Der Michigansee gehört zu den fünf großen Seen Nordamerikas. Auf seinem Grund schlummern viele Geheimnisse und die will der Unterwasserarchäologe Mark Holley vom Northwestern Michigan College lüften, im Auftrag der lokalen Denkmalschutzbehörde.
"”Wir haben gerade erst damit angefangen, den Boden des denkmalgeschützten Bereichs der Grand Traverse Bay abzusuchen. Das Problem unserer Denkmalschutzbehörde ist einfach: Wie und was sollen sie unter Denkmalschutz stellen, wenn sie gar nicht wissen, was da unten alles für Schätze liegen? Es gibt zwar viele Hinweise, etwa dass irgendwann ein Flugzeug in dem Bereich abgestürzt ist, aber Daten gibt es bislang keine.”"
Aber der ausgebildete Taucher kam nur schwer voran. Selbst in nur wenigen Metern Wassertiefe konnte er kaum etwas sehen. Eine Lösung musste her. Fündig wurde der Unterwasserarchäologe bei der Nautilus Marine Group, die seit Jahren unter anderem für die Polizei Suchgänge im Wasser macht und dort mit Spezialscannern Objekte im Wasser ortet. Zusammen mit dem Ingenieur Brian Abbott entwickelte er ein handliches Sonar, mit dem sie schnell und kostengünstig Schiffswracks entdecken können: ein rund 60 Zentimeter langes Gerät mit weniger als fünf Kilogramm Gewicht, sagt Brian Abbott.
"”Das System heißt MS1000 Sector Scan, damit können wir Objekte tief im Wasser – unabhängig von den Sichtverhältnissen - aufspüren. Wenn wir zum Beispiel ein Schiffswrack finden, bestimmen wir per GPS seine exakte Position und schicken erst dann einen Taucher runter. Der untersucht das Objekt, bestimmt seinen kulturellen Wert und sichert das ganze kulturhistorisch wertvolle Wrack, damit es nicht in seine Einzelteile zerfällt.""
Das Schallortungsgerät schafft einen Radius von bis zu drei Kilometer. Ein 360 Grad Scan in einer Tiefe von 30 Metern dauert rund sechzig Sekunden. Brian Abbott kann aber auch Einzelteile mit dem Sonar-Radius finden, etwa Kanonenkugeln, Messer oder Paddel. Dafür muss er nur den Sonarradius auf wenige Meter verkleinern. Sechs Schiffwracks konnten sie bislang ausfindig machen, das älteste aus dem 19. Jahrhundert. Alle sind mittlerweile als Kulturdenkmäler geschützt. Abbott:
"Der große Vorteil dieses Systems ist, dass man einfach sehr große Flächen absuchen kann, ohne einen Taucher bei Null-Sicht durch den Schlamm tasten zu lassen. Wir haben auch keine Dekompressionsprobleme mit unseren Tauchern, die wir früher auf gut Glück einfach in Wasser geschickt haben. Wir sparen nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld, ein ideales System um archäologische Projekte auch in solchen Größenordnungen durchzuführen."
Ihre Arbeit hat aber auch richtige Kuriositäten zutage gefördert. Wenn der nördliche Teil des Michigansees im Winter zufriert, nutzen ihn die Anwohner als Eisstrasse. Dabei gab es in der Vergangenheit viele Unfälle, die die Unterwasserarchäologen nun zum Staunen bringen. Die skurrilste Entdeckung war eine Partyinsel, eine Ansammlung von Stühlen, Bänken und ein Kühlschrank, mitten auf dem Grund des Michigansees. Recherchen ergaben: In den 50er Jahren wollten Teenager auf dem Eis feiern. Noch bevor die Party beginnen konnte, war das ganze Mobiliar versunken. Der Kühlschrank war im Übrigen leer, versichert Mark Holley.
"Wir versuchen eben alle kulturellen Hinterlassenschaften unter Wasser zu finden, und oft sind das eben nicht nur Schiffswracks und Flugzeuge, sondern recht moderne Kulturgüter. Im Laufe der Zeit ist alles Mögliche durchs Eis gebrochen, was wir jetzt Stück für Stück entdecken und als Kulturdenkmäler schützen können: Autos, Motorräder, ein Pferdewagen und sogar eine ganze Eisenbahn, die den Transport über das Eis nicht geschafft hat; solche Dinge versuchen wir auch zu finden."
