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Viele Proteste gegen das TMT
Hawaii ohne Riesenteleskop?

Auf dem Berg Mauna Kea auf der Insel Hawaii befinden sich schon mehr als ein Dutzend Teleskope. Viele Astronomen hoffen, dass bald das TMT hinzu kommt – das Thirty-Meter-Telescope.

Von Dirk Lorenzen |
Bisher nur ein Traum der Astronomen: Das Thirty Meter Telescope kurz vor Sonnenuntergang (Animation)
Bisher nur ein Traum der Astronomen: Das Thirty Meter Telescope kurz vor Sonnenuntergang (Animation) (TMT)
Allerdings erscheint es derzeit zweifelhaft, ob das dann größte Instrument der Nordhalbkugel tatsächlich gebaut wird. Gegner sehen in dem Großteleskop mit 30 Metern Spiegeldurchmesser eine Störung der spirituellen Kräfte des Berges.
Das TMT ist zu einem Symbol geworden, das viele völlig unterschiedliche Gruppen vereint hat: Eine lehnt den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ab, eine andere wehrt sich gegen Immobilienspekulanten, eine weitere möchte aus Hawaii wieder ein unabhängiges Königreich machen.
In den sozialen Medien kursieren viele falsche Behauptungen, etwa dass die Teleskope militärischen Zwecken dienten oder dass Sprengungen für das Fundament des 30-Meter-Teleskops einen Vulkanausbruch auslösen könnten.
Die Einwohner Hawaiis sind tief gespalten
Im vergangenen Jahr blockierten phasenweise mehr als tausend Demonstranten den Zugang zum Berg. Baufahrzeuge wurden nicht durchgelassen.
Die Einwohner Hawaiis sind tief gespalten. Der Riss zwischen den Befürwortern und Gegnern des Teleskops geht oft mitten durch Familien.
Die Astronominnen und Astronomen stehen dem völlig hilflos gegenüber. Zwar hat das Projektteam, zu dem Fachleute aus den USA, Japan, China, Indien und Kanada gehören, zweimal den gesamten Genehmigungsprozess durchlaufen. Doch die lokale Polizei ist bisher nicht in der Lage oder nicht willens, den Zugang zur Baustelle zu gewährleisten.