
Kein anderes deutsches Medium habe so konsequent gezeigt, wie guter Journalismus für junge Menschen gehe, schreibt Geyer weiter. Man hätte gerne weitergemacht. Den Angaben zufolge sind von der Einstellung der "Vice"-Produkte 40 bis 50 Mitarbeiter betroffen. "Vice" publizierte auf der eigenen Webseite. Hin und wieder gab es zuletzt noch Printsonderausgaben. Auch Bewegtbildinhalte und Newsletter bot das Unternehmen in Deutschland an. Geyer kündigte an, dass es im März noch einmal eine gedruckte Zeitschriftenausgabe geben werde.
Dju: "Journalismus verliert wichtige Stimme"
Die Gewerkschaft Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (Dju) in Verdi hatte nach eigenen Angaben die Beschäftigten und den Betriebsrat rund um den Schließungsprozess begleitet. Dju-Landesgeschäftsführer für Berlin und Brandenburg, Jörg Reichel, sagte der Deutschen Presse-Agentur, man bedauere die unternehmerische Entscheidung, "Vice" in Deutschland einzustellen. Der Journalismus verliere eine wichtige Stimme und ein wichtiges Format.
"Vice" war 1994 in Montreal gegründet worden. Mit seiner Nähe zur Punk- und Skaterszene hatte es zunächst großen Erfolg und expandierte in viele Länder. Doch zuletzt hatte der US-Konzern unternehmerische Probleme, samt neuer Investorensuche, Insolvenz und harten Einschnitten.
Diese Nachricht wurde am 14.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.