In Schleswig-Holstein geht es vor allem um die Halbinsel Eiderstedt. 2005 hatte die Große Koalition aus CDU und SPD in Schleswig-Holstein die Gebietskulisse von ursprünglich 20.000 auf 2800 Hektar verkleinert nach heftigem Widerstand der Landwirte auf Eiderstedt, die Einkommenseinbußen befürchteten. Man stritt damals darüber, ob sich ein umfangreicher Vogelschutz überhaupt begründen ließe. Nicht anerkannt wurde ein Gutachten des Naturschutzbundes Deutschland NABU. Inzwischen haben die Landwirte über den Eiderstedter Naturschutzverein ihrerseits ein Gutachten über Eiderstedt in Auftrag gegeben. Dr. Daniel Hoffmann kam als Autor der Wiesenvogelstudie zu folgenden Ergebnissen.
"Wir hatten uns konzentriert auf Austernfischer, Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe. Austernfischer und Kiebitz haben wir im Schnitt auf einem Paar auf zehn Hektar festgestellt, allerdings können das in manchen guten Regionen bis zu vier Vögel pro zehn Hektar sein. Das sind Populationsdichten, die man als weit über den Durchschnitt für die Bundesrepublik angeben kann. Und signalisieren auch, dass auf Eiderstedt die Wiesenvogelwelt noch eine Chance hat, viele Jahre zu überleben."
Voraussetzung ist allerdings, dass es genügend Weiden gibt. Es ist die ursprüngliche Weidewirtschaft, die Eiderstedt zu einem zentralen Gebiet für Wiesenvögel gemacht hat. Darin stimmen die Studie der Eiderstädter Bauern und die NABU-Studie überein. Die Meldung von nur 2800 Hektar als europäisches Vogelschutzgebiet durch die schleswig-holsteinische Landesregierung ist für Dr. Hermann Hötker, Autor der NABU-Studie, aber zu kurz gegriffen.
"Die Anmeldung der Landesregierung bezieht sich nur auf das Vorkommen von Trauerseeschwalben. Wir sind der Meinung, dass auch weitere Arten berücksichtigt werden müssen, nämlich Uferschnepfe, Kiebitz, Nonnengans und Goldregenpfeifer. Selbst für die Trauerseeschwalbe ist die Meldung nicht ausreichend, weil nicht alle wichtigen Nahrungsgebiete der Trauerseeschwalbe berücksichtigt worden sind und vor allem nicht die in den letzten Jahren besiedelten Gebiete."
Auch Volquart Hamkens vom Eiderstedter Naturschutzverein hatte damals seine Bedenken.
"Da die Gebietskulisse drauf abzustützen, war schon gefährlich. Die Geschichte, die Brüssel jetzt vorhat, dass sie das nicht anerkennen, ist sicher zu verstehen. Wir werden abwarten und hoffen, dass der Kelch an uns vorübergeht."
Er hofft auch, dass die EU den Vertragsnaturschutz anerkennt, an dem bereits 139 Eiderstedter Landwirte beteiligt sind. Kiel leistet dafür Ausgleichszahlungen. Volquart Hamkens:
"Da liegen die Entschädigungen je nach Programm, je nach Vermessung, je nach Einsatz, zwischen 290 und 370 Euro pro Hektar."
Über den Vertragsnaturschutz bekommt der Landwirt Geld, das er andernfalls für Grünland so ohne Weiteres nicht bekommen würde. Allerdings können derzeit noch nicht alle, die wollen, auch davon profitieren. Und aus Brüsseler Sicht ist dies eine Subventionierung, die nicht in das Schema der Agrarreform passt, bei der Ausgleichszahlungen gerade abgebaut werden sollen. Für den Naturschutz bleibt es dabei, dass die Gebietskulisse größer werden muss. Der NABU hält deshalb nach wie vor an einer Ausweisung von 20.000 Hektar Land als EU-Vogelschutzgebiet auf Eiderstedt fest. Aber auch er tritt dafür ein, die Landwirte bei einer naturverträglichen Wirtschaftsweise zu unterstützen. Herman Hötker:
"Wir sind nicht der Meinung, dass ganz Eiderstedt unter Naturschutz gestellt werden sollte, sondern wir meinen, dass hier eine Kooperation mit den Landwirten erfolgen muss, die dafür sorgen können, dass an den entscheidenden Stellen die Lebensbedingungen für die Wattvögel verbessert werden. Das ist an einigen wenigen Stellen schon geschehen. Das sind Hotspots der Biodiversität. Diese Maßnahmen machen uns sehr hoffnungsvoll, das man mit relativ wenig Aufwand sehr viel erreichen kann."
