Im Berlin drücken zurzeit rund zwei Dutzend Nachwuchsdiplomaten ans Ost- und Mitteleuropa in Kursen des deutschen Auswärtigen Amts noch einmal die Schulbank. Die jungen Männer und Frauen zwischen 20 und 30 sind fast alles Juristen oder Wirtschaftswissenschaftler, sprechen Deutsch und bekommen in Berlin ihren letzten Schliff in der hohen Schule der Diplomatie. Seminare zur Wirtschafts- und Europapolitik, Exkursionen nach Brüssel und Luxemburg, Gespräche mit Wirtschaftsvertretern - die viermonatige Ausbildung verlangt den vollen Einsatz aller Teilnehmer. Die Diplomatenschule in Berlin wurde vor rund acht Jahren gegründet, um den Nachfolgestaaten der Sowjetunion Aufbauhilfe zu geben. Heute hat sich das Programm den veränderten Bedürfnissen und Vorkenntnissen der Nachwuchsdiplomaten angepasst, betont Schulleiter Axel Gutmann: "Unsere jungen Leute haben heutzutage alle in postkommunistischer Zeit studiert. Was Marktwirtschaft ist, braucht man ihnen nicht mehr zu erklären, eher schon, was Planwirtschaft war." Höhepunkt des Lehrgangs ist für Cezar Herma aus Polen auf jeden Fall die Hospitanz beim Auswärtigen Amt. In den nächsten drei Wochen wird er seinen deutschen Kollegen in der Europa-Abteilung über die Schulter schauen können: "Für mich ist vor allem wichtig, all die Angelegenheiten aus deutscher Sicht kennen zu lernen, vor allem die EU-Angelegenheiten und unsere bilateralen Beziehungen."
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