Es rauscht im All. Egal wohin die Radioastronomen ihre Instrumente auch richten: Stets empfangen sie ein gewisses Rauschen, ähnlich diesem kosmischen Klingen.
Vor knapp zwei Jahren mussten die Forscher erstaunt feststellen, dass dieser Radiohintergrund sechsmal intensiver ist als von der Anzahl der bekannten Radioquellen zu erwarten wäre. Jetzt meint das Team um Andy Lawrence von der Universität Edinburgh, die überraschende Lautstärke im Kosmos erklären zu können:
"Es gibt da draußen offenbar Strahlungsquellen, die wir bisher nicht kennen. Wir haben hochgerechnet, dass man etwa 100 Milliarden zusätzliche Objekte braucht, um das Hintergrundrauschen im Radiobereich zu erklären. Das entspricht grob der Anzahl der Galaxien im beobachtbaren Universum."
Offenbar geben Galaxien, das sind riesige Sternsysteme im All ähnlich unserer Milchstraße, mehr Radiostrahlung ab als bisher gedacht. Die vielen schwachen Einzelquellen verschwimmen am Himmel zu einem diffusen Radioleuchten, so wie unser Auge die vielen Sterne der Milchstraße am Himmel nur als matt schimmerndes Band wahrnimmt. Doch mit den im Radiobereich strahlenden Galaxien ist das Problem nur auf den ersten Blick gelöst, betont Andy Lawrence:
"Jede normale Spiralgalaxie in unserer Umgebung gibt etwas Radiostrahlung ab, die meist von entstehenden Sternen oder den Resten himmlischer Explosionen stammt. Dabei entsteht auch viel Infrarot-, also Wärmestrahlung. Doch wir haben den ungewöhnlich hohen Wert nur im Radiobereich gemessen, nicht aber bei der Infrarotstrahlung. Die zusätzliche Radiostrahlung der weit entfernten Galaxien muss also auf andere Weise entstehen als bei denen in unserer Nähe. Wir vermuten, dass in den Zentren dieser fernen Galaxien immer ein kleiner Quasar sitzt."
Quasare sind massereiche Schwarze Löcher, die Material verschlingen, das kurz zuvor noch einmal hell aufleuchtet. Heute hat in der Umgebung der Milchstraße nur etwa jede 100. Galaxie so ein gefräßiges Schwarzes Loch. Das war damals vor etwa acht oder zehn Milliarden Jahren, im noch recht jungen Universum kurz nach dem Urknall, offenbar ganz anders.
"In der Frühzeit des Kosmos muss jede Galaxie ein Schwarzes Loch gehabt haben, das sich sehr schnell gedreht hat. Dann bilden sich Materiejets, die im Radiobereich leuchten, aber kaum in anderen Strahlungsbereichen. Mit solchen Objekten könnten wir das zusätzliche Radiorauschen aus dem All erklären. Im Laufe der kosmischen Entwicklung sind diese Schwarzen Löcher langsamer geworden und fallen jetzt nur noch auf, wenn sie mal wieder zufällig Materie verschlucken."
Gab es in den ersten Jahrmilliarden des Kosmos in jeder Galaxie ein schnell rotierendes Schwarzes Loch, das im Radiobereich geleuchtet hat? Diese gewagte These gefällt nicht allen Theoretikern, die sich mit der Entstehung von Galaxien beschäftigen. Doch es ist bisher die einzige Idee, mit der sich der laute Radio-Strahlungshintergrund im All erklären ließe. Am liebsten sähen die Astronomen einfach mit einem Teleskop ganz weit hinaus ins All, um diese Theorie zu überprüfen. Doch das geht – noch – nicht, bedauert Andy Lawrence:
"Wir können diese fernen Galaxien mit den Schwarzen Löchern nicht einzeln sehen. Sie sind zu leuchtschwach für unsere heutigen Teleskope. Aber die Radioastronomen in aller Welt planen ein ein Quadratkilometer großes Teleskop. Damit könnten wir direkt nachsehen, ob es diese Quellen wirklich gibt. Doch es wird noch mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis dieses Teleskop gebaut wird. Die Planung hat erst begonnen und wir organisieren noch das Geld dafür."