"”Wir haben gerade erst damit angefangen, den Boden des denkmalgeschützten Bereichs der Grand Traverse Bay abzusuchen. Das Problem unserer Denkmalschutzbehörde ist einfach: Wie und was sollen sie unter Denkmalschutz stellen, wenn sie gar nicht wissen, was da unten alles für Schätze liegen? Es gibt zwar viele Hinweise, etwa dass irgendwann ein Flugzeug in dem Bereich abgestürzt ist, aber Daten gibt es bislang keine.”"
Aber der ausgebildete Taucher kam nur schwer voran. Selbst in nur wenigen Metern Wassertiefe konnte er kaum etwas sehen. Eine Lösung musste her. Fündig wurde der Unterwasserarchäologe bei der Nautilus Marine Group, die seit Jahren unter anderem für die Polizei Suchgänge im Wasser macht und dort mit Spezialscannern Objekte im Wasser ortet. Zusammen mit dem Ingenieur Brian Abbott entwickelte er ein handliches Sonar, mit dem sie schnell und kostengünstig Schiffswracks entdecken können: ein rund 60 Zentimeter langes Gerät mit weniger als fünf Kilogramm Gewicht, sagt Brian Abbott.
"”Das System heißt MS1000 Sector Scan, damit können wir Objekte tief im Wasser – unabhängig von den Sichtverhältnissen - aufspüren. Wenn wir zum Beispiel ein Schiffswrack finden, bestimmen wir per GPS seine exakte Position und schicken erst dann einen Taucher runter. Der untersucht das Objekt, bestimmt seinen kulturellen Wert und sichert das ganze kulturhistorisch wertvolle Wrack, damit es nicht in seine Einzelteile zerfällt.""
Das Schallortungsgerät schafft einen Radius von bis zu drei Kilometer. Ein 360 Grad Scan in einer Tiefe von 30 Metern dauert rund sechzig Sekunden. Brian Abbott kann aber auch Einzelteile mit dem Sonar-Radius finden, etwa Kanonenkugeln, Messer oder Paddel. Dafür muss er nur den Sonarradius auf wenige Meter verkleinern. Sechs Schiffwracks konnten sie bislang ausfindig machen, das älteste aus dem 19. Jahrhundert. Alle sind mittlerweile als Kulturdenkmäler geschützt. Abbott:
"Der große Vorteil dieses Systems ist, dass man einfach sehr große Flächen absuchen kann, ohne einen Taucher bei Null-Sicht durch den Schlamm tasten zu lassen. Wir haben auch keine Dekompressionsprobleme mit unseren Tauchern, die wir früher auf gut Glück einfach in Wasser geschickt haben. Wir sparen nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld, ein ideales System um archäologische Projekte auch in solchen Größenordnungen durchzuführen."
Ihre Arbeit hat aber auch richtige Kuriositäten zutage gefördert. Wenn der nördliche Teil des Michigansees im Winter zufriert, nutzen ihn die Anwohner als Eisstrasse. Dabei gab es in der Vergangenheit viele Unfälle, die die Unterwasserarchäologen nun zum Staunen bringen. Die skurrilste Entdeckung war eine Partyinsel, eine Ansammlung von Stühlen, Bänken und ein Kühlschrank, mitten auf dem Grund des Michigansees. Recherchen ergaben: In den 50er Jahren wollten Teenager auf dem Eis feiern. Noch bevor die Party beginnen konnte, war das ganze Mobiliar versunken. Der Kühlschrank war im Übrigen leer, versichert Mark Holley.
"Wir versuchen eben alle kulturellen Hinterlassenschaften unter Wasser zu finden, und oft sind das eben nicht nur Schiffswracks und Flugzeuge, sondern recht moderne Kulturgüter. Im Laufe der Zeit ist alles Mögliche durchs Eis gebrochen, was wir jetzt Stück für Stück entdecken und als Kulturdenkmäler schützen können: Autos, Motorräder, ein Pferdewagen und sogar eine ganze Eisenbahn, die den Transport über das Eis nicht geschafft hat; solche Dinge versuchen wir auch zu finden."