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Viking und das Marsleben

Im Jahre 1976 sind die beiden Viking-Sonden der NASA auf dem Mars gelandet – eine ihrer Hauptaufgaben war die Suche nach Leben. Doch die automatischen Experimente an Bord kamen zu widersprüchlichen Ergebnissen.

Von Dirk Lorenzen |
    Bei einem Versuch waren Bodenproben vom Mars mit einer Nährlösung versetzt worden. Aus den Proben ist viel Gas entwichen und so hatte man – gemäß vor der Mission festgelegter Kriterien – Leben entdeckt. Allerdings ist bis heute umstritten, ob das Gas wirklich bei biologischen und oder nicht doch bei rein geochemischen Prozessen entstanden ist. Gil Levin, Erbauer dieses Experiments, ist bis heute überzeugt, damals Leben auf dem Mars nachgewiesen zu haben.

    Doch die Fachwelt hatte damals mehr dem Ergebnis des anderen Messapparats vertraut, der nach organischem Material im Marsboden gesucht, aber nichts gefunden hatte. Erst viele Jahre später stellte sich heraus, dass dieses Experiment des renommierten MIT extrem unempfindlich ist.

    Gil Levin hat kürzlich gemeinsam mit einigen Kollegen die Viking-Daten von damals noch einmal analysiert – und zwar rein mathematisch. Lebensprozesse laufen immer etwas unregelmäßiger ab als geologische Prozesse, was sich schon in der Datenstruktur verrät.

    Die Forscher meinen, diese Auffälligkeit in den Daten gefunden zu haben, was ein weiteres Indiz für die Entdeckung von Leben auf Mars wäre. Doch dieser Streit wird andauern.

    Forscher und Ingenieure haben vor allem gelernt, dass der Nachweis von Leben schwieriger ist als ursprünglich gedacht. Womöglich lässt sich Marsleben mit automatischen Experimenten nie zweifelsfrei nachweisen.

    Aktuelle Fachpublikation der Gruppe um Gil Levin
    Website von Gil Levin
    Unser Nachbarplanet Mars
    Der Planet Mars war einst viel lebensfreundlicher als heute (NASA)