Vor knapp zwei Jahren mussten die Forscher erstaunt feststellen, dass dieser Radiohintergrund sechsmal intensiver ist als von der Anzahl der bekannten Radioquellen zu erwarten wäre. Jetzt meint das Team um Andy Lawrence von der Universität Edinburgh, die überraschende Lautstärke im Kosmos erklären zu können:
"Es gibt da draußen offenbar Strahlungsquellen, die wir bisher nicht kennen. Wir haben hochgerechnet, dass man etwa 100 Milliarden zusätzliche Objekte braucht, um das Hintergrundrauschen im Radiobereich zu erklären. Das entspricht grob der Anzahl der Galaxien im beobachtbaren Universum."
Offenbar geben Galaxien, das sind riesige Sternsysteme im All ähnlich unserer Milchstraße, mehr Radiostrahlung ab als bisher gedacht. Die vielen schwachen Einzelquellen verschwimmen am Himmel zu einem diffusen Radioleuchten, so wie unser Auge die vielen Sterne der Milchstraße am Himmel nur als matt schimmerndes Band wahrnimmt. Doch mit den im Radiobereich strahlenden Galaxien ist das Problem nur auf den ersten Blick gelöst, betont Andy Lawrence:
"Jede normale Spiralgalaxie in unserer Umgebung gibt etwas Radiostrahlung ab, die meist von entstehenden Sternen oder den Resten himmlischer Explosionen stammt. Dabei entsteht auch viel Infrarot-, also Wärmestrahlung. Doch wir haben den ungewöhnlich hohen Wert nur im Radiobereich gemessen, nicht aber bei der Infrarotstrahlung. Die zusätzliche Radiostrahlung der weit entfernten Galaxien muss also auf andere Weise entstehen als bei denen in unserer Nähe. Wir vermuten, dass in den Zentren dieser fernen Galaxien immer ein kleiner Quasar sitzt."
Quasare sind massereiche Schwarze Löcher, die Material verschlingen, das kurz zuvor noch einmal hell aufleuchtet. Heute hat in der Umgebung der Milchstraße nur etwa jede 100. Galaxie so ein gefräßiges Schwarzes Loch. Das war damals vor etwa acht oder zehn Milliarden Jahren, im noch recht jungen Universum kurz nach dem Urknall, offenbar ganz anders.
"In der Frühzeit des Kosmos muss jede Galaxie ein Schwarzes Loch gehabt haben, das sich sehr schnell gedreht hat. Dann bilden sich Materiejets, die im Radiobereich leuchten, aber kaum in anderen Strahlungsbereichen. Mit solchen Objekten könnten wir das zusätzliche Radiorauschen aus dem All erklären. Im Laufe der kosmischen Entwicklung sind diese Schwarzen Löcher langsamer geworden und fallen jetzt nur noch auf, wenn sie mal wieder zufällig Materie verschlucken."
Gab es in den ersten Jahrmilliarden des Kosmos in jeder Galaxie ein schnell rotierendes Schwarzes Loch, das im Radiobereich geleuchtet hat? Diese gewagte These gefällt nicht allen Theoretikern, die sich mit der Entstehung von Galaxien beschäftigen. Doch es ist bisher die einzige Idee, mit der sich der laute Radio-Strahlungshintergrund im All erklären ließe. Am liebsten sähen die Astronomen einfach mit einem Teleskop ganz weit hinaus ins All, um diese Theorie zu überprüfen. Doch das geht – noch – nicht, bedauert Andy Lawrence:
"Wir können diese fernen Galaxien mit den Schwarzen Löchern nicht einzeln sehen. Sie sind zu leuchtschwach für unsere heutigen Teleskope. Aber die Radioastronomen in aller Welt planen ein ein Quadratkilometer großes Teleskop. Damit könnten wir direkt nachsehen, ob es diese Quellen wirklich gibt. Doch es wird noch mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis dieses Teleskop gebaut wird. Die Planung hat erst begonnen und wir organisieren noch das Geld dafür."