Dekra-Umfrage
Viele arbeiten auch krank im Home-Office

Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland, die im Homeoffice arbeiten, haben das einer Umfrage zufolge bereits krank beziehungsweise krankgeschrieben getan. Das geht aus dem neuen Arbeitssicherheitsreport der Prüforganisation Dekra hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

    Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch und hält sich die Hände vors Gesicht
    Viele Menschen arbeiten im Homeoffice auch dann, wenn sie krank sind. (picture alliance / Westend61 / William Perugini)
    Auf die entsprechende Frage antworteten 50 Prozent der Befragten mit "Ja, hin und wieder", 18 Prozent gaben "Ja, sogar schon häufiger" an. Der Umfrage zufolge sind 24 Prozent der Befragten an ausgewählten Tagen im Homeoffice für ihr Unternehmen tätig. 15 Prozent arbeiten überwiegend oder sogar ausschließlich von zu Hause aus. 
    Für den Arbeitssicherheitsreport hat Dekra zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa bundesweit gut 1.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Die Umfrage wurde im Herbst 2024 durchgeführt und ist repräsentativ.

    Flexibilität mit Schattenseiten

    89 Prozent der Befragten, die im Homeoffice arbeiten, schätzen die Möglichkeit, sich den Arbeitsweg zu sparen. Gut zwei Drittel sehen die die flexible Zeiteinteilung als Vorteil. Mehr als die Hälfte gibt außerdem an, sich zu Hause besser konzentrieren zu können. 
    Die Kehrseite: Jeder Fünfte arbeitet der Umfrage zufolge zu untypischen Zeiten wie beispielsweise abends oder am Wochenende und berichtet von verlängerten Arbeitszeiten. Ebenso viele klagen über Belastungen durch Lärm, Familie oder Wohnsituation und über körperliche Beschwerden durch nicht ergonomisch ausgestattete Arbeitsplätze.

    Deutsche Akademiker im weltweiten Vergleich oft im Home-Office

    Im weltweiten Vergleich arbeiten zumindest deutsche Akademiker überdurchschnittlich oft von zu Hause aus. Das zeigt eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter Arbeitnehmern mit Hochschulabschluss in 40 Ländern. Die Deutschen sind demnach im Mittel an 1,6 Tagen pro Woche im Home-Office, der globale Durchschnitt liegt bei 1,2 Tagen pro Woche bei Vollzeit und mindestens sechs Arbeitsstunden täglich. Die Ergebnisse zeigen nach Ansicht von Ifo-Forscher Mathias Dolls, dass die Home-Office-Quote seit 2023 international stabil ist - "trotz prominenter Beispiele von Unternehmen, die ihre Beschäftigten zurück ins Büro holen".
    Weltweit am weitesten verbreitet ist Home-Office in Kanada (1,9 Tage) Großbritannien (1,8 Tage) und Finnland (1,7 Tage). In den USA und Indien arbeiten die Befragten ebenfalls an 1,6 Tagen von daheim. Am wenigsten verbreitet ist das Home-Office in Südkorea (0,5 Tage), China und Griechenland (je 0,6 Tage).
    Diese Nachricht wurde am 03.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.