Hass, Hetze und Gewalt nähmen demokratiegefährdende Ausmaße an, sagte Pistorius. Er würdigte die Beteiligten an dem gescheiterten Attentat als Vorbilder. Sie hätten sich trotz geringer Erfolgsaussichten entschlossen gegen das Unrecht gestellt.
Scholz: Aufstand des Gewissens
Bundeskanzler Scholz hob anlässlich des Gedenktages die Notwendigkeit des Schutzes der Demokratie hervor. Der Anschlag einer Gruppe von Offizieren um Claus Schenk Graf von Stauffenberg sei als Aufstand des Gewissens in die Geschichte eingegangen, erklärte Scholz per Twitter.
In der Berliner Gedenkstätte Plötzensee wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft erinnert. Die Nationalsozialisten hatten im einstigen Strafgefängnis Plötzensee 2.800 Gefangene hingerichtet, die meisten wegen Widerstandes gegen die NS-Diktatur.
Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht, Hitler mit einer Bombe zu töten. Hitler überlebte das Attentat leicht verletzt. Stauffenberg und drei Mitverschwörer wurden noch am Abend des gescheiterten Attentats erschossen. In den folgenden Wochen und Monaten richteten die Nazis rund 90 weitere Beteiligte und Unterstützer hin.
Am Sitz des Verteidigungsministeriums legten heute 400 Bundeswehr-Rekruten ihr Gelöbnis ab. Bei der Vereidigung im Bendlerblock waren hunderte geladene Gäste anwesend. Pistorius sagte, mit ihrer Entscheidung für die Bundeswehr übernähmen die Rekruten Verantwortung für das Land, die Menschen, die Freiheit, die Demokratie und den Rechtsstaat.
Diese Nachricht wurde am 20.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.