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Studie
Versäumnisse der Bremischen Evangelischen Kirche im Vorgehen gegen sexuellen Misssbrauch

In einer wissenschaftlichen Analyse zu sexuellem Missbrauch in der Bremischen Evangelischen Kirche werden dieser schwere Versäumnisse attestiert.

    Ein steinernes Kreuz vor blauem Himmel.
    In der Bremischen Evangelischen Kirche haben angebliche Aufklärungen von Fällen sexuellen Missbrauchs nicht stattgefunden. (Archivbild) (imago / Mangold)
    Die von der Kirche behauptete Aufarbeitung der Fälle habe tatsächlich gar nicht stattgefunden, heißt es in der heute veröffentlichten Studie des Münchner Institutes für Praxisforschung und Projektberatung. Stattdessen sei verzögert und verschleppt worden.
    Konkret geht es um den Fall des Bremer Dompredigers Abramzik. Laut der Analyse hatte er während seiner Amtszeit von 1958 bis '92 in mindestens 17 Fällen Jungen zwischen 14 und 18 Jahren sexuell missbraucht. Ein Betroffener hatte laut der Studie bereits im Jahr 2010 seinen Fall der Bremischen Evangelischen Kirche gemeldet. Diese habe aber keine Versuche unternommen, andere Betroffene ausfindig zu machen. Sie habe zudem über Jahre versäumt, die Öffentlichkeit über die Vorwürfe gegen den prominenten Kleriker zu informieren. Der leitende Bremer Pastor Kuschnerus erklärte, die Kirche bedauere ihre Fehler zutiefst.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.