"Wir hatten uns konzentriert auf Austernfischer, Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe. Austernfischer und Kiebitz haben wir im Schnitt auf einem Paar auf zehn Hektar festgestellt, allerdings können das in manchen guten Regionen bis zu vier Vögel pro zehn Hektar sein. Das sind Populationsdichten, die man als weit über den Durchschnitt für die Bundesrepublik angeben kann. Und signalisieren auch, dass auf Eiderstedt die Wiesenvogelwelt noch eine Chance hat, viele Jahre zu überleben."
Voraussetzung ist allerdings, dass es genügend Weiden gibt. Es ist die ursprüngliche Weidewirtschaft, die Eiderstedt zu einem zentralen Gebiet für Wiesenvögel gemacht hat. Darin stimmen die Studie der Eiderstädter Bauern und die NABU-Studie überein. Die Meldung von nur 2800 Hektar als europäisches Vogelschutzgebiet durch die schleswig-holsteinische Landesregierung ist für Dr. Hermann Hötker, Autor der NABU-Studie, aber zu kurz gegriffen.
"Die Anmeldung der Landesregierung bezieht sich nur auf das Vorkommen von Trauerseeschwalben. Wir sind der Meinung, dass auch weitere Arten berücksichtigt werden müssen, nämlich Uferschnepfe, Kiebitz, Nonnengans und Goldregenpfeifer. Selbst für die Trauerseeschwalbe ist die Meldung nicht ausreichend, weil nicht alle wichtigen Nahrungsgebiete der Trauerseeschwalbe berücksichtigt worden sind und vor allem nicht die in den letzten Jahren besiedelten Gebiete."
Auch Volquart Hamkens vom Eiderstedter Naturschutzverein hatte damals seine Bedenken.
"Da die Gebietskulisse drauf abzustützen, war schon gefährlich. Die Geschichte, die Brüssel jetzt vorhat, dass sie das nicht anerkennen, ist sicher zu verstehen. Wir werden abwarten und hoffen, dass der Kelch an uns vorübergeht."
Er hofft auch, dass die EU den Vertragsnaturschutz anerkennt, an dem bereits 139 Eiderstedter Landwirte beteiligt sind. Kiel leistet dafür Ausgleichszahlungen. Volquart Hamkens:
"Da liegen die Entschädigungen je nach Programm, je nach Vermessung, je nach Einsatz, zwischen 290 und 370 Euro pro Hektar."
Über den Vertragsnaturschutz bekommt der Landwirt Geld, das er andernfalls für Grünland so ohne Weiteres nicht bekommen würde. Allerdings können derzeit noch nicht alle, die wollen, auch davon profitieren. Und aus Brüsseler Sicht ist dies eine Subventionierung, die nicht in das Schema der Agrarreform passt, bei der Ausgleichszahlungen gerade abgebaut werden sollen. Für den Naturschutz bleibt es dabei, dass die Gebietskulisse größer werden muss. Der NABU hält deshalb nach wie vor an einer Ausweisung von 20.000 Hektar Land als EU-Vogelschutzgebiet auf Eiderstedt fest. Aber auch er tritt dafür ein, die Landwirte bei einer naturverträglichen Wirtschaftsweise zu unterstützen. Herman Hötker:
"Wir sind nicht der Meinung, dass ganz Eiderstedt unter Naturschutz gestellt werden sollte, sondern wir meinen, dass hier eine Kooperation mit den Landwirten erfolgen muss, die dafür sorgen können, dass an den entscheidenden Stellen die Lebensbedingungen für die Wattvögel verbessert werden. Das ist an einigen wenigen Stellen schon geschehen. Das sind Hotspots der Biodiversität. Diese Maßnahmen machen uns sehr hoffnungsvoll, das man mit relativ wenig Aufwand sehr viel erreichen kann."