
Deshalb nutze man KI, um auf Basis von Kundenselfies sowie des Gewichts und der Größe der Käufer diese besser beraten zu können. Binnen Sekunden würden die Daten mit den vom Hersteller angegebenen Maßen abgeglichen und die Kundinnen und Kunden dann informiert, ob das Kleidungstück bei ihnen gut sitzt. "Fringuant" arbeitet nach eigenen Angaben mit etwa 20 Unternehmen zusammen.
Frist für Retouren verringert
Seit einiger Zeit arbeitet auch der deutsche Online-Versandhändler "Zalando" mit einer KI-gestützten Größenhilfe. Auch hier senden die Kunden Fotos von sich in eng anliegender Kleidung. Nach eigenen Angaben verkürzte "Zalando" seine Frist für Warenrücksendungen wegen der besseren Online-Größenberatung von 100 auf 30 Tage. Auch andere Händler habe diese Fristen bereits gekürzt.
Retouren nicht mehr überall kostenlos
Selbstverständlich ist auch nicht mehr, dass die Retouren kostenlos sind: Die Modehändler "H&M" und "Zara" hatten bereits im Jahr 2023 damit begonnen, für Rücksendungen einige Euro zu verlangen. Onlinehandels-Expertin Laëtitia Lamari
sagte der AFP, kostenlose Retouren seien zwar in der ersten Phase des E-Commerce bis in die 2020er Jahre als notwendig für den Kauf ohne Anprobe betrachtet worden. Doch heute sei man eher in einer "Phase der Übertragung von Verantwortung und Begrenzung".
sagte der AFP, kostenlose Retouren seien zwar in der ersten Phase des E-Commerce bis in die 2020er Jahre als notwendig für den Kauf ohne Anprobe betrachtet worden. Doch heute sei man eher in einer "Phase der Übertragung von Verantwortung und Begrenzung".
Smart-Kameras gegen falsche Bestückung
Neben den Kleidungsgrößen setzen E-Commerce-Unternehmen auch auf KI, wenn es um die Vermeidung von Fehlern beim Versand geht. Das Unternehmen "ID Logistics" nutzt Smart-Kameras, die die Angestellten alarmieren, wenn sie etwa die falsche Farbe eines Artikels für eine Bestellung aus dem Regal genommen haben. Durch diese Kameras sei die Zahl der fehlerhaften Sendungen innerhalb von zwei Jahren um 90 Prozent verringert worden, sagte ein Unternehmenssprecher. Man setze zudem einen "mit KI vollgestopften" Roboter ein, der die Lagerbestände nachts wieder auffülle. Pro Nacht fertige der Roboter zwischen 6.000 und 30.000 Paletten ab.
Eine Retoure kostet das Unternehmen bis zu 44 Euro
Bislang kamen die Retouren die Unternehmen teuer zu stehen: Jede Rücksendung kostet sie laut einer Studie der Beratungsfirma "McKinsey" angesichts des Transports und der Wiederaufbereitung für den Verkauf zwischen 20 und 44 Euro. Demnach werden bis zu 30 Prozent der im Internet gekauften Bekleidungsartikel wieder zurückgeschickt.
Diese Nachricht wurde am 17.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.