Die Neuguinea Edelpapageien der Art Electus roratus bewohnen die Regenwälder vom Norden Australiens bis nach Indonesien und Papua-Neuguinea. Die Papageien sind prächtig bunt gefärbt, für menschliche Augen – und das ist das Besondere – ist das intensiv rot und blau gefärbte Weibchen sogar noch etwas bunter als das Männchen. Die Männchen sind dagegen intensiv grün gefärbt. "Ihr Gefieder leuchtet im ultravioletten Bereich, so dass andere Papageien es gut sehen können. Menschen können diese UV-Strahlung nicht wahrnehmen", erklärt Robert Heinsohn von der Australischen Nationalen Universität (ANU) in Canberra einen Aspekt der verblüffenden Umkehr eines in der Vogelwelt allgegenwärtigen Grundsatzes. Normalerweise ist schließlich das Männchen bunter. Das macht oft Sinn, schließlich kümmert sich oft das Weibchen um das Brüten und muss daher unauffälliger sein. Doch auch bei den Neuguinea-Edelpapageien sitzt das Weibchen auf den Eiern. Im tropischen Dschungel bekommt sein auffälliges Gefieder jedoch eine ganz unvermutete Aufgabe. Heinsohn: "Da die Nistplätze rar und begehrt sind, signalisiert es mit den Signalfarben, dass das Nest besetzt ist." Das zum Nest gehörende Territorium behauptet das Weibchen überdies durch gelegentliche Ausflüge in die Baumgipfel, um dort auch akustisch das eigene Gebiet zu markieren.
Den eigentlichen Sinn der für unsere Augen paradoxen Farbverteilung zwischen Männchen und Weibchen erschloss sich den Forschern jedoch erst beim Einsatz eines Spektrometers. Da zeigte sich, dass die bunten Weibchen sich im ultravioletten Spektralbereich zwar durchaus vom Blätterdach abhoben, jedoch mit dem Untergrund verschmolzen, sobald sie sich auf die Nester im Baumstamm kauerten. Vögel können anders als Menschen auch in diesem Bereich sehen. Die grünen Männchen dagegen hoben sich sowohl vor den Blättern als auch vor den Stämmen deutlich ab. Damit signalisiert es vor allem den männlichen Artgenossen seine Besitzansprüche. Die Weibchen hält das dennoch nicht davon ab, sich mit mehreren Männchen zu paaren.
[Quelle: Michael Stang]
Den eigentlichen Sinn der für unsere Augen paradoxen Farbverteilung zwischen Männchen und Weibchen erschloss sich den Forschern jedoch erst beim Einsatz eines Spektrometers. Da zeigte sich, dass die bunten Weibchen sich im ultravioletten Spektralbereich zwar durchaus vom Blätterdach abhoben, jedoch mit dem Untergrund verschmolzen, sobald sie sich auf die Nester im Baumstamm kauerten. Vögel können anders als Menschen auch in diesem Bereich sehen. Die grünen Männchen dagegen hoben sich sowohl vor den Blättern als auch vor den Stämmen deutlich ab. Damit signalisiert es vor allem den männlichen Artgenossen seine Besitzansprüche. Die Weibchen hält das dennoch nicht davon ab, sich mit mehreren Männchen zu paaren.
[Quelle: Michael Stang]