Eine Staatsbürgerschaftszeremonie in London. 30 frischgebackene Briten werden im Rathaussaal von Westminster willkommen geheißen. Ein britischer Staatsbürger zeigt Toleranz und Respekt für Andersdenkende, unterstreicht Stadtratmitglied Jack Spencer gegen Ende seiner Ansprache. Dann werden die neuen "Familienmitglieder" vereidigt.
Über 164.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr eingebürgert. Die höchste Zahl, seit das Pflichtritual vor vier Jahren eingeführt wurde. Fast zwei Drittel der neuen Staatsbürger stammen aus Afrika oder Asien: die meisten sind aus Indien, den Philippinen und Afghanistan.
Sie schwören, dem Vereinigten Königreich treu zu bleiben, seine demokratischen Werte zu verteidigen, seine Gesetze zu beachten und ihre Pflichten als britische Staatsbürger zu erfüllen.
Neun Anträge von zehn haben die Behörden im letzten Jahr bewilligt. Erfolgreiche Bewerber müssen mindestens fünf Jahre in Großbritannien gelebt haben und Englischkenntnisse nachweisen. Der ESOL-Test Stufe drei setzt voraus, dass die Prüflinge Alltagsgespräche auf Englisch verstehen und führen können. Außerdem müssen sie einfachen Gebrauchsanweisungen folgen und einen kurzen Text schreiben können. Die zweite Hürde ist ein Staatsbürgerschaftstest. Der Bewerber hat 45 Minuten Zeit, um 25 Multiple-Choice-Fragen zu beantworten. Kandidaten können sich entweder online vorbereiten, oder in Kursen an einem örtlichen College. Wer drei Viertel korrekt beantwortet hat bestanden. Die Fragen basieren auf einem Lehrbuch mit dem Titel "Leben im Vereinigten Königreich".
Wie reagieren Sie, wenn jemand an Halloween an Ihre Türe klopft?
A:Sie tun so als ob Sie nicht da wären.
B: ....geben Ihnen Blumen.
C: ... werfen Ihnen ein paar Eier ins Gesicht.
Der Test ist umstritten. Manche Fragen sind total bizarr, sagt Tom Mower, Mitglied von Manifesto, ein Club unabhängiger Denker. Andere Fragen seien irrelevant beziehungsweise viel zu schwer.
Was ist die Entfernung zwischen Lands End und John o Groats?
Wie viel Prozent der Christen in Großbritannien sind katholisch?
Wie viele Privatschulen gibt es im Vereinigten Königreich?
Mit solchen Fragen könne man doch nicht herausfinden, ob der Prüfling ein guter Staatsbürger ist, sagen Kritiker. Zum Beweis hat der Manifesto Club vor kurzem ein Pub Quizz organisiert um den Test an einem bunten Gemisch britische Einheimische auszuprobieren - Schüler, Studenten, Journalisten, Akademiker.
Von den hundert Leuten, die teilnahmen hat kein einziger den Test bestanden. Obwohl sie in Teamarbeit knobeln durften. Das beste Ergebnis waren 16 Treffer.
Es sei leicht, sich über den Test zu belustigen, sagt Sir Bernard Crick, Verfasser des Lehrbuchs "Leben im Vereinigten Königreich". Aber die Prüfung enthalte auch praktische Fragen, die vom Bewerber Wissen über seine Rechte und Verantwortlichkeiten abverlangen.
"Zum Beispiel, dass man seine Kinder nur dann alleine lassen darf, wenn ein Mädchen von mindestens 16 Jahren dabei ist. Außerdem haben wir auch Fragen über den politischen Bereich: Was man von seinem Stadtrat, von seinem Parlamentsabgeordneten erwarten kann."
Die Testfragen variieren von Test zu Test, aber ein Thema wird nicht abgefragt: die britische Geschichte. Ein Kardinalfehler, sagt der Journalist Peter Hitchens.
Großbritannien hat sich aufgrund seiner einmaligen tausendjährigen Geschichte zu einer einmaligen Festung für Rechte und Freiheiten entwickelt. Am meisten besorgt mich nicht so sehr, dass die Einwanderer nicht Bescheid wissen, sondern dass auch britische Einheimische immer ignoranter werden. Die Abschaffung des Geschichtsunterrichts als Pflichtfach ist schlichtweg skandalös.
