Potsdam-Babelsberg, die Besucher werden schon von außen auf den Fabrikverkauf hingewiesen durch überdimensionale Bonbons, die in der Dunkelheit rot leuchten.
Gabriele Muchow ist eine von drei Verkäuferinnen im so genannten "outlet store". Zwei Jahre war sie arbeitslos, nach der Insolvenz der Firma, in der sie vorher gearbeitet hatte. Sie ist jetzt 52 Jahre alt, kein Einzelfall: Fast alle der derzeit 60 Beschäftigten waren vorher ohne Arbeit, zwei Drittel der Belegschaft am Standort ist älter als 50.
"Also, man hat ja gehört, dass das Werk hier aufmacht. Dann hatte ich mich in Emmerich beworben und zwischenzeitlich stand schon in der Zeitung, dass man sich über das Arbeitsamt in Potsdam bewerben sollte. Das habe ich dann auch gemacht und wurde dann auch eingestellt."
24.000 Käufer kamen nach Firmenangaben schon in den ersten drei Monaten, langfristig rechnet die Geschäftsleitung mit einer Viertelmillion Besuchern pro Jahr. Gleich neben dem Verkaufsraum mündet eine Treppe in einen Gang, von dem die Besucher beobachten können, wie die Bonbons hergestellt werden.
Grundbestandteile der Bonbons sind Glukose, Zucker und Wasser. Manfred Kappler, der technische Leiter des Werkes in Potsdam ist seit 33 Jahren bei der Firma und kennt die Herstellung:
"Die Masse wird hoch gekocht mit Dampf auf 134 Grad. Dann wird Farbstoff hinzu gegeben und Aromen. Die Masse verlässt dann mit 125 Grad die Anlage auf dieses Temperierband."
Dort wird die endlose Schlange der Bonbonmasse gekühlt, umgeschlagen, weiter gekühlt, geschnitten, geprägt und in Tüten verpackt - alles automatisch von Maschinen. Menschen werden nur gebraucht, um sie zu kontrollieren und warten.
Die Tüten werden von Hand in Kartons verpackt, gestapelt und auf Paletten zur Auslieferung bereitgestellt. Neun Tonnen Süßkram verlassen so pro Tag die Fabrik in Potsdam, fast 3000 Tonnen pro Jahr.
Katjes ist im Marktsegment Zuckerware die deutsche Nummer drei, hinter Marktführer Haribo und dem Mitbewerber Storck auf Platz zwei. Mit der Qualität der Fertigung im Ausland, in Finnland und Italien war der geschäftsführende Gesellschafter Tobias Bachmüller nicht zufrieden:
"Wir sind ja in der Lebensmittelindustrie. Sie kennen die Diskussionen, verschiedene Skandale. Wir glauben daran, es ist am besten, alles unter eigener Kontrolle zu haben, in Deutschland. Wir produzieren ja sonst in Emmerich-Stuttgart. Wir glauben, dass es vertrauensbildend ist, wenn Verbraucher direkt sehen können, wie ihre Produkte hergestellt werden."
Das Werk am Standort des alten Lokomotivbunkers wurde in Rekordzeit erbaut: 14 Monate dauerten von der Idee bis zur Grundsteinlegung auf einer 4500 Quadratmeter großen Fläche. Da ist noch Platz für eine Erweiterung der Produktion und eine Aufstockung der Mitarbeiter:
"Wir fangen ja mit 3000 Tonnen an, das sind 750 Millionen Bonbons, aber wir arbeiten gerade die zweite Schicht ein, dann kommen wir auf die 60. Die Anlage ist so ausgerichtet, dass wenn sie mit drei Schichten läuft oder mit Wochenendbetrieb, dass dann weitere 50 bis 60 Mitarbeiter notwendig wären."
Die Löhne spielten eine Rolle, aber nicht die entscheidende, sagt der Firmenchef. Katjes zahlt nach Tarif. Die Zwölf-Millionen-Investition wurde gefördert, wie Landeswirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) erläutert:
"In dieser Region gab es einen abgesenkten Fördersatz, das war ein Faktor, aber nicht der maßgebliche für diese Standortentscheidung. Diese 28 Prozent ist ein Mix aus brandenburgischen, nationalen und europäischen Mitteln."
Dazu kam noch eine individuelle Förderung durch die Arbeitsagentur für die Eingliederung der Langzeitarbeitslosen. Aber die Bonbonfabrik ging nicht in eines der schlechter strukturierten und besser geförderten Randgebiete von Brandenburg. Denn ein starkes Argument für den Standort in Potsdam war die Nachbarschaft. Dort lockt die Filmstadt Babelsberg, das historische UFA- und Defa-Gelände. Ein Teil der Besucher dort schaut auch in der Bonbonfabrik und beim Verkauf vorbei.
