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Videoassistent in der Bundesliga
Schiedsrichter bekommen Abseitslinien

Der umstrittene Videoassistent in der Fußball-Bundesliga geht in seine zweite Saison. Deutscher Fußball-Bund (DFB) und Deutsche Fußball-Liga haben in Frankfurt Neuerungen vorgestellt. Unter anderem soll es eine kalibrierte Linie für Abseitsentscheidungen geben. Außerdem sollen die Zuschauer im Stadion besser informiert werden.

Von Mathies Hohm |
    10.08.2018, GER, Saison 2018/2019, DFB, Deutscher Fussbalbund Pressekonferenz Video-Assistent - Dr. Jochen Drees Schiedsrichter *** 10 08 2018 GER Season 2018 2019 DFB German Football Association Press Conference Video Assistant Dr Jochen Drees Referee
    DFB-Schiedsrichter Jochen Drees freut sich über Neuerungen beim Videoassistenten in der kommenden Saison. (Imago)
    Mit Textbausteinen und kalibrierter Abseitslinie wollen DFB und DFL zu mehr Transparenz bei Entscheidungen des Videoassistenten gelangen. Während in der vergangenen Saison bei einer Überprüfung einer Szene auf dem Spielfeld auf den Leinwänden in den Bundesliga-Stadien zu sehen war, werden die Fans vom Assistenten des Video-Assistenten nun via Web-Applikation in vier Schritten in vier Schritten über den Entscheidungsweg auf den Anzeigetafeln informiert, was laut DFB-Direktor Ansgar Schwenken so funktioniert: "Im ersten Schritt, um welche Kategorie es sich handelt: Tor, Strafstoß, rote Karte oder Spielerverwechslung. Dann gibt er im zweiten Schritt ein: was war die grundsätzliche Entscheidung des Schiedsrichters auf dem Feld? Gibt im dritten Schritt an: was war der Grund der Überprüfung? Und gibt dann im vierten Schritt das finale Ergebnis des Schiedsrichterteams ein."
    Textbausteine für die Videowände im Stadion
    Diese Textbausteine werden aus Köln an die jeweilige Stadionregie übermittelt und von dort dann auf die Videowall gebracht. Bis auf diese Bausteine bleibt die Stadiontafel aber still. Das bedeutet also weiterhin: keine Wiederholung der strittigen Szenen im Stadion. Auch, um mögliche emotionale Reaktionen der Fans auszuschließen. Anders wird das im Fernsehen sein. Dort kommen neben den textlichen Erklärungen auch wie bisher Wiederholungen der überprüften Szenen und – neu – auch die kalibrierte Abseitslinie zum Einsatz. Die Einführung dieser eingeblendeten Linie, die bei besonders strittigen Szenen sogar eine 3D-Funktion hat, hat bei den Schiedsrichtern und Videoassistenten wie Dr. Jochen Drees fast zu Gefühlsausbrüchen geführt: "Ich glaube, die Tränen der Freude bei uns als Schiedsrichtern sind mittlerweile getrocknet. Wir haben jetzt ein technisches Tool, das keinen Interpretationsspielraum mehr besitzt. Und, wo wir ganz klar sagen können: Abseits ja oder nein."
    Drees kümmert sich künftig um den Videoassistenten
    Um die Verbesserungen des Videoassistenten weiter voranzutreiben, übernimmt Drees in einer neugeschaffenen Position die Leitung des Projekts Videoassistent. Allerdings wird er das erst ab dem 1. Oktober hauptamtlich machen, da er bis dahin noch seine in dritter Generation geführte Arztpraxis in der Heimat schließen muss.