Marcello Mastroianni und eine Freundin. Er im elegant-maßgeschneiderten Anzug, sie im ebenfalls schwarzen Cocktailkleid mit dunkler Sonnenbrille. Beide gehen zu ihrem Auto, einer großen Limousine, die vor einem Café geparkt ist.
Er fordert mit dem Satz "Paparazzi, ich bitte euch!" die Fotografen dazu auf, ihr Opfer in Ruhe zu lassen. Sie lässt den Wagen an und im Hintergrund hört man die Musik von Nino Rota.
Eine Szene, die sich auf der Via Veneto abspielt - Roms berühmteste Straße. Zu Zeiten des Regisseurs Federico Fellini, der hier, vor genau 50 Jahren, einen Teil seines berühmten Films "La dolce Vita" drehte, war die Via Veneto die VIP-Meile der Tibermetropole.
Hier tanzten die Hollywoodstars, die nach Rom gekommen waren, um in der Filmstadt Cinecittà legendäre Streifen wie Cleopatra zu drehen, in mondänen Bars. Richard Burton und Elizabeth Taylor und wie sie alle hießen.
Soraya trank jeden Vormittag im schicken Café Doney einen Orangensaft und ignorierte die vielen Journalisten, die sie dauernd belagerten. Intellektuelle, Starjournalisten und Politiker gingen in den vielen Lokalen ein und aus. Die Via Veneto war damals die wohl wichtigste Adresse Roms, um gesehen zu werden und um VIP-Watching zu betreiben.
Vor 50 Jahren setzte Fellini mit seinem Film der Straße, die von der Piazza Barberini bis zu antiken Porta Pinciana führt, ein Denkmal. Seitdem pilgern Heerscharen von Touristen auf die berühmte Straße, auf der Suche nach dem Flair der 60er-Jahre. Kein Wunder: in allen Rom-Reiseführern wird die Straße erwähnt. Bei vielen Touristen herrscht nach einem Besuch in der Via Veneto - jedenfalls auf den ersten Blick - herbe Enttäuschung. Zum Beispiel bei dieser jungen Russin aus Moskau:
"Mich hat diese Straße immer schon angezogen. Ich dachte, dass hier echt viel los ist, aber das Gegenteil ist der Fall. Das wirkt zwar alles recht luxuriös aber hohl und leer und eher wie eine Kulisse. In anderen Straßen Roms ist viel mehr los. Man muss sich doch nur unter jungen Leuten umhören."
Und Roms Jugend frequentiert die Via Veneto schon lange nicht mehr. Doch strahlt die Straße einen ganz gewissen Flair aus. Vor allem morgens, wenn die vielen teuren Kleider- und Schuhläden öffnen, in den Cafés die Römer ihre Zeitungen lesen und einen Espresso trinken und die Gärtner die Blumenrabatten pflegen.
Die prächtigen Fassaden der vielen Luxushotels, die sich rechter und linker Hand erheben, wirken wie gigantische Kulissen aus einer anderen Zeit, als über die breiten Bürgersteige elegante Menschen bummelten und die Paparazzi an den Straßenecken bereitstanden, um Promis aufzulauern. Heute ist das nicht mehr so und so wirkt die Architektur, so ganz ohne VIPs, irgendwie funktionslos, aber ungemein reisvoll.
Besuchen sollte man unbedingt das Hotel Excelsior, ein kitschig-schöner Palazzo, in dem heute vor allem kurzhosige Touristengruppen aus den USA und China absteigen, Pauschaltouristen, der aber über üppige Prachtsäle wie in einem Schloss im Erdgeschoss verfügt. Oder das Ambasciatori - ganz im streng-eleganten Stil des italienischen Art Deco. Unter Römern ist es ein Geheimtipp und ungemein schick, sich in den Lobbys dieser Hotels zum frühabendlichen Aperitif zu treffen.
Ab 23 Uhr sammelt sich Roms Schickeria gern zu Il Digestivo, zum Absacker, im Doney. Das einstige VIP-Café aus Fellinis Film präsentiert sich heute als total umgebautes mondänes Lokal mit lauter Musik, hochhackigen Models und Promis aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
Wie ein Phantom aus vergangenen Zeiten erscheint jeden Tag auch La Pazza, die Verrückte auf der Via Veneto, wie die Anwohner eine geistesgestörte alte Dame nennen.
Sie geht spazieren und singt und fordert andere dazu auf, mit ihr mitzusingen. Insider der Straße behaupten, dass La Pazza einst eine Geliebte Fellinis war, an den wüstesten Festen in den Lokalen an der Via Veneto teilnahm. La Pazza gilt heute als Symbol einer Straße, die nur noch ein Gespenst ihrer selbst ist.
