Markus Rose studiert Elektrotechnik an der TU Berlin und steht kurz vor dem Diplom. Was er von seinen ersten Erfahrungen auf der Jobsuche berichtet, klingt ernüchternd:
"Also die meisten Firmen haben halt auf ihrer Webseite ein Portal 'Karriere' oder 'Job', wo man sich ganz profan bewirbt, und erstmal grundlegende Daten eingibt. Da gibt's dann extra Buttons: dann kommt eine Eingabemaske, was man studiert hat, welche Richtung. In den größeren Firmen wird so eine Initiativbewerbung dann an alle Abteilungen weitergegeben..."
Der Nachteil dieser Methode: Man findet im Internet nur das, was man sucht, das heißt meistens die großen Unternehmen. Alternativen direkt vor der eigenen Haustür werden dabei leicht übersehen:
"Es gibt schon sehr viele mittelständische Unternehmen in der Region, was man so aber nicht weiß, weil die halt nicht so medienwirksam wie die großen Industriefirmen sind, und wenn man mal in den Zeitungen so blättert, das sind auch eher große Unternehmen."
Der Duisburger Personal-Recruiter Thomas Reichel will das ändern. Junge Ingenieure und Mittelständler, die händerringend nach solchen Nachwuchskräften suchen, sollen auf neuen Wegen zusammengebracht werden:
"Wir haben festgestellt dass mittelständische Kundschaft große Probleme hat in ausreichender Zahl mit guten begabten Ingenieuren in Kontakt zu treten, ich habe aber andererseits die Erfahrung gemacht, dass immer dann, wenn jemand. sagt ich fahr zu diesem Mittelständler hin, ich treff die Leute, ich hör mir an welches Konzept die haben, die fast immer zusammengekommen sind."
Reichel setzt voll auf Multimedia. Seit einigen Tagen finden potentielle Bewerber auf der Webseite namens "Headzoom" kurze Video-Interviews mit Firmenchefs und Geschäftsführern. Welche der abgebildeten Personen man ansteuert, entscheiden die Augen:
"Sie können sich inspirieren lassen durch Portraits, da sind alles Menschen, die später in den Interviews zu sehen sein werden, sie können die vorzoomen, sie können die Seite umdrehen und sagen wer ist denn das, interessiert der mich, ist die Firma spannend, sie können andererseits auch auf einen Filter gehen und Kriterien setzen.""
Einer der ersten Kunden des neuen Video-Portals ist ein typischer Mittelständler: Die CEDIMA mit Sitz im niedersächsischen Celle stellt Diamantwerkzeuge zum Bohren, Sägen und Fräsen her. Personalchef Bert Paul war von Anfang an überzeugt von den Möglichkeiten der Video-Interviews:
"Uns ist es wichtig, dass wir hier gerade im Bewerbungsverfahren nicht eine Maske aufsetzen um uns ganz toll zu verkaufen, wir sind die Größten, und, und, und, sondern derjenige der hier herkommt soll genau wissen was ihn erwartet, was wir auch von ihm verlangen, dass er auch ein Gefühl dafür kriegt, wie wir ticken, welche Kultur wir haben."
Außerdem weiß der Ingenieur vor dem Bildschirm in Zukunft ganz genau, wer seine Bewerbung liest:
"Wenn der Betrachter dann nach dem er die Videos angeschaut hat das Gefühl hat, zu denen passe ich gut, dann hat er zwei Möglichkeiten, er kann einen Klick machen und seinen Lebenslauf hochladen und sich unmittelbar bewerben, und diese Email ist dann in wenigen Sekunden auf dem Tisch desjenigen, den er gerade gehört hat, im Gespräch, oder aber er sagt, ich find das toll, aber ich hab zwei Fragen noch, dann kann er über einen zweiten Klick eine E-Mail an die Firma senden, mit der Bitte um Rückruf."
Für die Bewerber ist der neue Service kostenlos. Man muss sich auch nicht registrieren, um die Köpfe der Mittelständler anzuklicken. Nur inhaltlich gibt es eine Einschränkung: gesucht werden ausschließlich Ingenieure. Doch wenn das Portal Erfolg hat, werden vielleicht bald auch Betriebswirte oder Juristen zu Headhuntern in eigener Sache.
