ob die Methode auch dann noch funktioniert, wenn mehrere Menschen ein und denselben Gegenstand berührt haben.
"Das können wir noch nicht sagen. Wenn, sagen wir mal, vier Leute dieselbe Waffe angefasst haben, dann müssten wir vielleicht mehr auf die einzelnen, herausragenden Bakterienarten schauen. Wenn Person A und Person B sehr seltene Bakterienarten auf ihren Händen haben, die wir auch auf der Waffe gefunden haben, dann könnten wir zeigen, dass beide die Waffe angefasst haben. Aber das muss man in Zukunft noch besser untersuchen."
Man brauche größere Studien mit mehr Probanden, und noch viele Jahre Entwicklungsarbeit, sagt Noah Fierer. Dann könnte die Bakterien-Analyse vielleicht irgendwann einmal eine schöne Ergänzung im Koffer der Kriminaltechniker werden. Wenn ein Täter keine eigenen DNA-Spuren hinterlassen hat oder verwischte Fingerabdrücke, dann könnten die Ermittler auf die verräterische Spur der Bakterien setzen.
"Jeder von uns hat Bakterien an den Händen. Egal, wie oft wir sie uns waschen: die Bakterien sind da, sie sind unvermeidbar. Das ist auch nichts, wovor man Angst haben müsste, sie sind einfach da."
Noah Fierer ist Ökologe an der Universität von Colorado in Boulder und Spezialist in Sachen Mikroorganismen. Allein auf unseren Handflächen, sagt er, siedeln um die 100 verschiedene Bakterienarten. Und bei jedem Menschen sind es andere. Wenn wir etwas anfassen, hinterlassen wir also unseren ganz individuellen Bakterien-Mix.
"Also haben wir uns gesagt, wenn das so ist – Klasse, dann können wir die Bakterien an einer Oberfläche untersuchen und herauskriegen, wer die Oberflächen berührt hat."
Könnte dieser individuelle Bakterienmix tatsächlich zur polizeilichen Untersuchungsmethode taugen? Bleiben die Bakterien lange genug auf einer Oberfläche kleben, und können sie wirklich einem einzigen Menschen zugeordnet werden?
Das wollten Noah Fierer und sein Team herausfinden. Sie brauchten dafür drei Probanden und deren Computertastaturen. Mit einem Wattestäbchen haben die Forscher Bakterien-DNA gesammelt, zuerst von den Fingerspitzen der Probanden. Dann von den Tastaturen, auf denen sich die Bakterien wochenlang gehalten hatten. Anschließend haben die Forscher das Bakterien-Erbgut analysiert, allerdings nicht das gesamte Erbgut, sondern immer nur einen bestimmten Abschnitt. Das geht schneller und reicht aus, um den Bakterienmix im großen Bakterienstammbaum einzuordnen. Das wiederum ergibt ein bestimmtes Muster, und diese Muster haben sie dann miteinander verglichen, erklärt Noah Fierers Kollege Rob Knight.
"Die Ergebnisse waren wirklich erstaunlich: Die Bakterien von der Tastatur und dem dazugehörigen Probanden waren so gut wie deckungsgleich. Von den anderen beiden Probanden haben sie sich deutlich unterschieden."
Als nächstes haben die Wissenschaftler versucht, die Besitzer von Computermäusen zu ermitteln – und zwar, indem sie die Bakterienspur auf den Mäusen mit einer Datenbank abglichen, in der die Handbakterien von 270 Probanden gespeichert sind.
"Das ist schließlich genau das, was man beim traditionellen Abgleich von Fingerabdrücken macht. Man sucht den passenden Fingerabdruck aus einer Datenbank heraus und weiß, zu wem er gehört."
Die Forscher konnten alle neun Computermäuse problemlos ihren Besitzern zuordnen. Die ersten Studienergebnisse sind zwar vielversprechend; aber ob es die Bakterien-DNA-Analyse tatsächlich einmal in die Forensik schaffen wird, das steht noch in den Sternen. Im Moment sind einfach noch zu viele Fragen offen. Zum Beispiel, ob die Methode auch dann noch funktioniert, wenn mehrere Menschen ein und denselben Gegenstand berührt haben.
"Das können wir noch nicht sagen. Wenn, sagen wir mal, vier Leute dieselbe Waffe angefasst haben, dann müssten wir vielleicht mehr auf die einzelnen, herausragenden Bakterienarten schauen. Wenn Person A und Person B sehr seltene Bakterienarten auf ihren Händen haben, die wir auch auf der Waffe gefunden haben, dann könnten wir zeigen, dass beide die Waffe angefasst haben. Aber das muss man in Zukunft noch besser untersuchen."
Man brauche größere Studien mit mehr Probanden, und noch viele Jahre Entwicklungsarbeit, sagt Noah Fierer. Dann könnte die Bakterien-Analyse vielleicht irgendwann einmal eine schöne Ergänzung im Koffer der Kriminaltechniker werden. Wenn ein Täter keine eigenen DNA-Spuren hinterlassen hat oder verwischte Fingerabdrücke, dann könnten die Ermittler auf die verräterische Spur der Bakterien setzen.