
Friedensgarantien für die Ukraine gebe es darin nicht, fügte Strack-Zimmermann hinzu. Ein großes Problem sei auch, dass mit dem US-Plan keinerlei Druck auf Russland ausgeübt werde. Er spreche klar die Sprache Putins, so Strack-Zimmermann.
Bundeskanzler Merz hatte gestern mit US-Präsident Trump über die US-Pläne gesprochen. Zuvor hatte er bereits mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj telefoniert. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und EU-Ratspräsident Costa kündigten an, dass am Rande des G20-Gipfeltreffens auf europäischer Ebene über das Thema beraten werde. Beide erklärten, es dürfe keinerlei Entscheidungen über die Ukraine ohne eine Beteiligung der Ukraine geben. Mehrere europäische Spitzenpolitiker nehmen an diesem Wochenende am G20-Gipfel in Johannesburg teil. Die USA sind nicht dabei.
Trump setzt Frist bis Donnerstag
US-Präsident Trump setzte dem ukrainischen Staatschef Selenskyj eine Frist bis kommenden Donnerstag, um auf den von den Vereinigten Staaten vorgelegten Plan für ein Ende des russischen Angriffskriegs zu reagieren. Dem Sender "Fox News Radio" sagte Trump, für die abschließende Formulierung eines Abkommens könne die Frist verlängert werden. Russlands Präsident Putin begrüßte den US-Entwurf und hob hervor, Washington habe dazu vorher keine Absprachen mit dem Kreml getroffen. Das Papier sei eine gute Verhandlungsgrundlage.
Selenskyj erwartet durch den Entwurf der US-Regierung für ein Kriegsende steigenden Druck auf sein Land. Die nächste Woche werde sehr schwierig werden, erklärte Selenskyj in einer Videobotschaft. Die Ukraine stehe vor der Wahl, einen ihrer wichtigsten Unterstützer oder ihre Würde zu verlieren. Er kündigte zugleich an, weiter konstruktiv mit den USA zusammenzuarbeiten.
US-Plan für die Ukraine sieht Zugeständnisse Kiews vor
Der Entwurf der US-Regierung, den mehrere Medien veröffentlichten, sieht unter anderem Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland vor. Er umfasst insgesamt 28 Punkte und würde viele Forderungen erfüllen, die der russische Präsident Putin seit langem stellt. Kiew soll etwa die Armee verkleinern und auf einen NATO-Betritt verzichten. Im Gegenzug soll die Ukraine Sicherheitsgarantien erhalten, die jedoch nur vage formuliert wurden.
Diese Nachricht wurde am 22.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
