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Via Telefon ins globale Datennetz

Einen breiten Raum nehmen auch in diesem Jahr Neuentwicklungen zu Mobiltelefonen ein. Telefonieren, so der Eindruck, steht bei den "Handys" nicht mehr allein im Vordergrund. Der Trend geht in Richtung multimedialer Kommunikationsbasis im Taschenformat.

Manfred Kloiber, Mirko Smiljanic, Michael Heidemann |
    Neue Begriffe wie "Smart Phones", "Media-Phones" oder "intelligente Terminals" prägen die Ausstellungsstände der Mobilfunkanbieter. Nachdem inzwischen viele Millionen Kunden auch von unterwegs miteinander telefonieren, visieren die Auguren der Mobilkommunikation jetzt das neue Ziel an, Menschen mit vielfältigen Informationen und Dienstleistungen aus dem Internet zu versorgen. So stehen bald breit gefächerte Verkehrsinformationen von Stauberichten bis hin zu Flugplänen auf Abruf bereit - Supermärkte oder Reisebüros können ihre Sonderangebote direkt in das "MediaPhone" schleusen. Selbstverständlich kann die neue Handygeneration Emails in das Internet absetzen sowie Kurznachrichten über den sogenannten "Short Message Service" (SMS) direkt an ein Empfänger-Mobiltelefon senden. Bis jedoch alle Informationen des Internet auch für den mobil-telefonierenden Surfer verfügbar werden, müßten die Seiten des World Wide Web dazu angepaßt werden, erklärt Michael Heidemann vom Handy-Hersteller "Nokia": "Dazu haben wir ein Konvertierungsprogramm entwickelt, das Internetanbieter nutzen können, um ihre Angebote auch für Mobiltelefone zugänglich zu machen." Nach der Umwandlung der Internetseiten kann der Handybesitzer über internet-typische Verknüpfungen von einer Information zur nächsten springen. Auf bandbreitenintensive Dateien wie Bilder und Sounddateien werde dabei verzichtet.

    Das für diese Technologie notwendige Betriebssystem "Epoc" wurde gemeinsam von Motorola, Nokia, Ericsson und Psion entwickelt und besitzt, nach Angaben der Hersteller, eine effiziente Kombination von Leistung und Standby-Zeiten. Um die Vielfalt der multimedialen Daten in hinreichender Qualität und Geschwindigkeit zum Nutzer zu übertragen, sind allerdings deutlich höhere Übertragungsraten als die bei bisherigen Handys üblichen 9,6 Kilobit pro Sekunde notwendig. Schon im nächsten Jahr startet die Deutsche Telekom dazu mit GPRS (General Packet Radio Services) einen GSM-Nachfolgedienst mit einer Übertragungsrate von 112 Kilobit pro Sekunde. Derzeit noch in Entwicklung steht UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) mit Raten von bis zu 2 Megabit in der Sekunde.