Drohnen im polnischen Luftraum
Verteidigungsminister Pistorius: gezielte Provokation gegen NATO

Bundesverteidigungsminister Pistorius hat das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als gezielte Provokation gegen die NATO bezeichnet.

    Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, steh vor zahlreichen Mikrofonen.
    Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, gibt ein Pressestatement zu dem Vorfall mit russischen Drohnen in Polen. (dpa / Kay Nietfeld)
    Es gebe keinerlei Anhaltspunkte, dass dies aus Versehen geschehen sei, sagte Pistorius in Berlin. Er erklärte weiter, ersten Erkenntnisse zufolge solle es sich um 19 Shahed-Drohnen iranischer Bauart oder um baugleiche Flugkörper handeln. Einige seien abgefangen worden. Iran ist ein enger Verbündeter Russlands. Pistorius betonte, Deutschland werde seinen Beitrag zur NATO-Luftverteidigung weiter leisten. Großbritannien prüft derweil Möglichkeiten, die NATO-Luftabwehr über Polen zu verstärken, wie der britische Verteidigungsminister Healey mitteilte.
    Polen beantragte Konsultationen nach Artikel 4 des NATO-Vertrages. NATO-Generalsekretär Rutte bezeichnete den Vorfall als absolut rücksichtslos und gefährlich. Russland bestreitet gezielte Drohnenangriffe auf Polen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, man habe in der Nacht Angriffe im Westen der Ukraine durchgeführt. Weiter hieß es, man sei zu Beratungen mit dem polnischen Verteidigungsministerium bereit.
    Diese Nachricht wurde am 10.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.