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Verspätete Rückkehr

Heute vor 20 Jahren, am 9. Januar 1990, startete in Cape Canaveral der amerikanische Raumtransporter Columbia zu seinem neunten Flug. Anders als bei den bisherigen Missionen sollte die Besatzung aber nicht nur einen Satelliten in der Umlaufbahn aussetzen oder – wie später auch mehrfach praktiziert – einfangen, reparieren und wieder seiner Bestimmung übergeben: Erstmals sollte ein Satellit eingefangen und an Bord der Columbia zur Erde zurückgebracht werden.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Dieser Satellit mit der Kurzbezeichnung LDEF – Long Duration Exposure Facility – war bereits am 6. April 1984 gestartet worden und hatte eigentlich nur 10 Monate lang im Weltraum bleiben sollen. Ein Ziel der Mission war es, bestimmte Materialien über längere Zeit den besonderen Bedingungen des Weltraums auszusetzen und so auf ihre Weltraumtauglichkeit hin zu überprüfen.

    Darüber hinaus wollte man die Langzeit-Einflüsse von Schwerelosigkeit und kosmischer Strahlung auf einfache biologische Systeme untersuchen und Erfahrungen über den Beschuss mit Mikrometeoriten sammeln. Damit war der LDEF-Satellit gleichzeitig eine unbemannte Erprobungsstufe auf dem Weg zum Bau einer Langzeit-Raumstation.

    Die ursprünglich für 1985 vorgesehene Bergung des Satelliten verzögerte sich jedoch mehrfach und sollte schließlich im Frühjahr 1986 erfolgen. Doch die Explosion der dafür vorgesehenen Raumfähre Challenger kurz nach dem Start zog eine längere Startpause nach sich. So konnte der fast 10 Tonnen schwere Satellit erst nach knapp sechs Jahren in der Ladebucht der Columbia zur Erde zurückkehren.

    Die LDEF

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