Filmproduzenten, Verleiher und Fernsehanstalten denken darüber nach, wie sie ihre Inhalte auf mobile Geräte wie Handys oder PDAs bringen. Ein Knackpunkt dabei: Werden Filmstreifen massenweise verschickt, ist die Gefahr gefälschter Kopien groß. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnik in Darmstadt zeigen auf der IFA, wie sich Bewegtbilder durch Wasserzeichen schützen lassen.
"Unser Videowasserzeichen teilt das Bild zunächst einmal in Blöcke auf..."
... so Entwickler Patrick Wolf.
"Von diesen Blöcken werden bestimmte Eigenschaften berechnet, etwa Helligkeitswerte, und die werden zu anderen Blöcken in Beziehung gesetzt. Diese Beziehung spiegelt dann die digitale Information wieder, die wir einbetten wollen."
Es geht bei diesen digitalen Wasserzeichen nicht darum, das Kopieren der Inhalte komplett zu verhindern.
"Man kann das immer noch kopieren, aber Missbrauch wird nachvollziehbar. Im gleichen Maß wie ein Ladendiebstahl nicht durch Videoüberwachung verhindert wird, aber er wird aufklärbar. Es ist nicht invasiv, im Gegensatz zu Digital Rights Management, die tatsächlich versuchen, digitale Inhalte restriktiv zu behandeln und den Kopiervorgang zu verhindern. Das wird beim digitalen Wasserzeichen nicht gemacht."
Verfahren, die etwa von der Musikindustrie verwendet werden, um Raubkopien zu vermeiden, machen teilweise auch den rechtmäßigen Benutzern das Leben schwer. So können sie keine Kopien anfertigen, um die erworbenen Musikstücke auf anderen Geräten und in anderen Formaten zu hören. Wasserzeichen lassen genau dies zu:
"Der Unterschied zwischen Wasserzeichen und Digital Rights Management liegt darin, dass DRM-Verfahren versuchen, die Aktion, die nicht gewollt ist, aktiv zu verhindern, sei es ein Kopieren oder ein Übertragen auf ein anderes Gerät. Digitale Wasserzeichen funktionieren anders. Das digitale markierte Medium steht mir voll und ganz zur Verfügung. Nur wenn ich damit Missbrauch betreibe, kann man solchen Missbrauch nachvollziehen."
Eingesetzt wurden Videowasserzeichen in den vergangenen Jahren bereits in Einzelfällen. So haben Filme, die in den USA vor der Oskar-Filmpreisverleihung an die Juroren gingen, einen solchen digitalen Stempel bekommen. Als einige Streifen bereits vor der eigentlichen Veröffentlichung im Internet auftauchten, ließ sich so die Spur zu einem der Juroren zurückverfolgen. Weil es nur um kleine Anzahl von Filmen ging, wurden hierbei die Wasserzeichen von Hand einkopiert. Das dauert. Das Besondere am Verfahren der Darmstädter Forscher ist, dass es schneller geht.
"Unsere Innovation ist die so genannte Container-Technologie. Dort unterteilen wir das Einbetten in zwei Phasen: Die erste Phase ist eine Vorbereitungsphase, in der das Originalmaterial vorbereitet wird. Da werden rechenintensive Berechnungen durchgeführt. Die dauert im Verhältnis relativ lang. Am Ende steht ein Container-File, das das vorbereitete Material enthält. Diesen Container kann ich an den Video-on-demand-Server ausliefern. In der zweiten Phase wird aus dem vorbereiteten Material sehr schnell das eigentliche Endprodukt, also das markierte Video erstellt."
Das geht deshalb schnell, da der Container bereits alle für dieses spezielle Video geeigneten Wasserzeichen enthält und diese nur noch einkopiert werden. Eine erste Anwendungsidee ist ein Angebot von Videos für mobile Geräte, die im EU-Projekt Portivity entwickelt wird. Inhalteanbieter wie Rundfunkanstalten versehen die Filme mit einem Wasserzeichen und geben sie an Service-Anbieter weiter. Die bereiten die Inhalte multimedial auf. Bei Filmen könnten dies Hintergrundinformationen zu Schauspielern sein, die sich anklicken lassen. Das Videowasserzeichen würde sicherstellen, dass unrechtmäßig erstellte Kopien identifiziert werden können. Nutzen könnte es aber auch Videoanbietern, so Wolf:
"Wir haben verschiedene Download-Anbieter von Video-on-demand-Plattformen, die sich auch für die Wasserzeichentechnologie interessieren. Wir sind zurzeit dabei, mit verschiedenen Partnern einen Video-on-demand-Service aufzubauen, der nicht Digital Rights Management einsetzt wie Mitbewerber das tun, sondern völlig auf Wasserzeichen setzt."
Einen Haken hat die Technologie allerdings: Sie funktioniert zwar zuverlässig, wenn ein gefälschter Film vorliegt. Dann kann man die Wasserzeichen nachweisen, auch wenn das Material verändert wurde. Noch besser aber wäre es, wenn die Anbieter quasi mit einer Suchmaschine in Internet nach ihren Wasserzeichen fahnden und diese in Tauschbörsen aufspüren könnten. Das wäre allerdings der zweite Schritt. Im Moment ist die Herausforderung noch groß genug, die Bilder auf Handys und PDAs überhaupt Laufen lernen zu lassen.
