Stolze 1,40 Meter ist er schon groß, der neue Baum im Bonner Botanischen Garten. Gemessen allerdings an seinen ausgewachsenen Kollegen im australischen Wollemi National Park ist das nicht der Rede wert. 40 Meter misst ein ausgewachsenes Exemplar dieses ältesten bekannten Fossils, wollemia nobilis sein botanischer Name. Er gehört zur Familie der Araukariengewächse, auch Andentannen genannt, die ebenso wie Wollemi 50 bis 70 Millionen Jahre alt sind. Einen als ausgestorben geglaubten Baum zu finden, ist schon spektakulär genug. Aber Wollemi lässt Botanikerherzen gleich doppelt hüpfen,
"weil alle heute noch lebenden Individuen genetisch völlig gleich sind oder nahezu gleich. Das heißt, dass es eine kleine Zahl von Bäumen überdauert hat, die sich vegetativ vermehrt haben, aber es gibt keine genetische Vielfalt mehr. Das ist sehr ungewöhnlich. Da hat sich was konserviert, warum auch immer","
erklärt Dr. Wolfram Lobin, der wissenschaftliche Leiter des Botanischen Gartens in Bonn.
Wollemi heißt in der Sprache der Aborigines "pass auf, wohin Du gehst". Das lässt auf unwegsames Gelände schließen, sagt Lobin, was erklärt, warum die Pflanze erst vor einigen Jahren in der nahezu unberührten von Schluchten durchsetzten Wildnis der Blue Mountains gefunden wurde.
""Wenn man Tage braucht, um in eine solche Schlucht zu kommen und wieder herauszufinden, wie ein Labyrinth über eine großes Gebiet, dann kann man sich vorstellen, dass sich Arten da verstecken."
Jetzt befürchten die Wissenschaftler allerdings, dass die wieder gefundene Pflanze schnell aussterben könnte.
"Die Art ist hochgradig gefährdet. Jemand, der Millionen von Jahren in der Sackgasse überlebt hat, sich genetisch völlig angepasst hat, der hat keine Chance bei irgendeiner Umweltveränderung, sei es, dass zu viele Touristen da herumlaufen, Pilzkrankheiten, andere Parasiten einschleppen. Die Wollemis haben dem nichts entgegenzusetzen. Und wenn da ein Pflanze sich mit etwas infiziert, bedeutet das, dass die andern sich genauso infizieren werden, weil sie genetisch identisch sind."
Um die Art zu erhalten, haben die Australier ein ehrgeiziges Aufforstungsprogramm initiiert und 10.000 Jungpflanzen geschickt vermarktet. Eine Versteigerung bei Sotheby´s brachte allein 1,5 Millionen US-Dollar, die in Arterhaltungsprojekte rund um den Erdball geflossen sind. Aus Deutschland hat sich die Firma Kientzler Jungpflanzen am Aufzuchtprogramm beteiligt und darf jetzt die Bäume vermarkten. Nachdem sie die Wollemis erfolgreich im Weinbauklima überwintert hat, will Alexander Kientzler in diesem Jahr ein paar hundert probeweise verkaufen. Kostenpunkt: zirka 400 bis 500 Euro. Ab kommendem Jahr ist daran gedacht, die Bäume im großen Stil - dann aber preiswerter - zu vermarkten. Und damit die Wollemis bekannt werden, hat die Firma heute dem Botanischen Garten in Bonn ein Exemplar geschenkt.
Denn besser als jedes Gartencenter können die Botanischen Gärten die Sensation unters Volk bringen, glaubt Dr. Lobin. Auch Hamburg und Berlin haben schon ein Wollemi-Bäumchen, und allen voran natürlich Kew Gardens in London, der weltweit größte Botanische Garten. Dort können Besucher die seltenen Nadelbäume bereits seit vergangenem Jahr bewundern. Ab September gibt es sie schon dort regulär zu kaufen.
Alexander Kientzler will seinen Kunden empfehlen, sich das Bäumchen als Topfpflanze ins Wohnzimmer zu stellen. Zumindest im Winter. Im Sommer, versichert er, hält sie es gut auf der Terrasse aus. Und im Topf, gut beschnitten, behält Wollemi auch eine passable Größe.
"weil alle heute noch lebenden Individuen genetisch völlig gleich sind oder nahezu gleich. Das heißt, dass es eine kleine Zahl von Bäumen überdauert hat, die sich vegetativ vermehrt haben, aber es gibt keine genetische Vielfalt mehr. Das ist sehr ungewöhnlich. Da hat sich was konserviert, warum auch immer","
erklärt Dr. Wolfram Lobin, der wissenschaftliche Leiter des Botanischen Gartens in Bonn.
Wollemi heißt in der Sprache der Aborigines "pass auf, wohin Du gehst". Das lässt auf unwegsames Gelände schließen, sagt Lobin, was erklärt, warum die Pflanze erst vor einigen Jahren in der nahezu unberührten von Schluchten durchsetzten Wildnis der Blue Mountains gefunden wurde.
""Wenn man Tage braucht, um in eine solche Schlucht zu kommen und wieder herauszufinden, wie ein Labyrinth über eine großes Gebiet, dann kann man sich vorstellen, dass sich Arten da verstecken."
Jetzt befürchten die Wissenschaftler allerdings, dass die wieder gefundene Pflanze schnell aussterben könnte.
"Die Art ist hochgradig gefährdet. Jemand, der Millionen von Jahren in der Sackgasse überlebt hat, sich genetisch völlig angepasst hat, der hat keine Chance bei irgendeiner Umweltveränderung, sei es, dass zu viele Touristen da herumlaufen, Pilzkrankheiten, andere Parasiten einschleppen. Die Wollemis haben dem nichts entgegenzusetzen. Und wenn da ein Pflanze sich mit etwas infiziert, bedeutet das, dass die andern sich genauso infizieren werden, weil sie genetisch identisch sind."
Um die Art zu erhalten, haben die Australier ein ehrgeiziges Aufforstungsprogramm initiiert und 10.000 Jungpflanzen geschickt vermarktet. Eine Versteigerung bei Sotheby´s brachte allein 1,5 Millionen US-Dollar, die in Arterhaltungsprojekte rund um den Erdball geflossen sind. Aus Deutschland hat sich die Firma Kientzler Jungpflanzen am Aufzuchtprogramm beteiligt und darf jetzt die Bäume vermarkten. Nachdem sie die Wollemis erfolgreich im Weinbauklima überwintert hat, will Alexander Kientzler in diesem Jahr ein paar hundert probeweise verkaufen. Kostenpunkt: zirka 400 bis 500 Euro. Ab kommendem Jahr ist daran gedacht, die Bäume im großen Stil - dann aber preiswerter - zu vermarkten. Und damit die Wollemis bekannt werden, hat die Firma heute dem Botanischen Garten in Bonn ein Exemplar geschenkt.
Denn besser als jedes Gartencenter können die Botanischen Gärten die Sensation unters Volk bringen, glaubt Dr. Lobin. Auch Hamburg und Berlin haben schon ein Wollemi-Bäumchen, und allen voran natürlich Kew Gardens in London, der weltweit größte Botanische Garten. Dort können Besucher die seltenen Nadelbäume bereits seit vergangenem Jahr bewundern. Ab September gibt es sie schon dort regulär zu kaufen.
Alexander Kientzler will seinen Kunden empfehlen, sich das Bäumchen als Topfpflanze ins Wohnzimmer zu stellen. Zumindest im Winter. Im Sommer, versichert er, hält sie es gut auf der Terrasse aus. Und im Topf, gut beschnitten, behält Wollemi auch eine passable Größe.