Viele Lähmungserscheinungen, etwa halbseitige nach einem Schlaganfall oder Querschnittslähmungen, sind weniger ein Problem der ausführenden Muskeln oder der einleitenden Hirnregionen. Vielmehr ist die Kommunikation zwischen Gehirn und Muskel gestört oder ganz unterbrochen. Mit funktioneller Elektrostimulation versuchen die Mediziner die unterbrochenen Kommunikationswege zu überbrücken. Doch die Ergebnisse sind eher unbefriedigend. Selbst einfache Bewegungen sind nur schwer möglich und vor allem schwer kontrollierbar. Denn es erweist sich immer mehr, dass Bewegung ein komplexes Muster von Signalen in beide Richtungen voraussetzt. So muss das Gehirn erkennen, wenn ein stimulierter Muskel ermüdet oder grundsätzlich überfordert ist. Doch diese Rückkoppelung ist bei den Prothesen noch unterentwickelt. Jochen Quintern von der neurologischen Klinik in Bad Aibling bemüht sich mit seiner Arbeitsgruppe aus Ärzten und Ingenieuren deshalb um die Entwicklung geregelter Neuroprothesen: "Bei ihnen erfassen Sensoren die Bewegung, während sie stattfindet. Und dann greift ein Regler während der Bewegung ein, so dass die Bewegung mit der gewünschten Bewegung übereinstimmt." Damit können Patienten eine sehr viel bessere Bewegungskontrolle ausüben und auch die Muskelermüdung verringern. Auch für Gelähmte wäre es dann denkbar, mit Stock und Geländer Stockwerke emporzusteigen. "Im Laborsystem sind wir relativ weit", so Quintern, "schwierig wird das Ganze in der Praxis." Bisher funktioniert das System nämlich nur mit erheblichem technischen Aufwand und Regelbedarf – und das ist ungeeignet für die Praxis.
Wünschenswert wären etwa Sensoren, die in Kleidungsstücke oder Schuhe integriert sind und den Weg des Fußes in der Luft oder den Druck, den er auf den Boden ausübt, registrieren. Denn solche Informationen sind für das Gleichgewicht des Patienten wichtig. Die Sensoren sollen dabei in Kleidungsstücke oder Schuhe integriert werden. Z.B. könnte ein Sensor im Schuh erfassen, welchen Weg der Fuß in der Luft macht, oder welchen Druck er auf den Boden ausübt. Solche Daten sind wichtig, damit der Patient sein Gleichgewicht halten kann. Doch zu ihrer Verarbeitung ist ein ausgewachsener Computer nötig, der etwa halb so groß wie ein Notebook ist und auf den Rücken geschnallt werden muss.
Sensorik ist ein noch kitzligeres Thema bei künstlichen Händen. Denn der Tastsinn des Menschen lässt sich mit technischen Mitteln fast gar nicht adäquat nachbilden. Die ersten Ansätze kommen aus der Raumfahrt, wo künstliche Hände ein wichtiges Hilfsmittel sind. Um allerdings mit einem rohen Ei und einem Stein gleichermaßen fertig zu werden, ist es noch ein weiter Weg.
[Quelle: Wolfgang Nitschke]
Wünschenswert wären etwa Sensoren, die in Kleidungsstücke oder Schuhe integriert sind und den Weg des Fußes in der Luft oder den Druck, den er auf den Boden ausübt, registrieren. Denn solche Informationen sind für das Gleichgewicht des Patienten wichtig. Die Sensoren sollen dabei in Kleidungsstücke oder Schuhe integriert werden. Z.B. könnte ein Sensor im Schuh erfassen, welchen Weg der Fuß in der Luft macht, oder welchen Druck er auf den Boden ausübt. Solche Daten sind wichtig, damit der Patient sein Gleichgewicht halten kann. Doch zu ihrer Verarbeitung ist ein ausgewachsener Computer nötig, der etwa halb so groß wie ein Notebook ist und auf den Rücken geschnallt werden muss.
Sensorik ist ein noch kitzligeres Thema bei künstlichen Händen. Denn der Tastsinn des Menschen lässt sich mit technischen Mitteln fast gar nicht adäquat nachbilden. Die ersten Ansätze kommen aus der Raumfahrt, wo künstliche Hände ein wichtiges Hilfsmittel sind. Um allerdings mit einem rohen Ei und einem Stein gleichermaßen fertig zu werden, ist es noch ein weiter Weg.
[Quelle: Wolfgang Nitschke]