Katjes rechnet damit, dass sich die Investition nach zweieinhalb Jahren schon auszahlt.
Gabriele Muchow ist eine von drei Verkäuferinnen im so genannten "outlet store". Zwei Jahre war sie arbeitslos, nach der Insolvenz der Firma, in der sie vorher gearbeitet hatte. Sie ist jetzt 52 Jahre alt, kein Einzelfall: Fast alle der derzeit 60 Beschäftigten waren vorher ohne Arbeit, zwei Drittel der Belegschaft am Standort ist älter als 50.
"Also, man hat ja gehört, dass das Werk hier aufmacht. Dann hatte ich mich in Emmerich beworben und zwischenzeitlich stand schon in der Zeitung, dass man sich über das Arbeitsamt in Potsdam bewerben sollte. Das habe ich dann auch gemacht und wurde dann auch eingestellt."
24.000 Käufer kamen nach Firmenangaben schon in den ersten drei Monaten, langfristig rechnet die Geschäftsleitung mit einer Viertelmillion Besuchern pro Jahr. Gleich neben dem Verkaufsraum mündet eine Treppe in einen Gang, von dem die Besucher beobachten können, wie die Bonbons hergestellt werden.
Grundbestandteile der Bonbons sind Glukose, Zucker und Wasser. Manfred Kappler, der technische Leiter des Werkes in Potsdam ist seit 33 Jahren bei der Firma und kennt die Herstellung:
"Die Masse wird hoch gekocht mit Dampf auf 134 Grad. Dann wird Farbstoff hinzu gegeben und Aromen. Die Masse verlässt dann mit 125 Grad die Anlage auf dieses Temperierband."
Dort wird die endlose Schlange der Bonbonmasse gekühlt, umgeschlagen, weiter gekühlt, geschnitten, geprägt und in Tüten verpackt - alles automatisch von Maschinen. Menschen werden nur gebraucht, um sie zu kontrollieren und warten.
Die Tüten werden von Hand in Kartons verpackt, gestapelt und auf Paletten zur Auslieferung bereitgestellt. Neun Tonnen Süßkram verlassen so pro Tag die Fabrik in Potsdam, fast 3000 Tonnen pro Jahr.
Katjes ist im Marktsegment Zuckerware die deutsche Nummer drei, hinter Marktführer Haribo und dem Mitbewerber Storck auf Platz zwei. Mit der Qualität der Fertigung im Ausland, in Finnland und Italien war der geschäftsführende Gesellschafter Tobias Bachmüller nicht zufrieden:
"Wir sind ja in der Lebensmittelindustrie. Sie kennen die Diskussionen, verschiedene Skandale. Wir glauben daran, es ist am besten, alles unter eigener Kontrolle zu haben, in Deutschland. Wir produzieren ja sonst in Emmerich-Stuttgart. Wir glauben, dass es vertrauensbildend ist, wenn Verbraucher direkt sehen können, wie ihre Produkte hergestellt werden."
Das Werk am Standort des alten Lokomotivbunkers wurde in Rekordzeit erbaut: 14 Monate dauerten von der Idee bis zur Grundsteinlegung auf einer 4500 Quadratmeter großen Fläche. Da ist noch Platz für eine Erweiterung der Produktion und eine Aufstockung der Mitarbeiter:
"Wir fangen ja mit 3000 Tonnen an, das sind 750 Millionen Bonbons, aber wir arbeiten gerade die zweite Schicht ein, dann kommen wir auf die 60. Die Anlage ist so ausgerichtet, dass wenn sie mit drei Schichten läuft oder mit Wochenendbetrieb, dass dann weitere 50 bis 60 Mitarbeiter notwendig wären."
Die Löhne spielten eine Rolle, aber nicht die entscheidende, sagt der Firmenchef. Katjes zahlt nach Tarif. Die Zwölf-Millionen-Investition wurde gefördert, wie Landeswirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) erläutert:
"In dieser Region gab es einen abgesenkten Fördersatz, das war ein Faktor, aber nicht der maßgebliche für diese Standortentscheidung. Diese 28 Prozent ist ein Mix aus brandenburgischen, nationalen und europäischen Mitteln."
Dazu kam noch eine individuelle Förderung durch die Arbeitsagentur für die Eingliederung der Langzeitarbeitslosen. Aber die Bonbonfabrik ging nicht in eines der schlechter strukturierten und besser geförderten Randgebiete von Brandenburg. Denn ein starkes Argument für den Standort in Potsdam war die Nachbarschaft. Dort lockt die Filmstadt Babelsberg, das historische UFA- und Defa-Gelände. Ein Teil der Besucher dort schaut auch in der Bonbonfabrik und beim Verkauf vorbei.
Katjes rechnet damit, dass sich die Investition nach zweieinhalb Jahren schon auszahlt.