Montag, 06. Mai 2024

EU-Auflagen
Verschärfte Regeln für drei Online-Pornoplattformen treten in Kraft

Online-Plattformen mit Erotik- und Pornoinhalten haben in der Europäischen Union sehr hohe Nutzerzahlen. Drei große Anbieter müssen sich daher künftig an strengere Vorgaben halten. So soll die Verbreitung von illegalen Inhalten eingedämmt werden. Die Betreiber sollen verdächtige Inhalte schneller entfernen.

21.04.2024
    Ein Laptop zeigt eine Video-Auswahl einschlägiger Erotikangebote im Netz.
    Für drei große Online-Pornoplattformen gelten jetzt stengere Vorgaben der EU. (picture alliance/empics/Yui Mok)
    Die neuen Regeln, die seit heute beziehungsweise ab Dienstag gelten, betreffen die drei Pornoplattformen Pornhub, Stripchat und XVideos. Nach Angaben der EU-Kommission müssen die Betreiber der Portale von nun an die Risikobewertungen selbst vornehmen - zum Beispiel beim Umgang mit illegalen Inhalten. Dazu müssen die Plattformen bei ihren hochgeladenen Inhalten prüfen, ob diese eine Gefahr für geschlechtsspezifische Gewalt beinhalten. Es geht auch darum, den Schutz von Minderjährigen und ihrer mentalen Gesundheit sicherzustellen. Die Berichte dazu sollen wiederum von der EU-Kommission geprüft werden. Für Pornhub und Stripchat sind die Vorgaben ab sofort gültig - ab Dienstag gelten sie auch für den Anbieter XVideos. 

    Drei Plattformen müssen künftig EU-Digital-Gesetz beachten

    Die EU-Kommission hatte die drei Plattformen zuvor als sehr große Online-Plattformen eingestuft. Die Firmen erreichen nach Ansicht aus Brüssel mit der hohen Zahl ihrer Nutzer den Schwellenwert, um unter die strengeren sogenannten DSA-Verpflichtungen zu fallen. Was die Regulierung betrifft, stehen die Portale damit auf einer Stufe mit sozialen Medien wie Facebook, X, Tiktok, Instagram und mehreren Google-Diensten.
    Das Gesetz über digitale Dienste (DSA) soll unter anderem sicherstellen, dass Plattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten schneller entfernen als bislang. Nutzern wird es wiederum einfacher gemacht, solche Inhalte zu melden. Grundsätzlich müssen große Dienste mehr Regeln befolgen als kleine. Andernfalls riskieren sie Geldstrafen von bis zu sechs Prozent ihres weltweiten Umsatzes.
    Diese Nachricht wurde am 21.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.