Tempi passati, vergangene Zeiten, wie die Römer sagen. Aber das gilt doch auch für das Kolosseum, das Forum Romanum und andere antike Orte Roms. Die Veneto sollte deshalb besucht werden, weil sie zur Geschichte Roms gehört und in ihrer vergangenen Pracht ungemein reizvoll wirkt
Er fordert mit dem Satz "Paparazzi, ich bitte euch!" die Fotografen dazu auf, ihr Opfer in Ruhe zu lassen. Sie lässt den Wagen an und im Hintergrund hört man die Musik von Nino Rota.
Eine Szene, die sich auf der Via Veneto abspielt - Roms berühmteste Straße. Zu Zeiten des Regisseurs Federico Fellini, der hier, vor genau 50 Jahren, einen Teil seines berühmten Films "La dolce Vita" drehte, war die Via Veneto die VIP-Meile der Tibermetropole.
Hier tanzten die Hollywoodstars, die nach Rom gekommen waren, um in der Filmstadt Cinecittà legendäre Streifen wie Cleopatra zu drehen, in mondänen Bars. Richard Burton und Elizabeth Taylor und wie sie alle hießen.
Soraya trank jeden Vormittag im schicken Café Doney einen Orangensaft und ignorierte die vielen Journalisten, die sie dauernd belagerten. Intellektuelle, Starjournalisten und Politiker gingen in den vielen Lokalen ein und aus. Die Via Veneto war damals die wohl wichtigste Adresse Roms, um gesehen zu werden und um VIP-Watching zu betreiben.
Vor 50 Jahren setzte Fellini mit seinem Film der Straße, die von der Piazza Barberini bis zu antiken Porta Pinciana führt, ein Denkmal. Seitdem pilgern Heerscharen von Touristen auf die berühmte Straße, auf der Suche nach dem Flair der 60er-Jahre. Kein Wunder: in allen Rom-Reiseführern wird die Straße erwähnt. Bei vielen Touristen herrscht nach einem Besuch in der Via Veneto - jedenfalls auf den ersten Blick - herbe Enttäuschung. Zum Beispiel bei dieser jungen Russin aus Moskau:
"Mich hat diese Straße immer schon angezogen. Ich dachte, dass hier echt viel los ist, aber das Gegenteil ist der Fall. Das wirkt zwar alles recht luxuriös aber hohl und leer und eher wie eine Kulisse. In anderen Straßen Roms ist viel mehr los. Man muss sich doch nur unter jungen Leuten umhören."
Und Roms Jugend frequentiert die Via Veneto schon lange nicht mehr. Doch strahlt die Straße einen ganz gewissen Flair aus. Vor allem morgens, wenn die vielen teuren Kleider- und Schuhläden öffnen, in den Cafés die Römer ihre Zeitungen lesen und einen Espresso trinken und die Gärtner die Blumenrabatten pflegen.
Die prächtigen Fassaden der vielen Luxushotels, die sich rechter und linker Hand erheben, wirken wie gigantische Kulissen aus einer anderen Zeit, als über die breiten Bürgersteige elegante Menschen bummelten und die Paparazzi an den Straßenecken bereitstanden, um Promis aufzulauern. Heute ist das nicht mehr so und so wirkt die Architektur, so ganz ohne VIPs, irgendwie funktionslos, aber ungemein reisvoll.
Besuchen sollte man unbedingt das Hotel Excelsior, ein kitschig-schöner Palazzo, in dem heute vor allem kurzhosige Touristengruppen aus den USA und China absteigen, Pauschaltouristen, der aber über üppige Prachtsäle wie in einem Schloss im Erdgeschoss verfügt. Oder das Ambasciatori - ganz im streng-eleganten Stil des italienischen Art Deco. Unter Römern ist es ein Geheimtipp und ungemein schick, sich in den Lobbys dieser Hotels zum frühabendlichen Aperitif zu treffen.
Ab 23 Uhr sammelt sich Roms Schickeria gern zu Il Digestivo, zum Absacker, im Doney. Das einstige VIP-Café aus Fellinis Film präsentiert sich heute als total umgebautes mondänes Lokal mit lauter Musik, hochhackigen Models und Promis aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
Wie ein Phantom aus vergangenen Zeiten erscheint jeden Tag auch La Pazza, die Verrückte auf der Via Veneto, wie die Anwohner eine geistesgestörte alte Dame nennen.
Sie geht spazieren und singt und fordert andere dazu auf, mit ihr mitzusingen. Insider der Straße behaupten, dass La Pazza einst eine Geliebte Fellinis war, an den wüstesten Festen in den Lokalen an der Via Veneto teilnahm. La Pazza gilt heute als Symbol einer Straße, die nur noch ein Gespenst ihrer selbst ist.
Tempi passati, vergangene Zeiten, wie die Römer sagen. Aber das gilt doch auch für das Kolosseum, das Forum Romanum und andere antike Orte Roms. Die Veneto sollte deshalb besucht werden, weil sie zur Geschichte Roms gehört und in ihrer vergangenen Pracht ungemein reizvoll wirkt