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Viertel nach elf auf der Himmelsuhr

Mit Einbruch der Dunkelheit dominiert der zunehmende Halbmond den Südwesthimmel. Links oberhalb von ihm leuchtet Saturn, der Ringplanet. Ein gutes Stück rechts des Mondes funkelt Spica, der Hauptstern der Jungfrau.

Von Dirk Lorenzen | 16.07.2013
    Mond, Saturn und Spica bilden heute die Zeiger einer himmlischen Uhr. Der helle Mond steht im Zentrum des Ziffernblatts - Saturn bildet den Stunden-, Spica den Minutenzeiger.

    Wenn Sie um Viertel nach elf an den Himmel schauen, werden Sie feststellen, dass die Himmelsuhr sehr genau geht - jedenfalls für einen Moment.

    Morgen ist der Mond schon weit an Saturn vorbeigewandert. Die drei Gestirne bilden ein sehr flaches, fast gleichschenkliges Dreieck.

    Aber selbst dann könnten die drei die Zeiger einer großen Uhr sein, die auf Viertel nach zwei steht. Allerdings mit dem Schönheitsfehler, dass das Dreigestirn dann bereits untergegangen ist.

    Mond, Saturn und Spica bewegen sich ganz unterschiedlich schnell am Himmel. In nicht einmal vier Wochen kurvt der Mond einmal um unsere Erde. Im kosmischen Uhrwerk ist er eine Art Sekundenzeiger.

    Ganz gemächlich rückt Saturn voran. Für eine komplette Runde um den Himmel braucht er fast dreißig Jahre.

    Spica ist eine große Sonne in einem Abstand von mehr als 250 Lichtjahren. Tatsächlich rast sie viel schneller durch das All als Mond und Saturn zusammen - aber wegen ihrer enormen Entfernung bemerken wir während eines Menschenlebens davon nichts.

    Erst in gut 30.000 Jahren hat sie ihre Position am Himmel um einen Vollmonddurchmesser verschoben.



    Informationen zum aktuellen Sternenhimmel

    Saturn, einer der himmlischen Hauptdarsteller derzeit