Der Staatsbürgerschaftstest wird inzwischen auch von ausländischen Staatsbürgern abverlangt, die lediglich eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis in Großbritannien beantragen. Wer beim ersten Anlauf durchfällt, braucht nicht zu verzweifeln. Er kann den Test so lange wiederholen, bis er es schafft.
Über 164.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr eingebürgert. Die höchste Zahl, seit das Pflichtritual vor vier Jahren eingeführt wurde. Fast zwei Drittel der neuen Staatsbürger stammen aus Afrika oder Asien: die meisten sind aus Indien, den Philippinen und Afghanistan.
Sie schwören, dem Vereinigten Königreich treu zu bleiben, seine demokratischen Werte zu verteidigen, seine Gesetze zu beachten und ihre Pflichten als britische Staatsbürger zu erfüllen.
Neun Anträge von zehn haben die Behörden im letzten Jahr bewilligt. Erfolgreiche Bewerber müssen mindestens fünf Jahre in Großbritannien gelebt haben und Englischkenntnisse nachweisen. Der ESOL-Test Stufe drei setzt voraus, dass die Prüflinge Alltagsgespräche auf Englisch verstehen und führen können. Außerdem müssen sie einfachen Gebrauchsanweisungen folgen und einen kurzen Text schreiben können. Die zweite Hürde ist ein Staatsbürgerschaftstest. Der Bewerber hat 45 Minuten Zeit, um 25 Multiple-Choice-Fragen zu beantworten. Kandidaten können sich entweder online vorbereiten, oder in Kursen an einem örtlichen College. Wer drei Viertel korrekt beantwortet hat bestanden. Die Fragen basieren auf einem Lehrbuch mit dem Titel "Leben im Vereinigten Königreich".
Wie reagieren Sie, wenn jemand an Halloween an Ihre Türe klopft?
A:Sie tun so als ob Sie nicht da wären.
B: ....geben Ihnen Blumen.
C: ... werfen Ihnen ein paar Eier ins Gesicht.
Der Test ist umstritten. Manche Fragen sind total bizarr, sagt Tom Mower, Mitglied von Manifesto, ein Club unabhängiger Denker. Andere Fragen seien irrelevant beziehungsweise viel zu schwer.
Was ist die Entfernung zwischen Lands End und John o Groats?
Wie viel Prozent der Christen in Großbritannien sind katholisch?
Wie viele Privatschulen gibt es im Vereinigten Königreich?
Mit solchen Fragen könne man doch nicht herausfinden, ob der Prüfling ein guter Staatsbürger ist, sagen Kritiker. Zum Beweis hat der Manifesto Club vor kurzem ein Pub Quizz organisiert um den Test an einem bunten Gemisch britische Einheimische auszuprobieren - Schüler, Studenten, Journalisten, Akademiker.
Von den hundert Leuten, die teilnahmen hat kein einziger den Test bestanden. Obwohl sie in Teamarbeit knobeln durften. Das beste Ergebnis waren 16 Treffer.
Es sei leicht, sich über den Test zu belustigen, sagt Sir Bernard Crick, Verfasser des Lehrbuchs "Leben im Vereinigten Königreich". Aber die Prüfung enthalte auch praktische Fragen, die vom Bewerber Wissen über seine Rechte und Verantwortlichkeiten abverlangen.
"Zum Beispiel, dass man seine Kinder nur dann alleine lassen darf, wenn ein Mädchen von mindestens 16 Jahren dabei ist. Außerdem haben wir auch Fragen über den politischen Bereich: Was man von seinem Stadtrat, von seinem Parlamentsabgeordneten erwarten kann."
Die Testfragen variieren von Test zu Test, aber ein Thema wird nicht abgefragt: die britische Geschichte. Ein Kardinalfehler, sagt der Journalist Peter Hitchens.
Großbritannien hat sich aufgrund seiner einmaligen tausendjährigen Geschichte zu einer einmaligen Festung für Rechte und Freiheiten entwickelt. Am meisten besorgt mich nicht so sehr, dass die Einwanderer nicht Bescheid wissen, sondern dass auch britische Einheimische immer ignoranter werden. Die Abschaffung des Geschichtsunterrichts als Pflichtfach ist schlichtweg skandalös.
Der Staatsbürgerschaftstest wird inzwischen auch von ausländischen Staatsbürgern abverlangt, die lediglich eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis in Großbritannien beantragen. Wer beim ersten Anlauf durchfällt, braucht nicht zu verzweifeln. Er kann den Test so lange wiederholen, bis er es schafft.