"Unser Videowasserzeichen teilt das Bild zunächst einmal in Blöcke auf..."
... so Entwickler Patrick Wolf.
"Von diesen Blöcken werden bestimmte Eigenschaften berechnet, etwa Helligkeitswerte, und die werden zu anderen Blöcken in Beziehung gesetzt. Diese Beziehung spiegelt dann die digitale Information wieder, die wir einbetten wollen."
Es geht bei diesen digitalen Wasserzeichen nicht darum, das Kopieren der Inhalte komplett zu verhindern.
"Man kann das immer noch kopieren, aber Missbrauch wird nachvollziehbar. Im gleichen Maß wie ein Ladendiebstahl nicht durch Videoüberwachung verhindert wird, aber er wird aufklärbar. Es ist nicht invasiv, im Gegensatz zu Digital Rights Management, die tatsächlich versuchen, digitale Inhalte restriktiv zu behandeln und den Kopiervorgang zu verhindern. Das wird beim digitalen Wasserzeichen nicht gemacht."
Verfahren, die etwa von der Musikindustrie verwendet werden, um Raubkopien zu vermeiden, machen teilweise auch den rechtmäßigen Benutzern das Leben schwer. So können sie keine Kopien anfertigen, um die erworbenen Musikstücke auf anderen Geräten und in anderen Formaten zu hören. Wasserzeichen lassen genau dies zu:
"Der Unterschied zwischen Wasserzeichen und Digital Rights Management liegt darin, dass DRM-Verfahren versuchen, die Aktion, die nicht gewollt ist, aktiv zu verhindern, sei es ein Kopieren oder ein Übertragen auf ein anderes Gerät. Digitale Wasserzeichen funktionieren anders. Das digitale markierte Medium steht mir voll und ganz zur Verfügung. Nur wenn ich damit Missbrauch betreibe, kann man solchen Missbrauch nachvollziehen."
Eingesetzt wurden Videowasserzeichen in den vergangenen Jahren bereits in Einzelfällen. So haben Filme, die in den USA vor der Oskar-Filmpreisverleihung an die Juroren gingen, einen solchen digitalen Stempel bekommen. Als einige Streifen bereits vor der eigentlichen Veröffentlichung im Internet auftauchten, ließ sich so die Spur zu einem der Juroren zurückverfolgen. Weil es nur um kleine Anzahl von Filmen ging, wurden hierbei die Wasserzeichen von Hand einkopiert. Das dauert. Das Besondere am Verfahren der Darmstädter Forscher ist, dass es schneller geht.
"Unsere Innovation ist die so genannte Container-Technologie. Dort unterteilen wir das Einbetten in zwei Phasen: Die erste Phase ist eine Vorbereitungsphase, in der das Originalmaterial vorbereitet wird. Da werden rechenintensive Berechnungen durchgeführt. Die dauert im Verhältnis relativ lang. Am Ende steht ein Container-File, das das vorbereitete Material enthält. Diesen Container kann ich an den Video-on-demand-Server ausliefern. In der zweiten Phase wird aus dem vorbereiteten Material sehr schnell das eigentliche Endprodukt, also das markierte Video erstellt."
Das geht deshalb schnell, da der Container bereits alle für dieses spezielle Video geeigneten Wasserzeichen enthält und diese nur noch einkopiert werden. Eine erste Anwendungsidee ist ein Angebot von Videos für mobile Geräte, die im EU-Projekt Portivity entwickelt wird. Inhalteanbieter wie Rundfunkanstalten versehen die Filme mit einem Wasserzeichen und geben sie an Service-Anbieter weiter. Die bereiten die Inhalte multimedial auf. Bei Filmen könnten dies Hintergrundinformationen zu Schauspielern sein, die sich anklicken lassen. Das Videowasserzeichen würde sicherstellen, dass unrechtmäßig erstellte Kopien identifiziert werden können. Nutzen könnte es aber auch Videoanbietern, so Wolf:
"Wir haben verschiedene Download-Anbieter von Video-on-demand-Plattformen, die sich auch für die Wasserzeichentechnologie interessieren. Wir sind zurzeit dabei, mit verschiedenen Partnern einen Video-on-demand-Service aufzubauen, der nicht Digital Rights Management einsetzt wie Mitbewerber das tun, sondern völlig auf Wasserzeichen setzt."
Einen Haken hat die Technologie allerdings: Sie funktioniert zwar zuverlässig, wenn ein gefälschter Film vorliegt. Dann kann man die Wasserzeichen nachweisen, auch wenn das Material verändert wurde. Noch besser aber wäre es, wenn die Anbieter quasi mit einer Suchmaschine in Internet nach ihren Wasserzeichen fahnden und diese in Tauschbörsen aufspüren könnten. Das wäre allerdings der zweite Schritt. Im Moment ist die Herausforderung noch groß genug, die Bilder auf Handys und PDAs überhaupt Laufen lernen zu lassen.