"Also die meisten Firmen haben halt auf ihrer Webseite ein Portal 'Karriere' oder 'Job', wo man sich ganz profan bewirbt, und erstmal grundlegende Daten eingibt. Da gibt's dann extra Buttons: dann kommt eine Eingabemaske, was man studiert hat, welche Richtung. In den größeren Firmen wird so eine Initiativbewerbung dann an alle Abteilungen weitergegeben..."
Der Nachteil dieser Methode: Man findet im Internet nur das, was man sucht, das heißt meistens die großen Unternehmen. Alternativen direkt vor der eigenen Haustür werden dabei leicht übersehen:
"Es gibt schon sehr viele mittelständische Unternehmen in der Region, was man so aber nicht weiß, weil die halt nicht so medienwirksam wie die großen Industriefirmen sind, und wenn man mal in den Zeitungen so blättert, das sind auch eher große Unternehmen."
Der Duisburger Personal-Recruiter Thomas Reichel will das ändern. Junge Ingenieure und Mittelständler, die händerringend nach solchen Nachwuchskräften suchen, sollen auf neuen Wegen zusammengebracht werden:
"Wir haben festgestellt dass mittelständische Kundschaft große Probleme hat in ausreichender Zahl mit guten begabten Ingenieuren in Kontakt zu treten, ich habe aber andererseits die Erfahrung gemacht, dass immer dann, wenn jemand. sagt ich fahr zu diesem Mittelständler hin, ich treff die Leute, ich hör mir an welches Konzept die haben, die fast immer zusammengekommen sind."
Reichel setzt voll auf Multimedia. Seit einigen Tagen finden potentielle Bewerber auf der Webseite namens "Headzoom" kurze Video-Interviews mit Firmenchefs und Geschäftsführern. Welche der abgebildeten Personen man ansteuert, entscheiden die Augen:
"Sie können sich inspirieren lassen durch Portraits, da sind alles Menschen, die später in den Interviews zu sehen sein werden, sie können die vorzoomen, sie können die Seite umdrehen und sagen wer ist denn das, interessiert der mich, ist die Firma spannend, sie können andererseits auch auf einen Filter gehen und Kriterien setzen.""
Einer der ersten Kunden des neuen Video-Portals ist ein typischer Mittelständler: Die CEDIMA mit Sitz im niedersächsischen Celle stellt Diamantwerkzeuge zum Bohren, Sägen und Fräsen her. Personalchef Bert Paul war von Anfang an überzeugt von den Möglichkeiten der Video-Interviews:
"Uns ist es wichtig, dass wir hier gerade im Bewerbungsverfahren nicht eine Maske aufsetzen um uns ganz toll zu verkaufen, wir sind die Größten, und, und, und, sondern derjenige der hier herkommt soll genau wissen was ihn erwartet, was wir auch von ihm verlangen, dass er auch ein Gefühl dafür kriegt, wie wir ticken, welche Kultur wir haben."
Außerdem weiß der Ingenieur vor dem Bildschirm in Zukunft ganz genau, wer seine Bewerbung liest:
"Wenn der Betrachter dann nach dem er die Videos angeschaut hat das Gefühl hat, zu denen passe ich gut, dann hat er zwei Möglichkeiten, er kann einen Klick machen und seinen Lebenslauf hochladen und sich unmittelbar bewerben, und diese Email ist dann in wenigen Sekunden auf dem Tisch desjenigen, den er gerade gehört hat, im Gespräch, oder aber er sagt, ich find das toll, aber ich hab zwei Fragen noch, dann kann er über einen zweiten Klick eine E-Mail an die Firma senden, mit der Bitte um Rückruf."
Für die Bewerber ist der neue Service kostenlos. Man muss sich auch nicht registrieren, um die Köpfe der Mittelständler anzuklicken. Nur inhaltlich gibt es eine Einschränkung: gesucht werden ausschließlich Ingenieure. Doch wenn das Portal Erfolg hat, werden vielleicht bald auch Betriebswirte oder Juristen zu Headhuntern in eigener Sache.