Freitag, 19. April 2024

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Vibrafonist Chris Dingman
Die Welt umarmen

Die Vibrafon-Tradition im Jazz ist eindrucksvoll, aber überschaubar. Für heutige Spieler bedeutet das: Es gibt einige wenige übermächtige Vorbilder, deren Einfluss man nur schwer entkommt. Der New Yorker Chris Dingman hat jedoch seinen ganz eigenen Sound auf dem Instrument gefunden.

Von Thomas Loewner | 25.06.2020
    Ein Mann mit kurzem dunklem Haar und Vollbart posiert mit aufgestütztem Kinn vor einem Vibrafon. Sein Ellbogen ruht auf den Metallplatten. Er lächelt und hält in jeder Hand zwei Schlägel.
    Er gehört auch unter New Yorker Avantgarde-Jazzern zu den begehrten Mitmusikern: Chris Dingman (Zachary Maxwell Sterz)
    Chris Dingman kam über Umwege zum Vibrafon - zunächst erlernte er Piano und Perkussion. Erst mit 18 Jahren wechselte er zu seinem heutigen Hauptinstrument. Doch er blieb er offen für unterschiedlichste Klänge und Einflüsse: Während seines Studiums verbrachte er Zeit in Indien, um die dortige Musik kennenzulernen. Neben Jazz reichen seine Interessen von Minimal Music und Ambient bis hin zu westafrikanischer Musik. Die Auswirkungen auf sein Spiel sind deutlich hörbar: Dingman erschafft vielschichtige Akkordwolken genauso wie komplexe rhythmische Texturen. Sein aktuelles Trio-Album „Embrace“ zeigt seine vielen musikalischen Facetten.