Wladimir Schirinowski, Führer der linkspopulistischen russischen Liberaldemokraten, hat in der Duma ebenso wie seine gesamte Fraktion für den neuen russischen Ministerpräsidenten Viktor Subkow abgestimmt. Eigentlich ist Schirinowski auf dem Papier ja Vertreter der Opposition. Aber das macht nichts. Deswegen kann man trotzdem - nein, muss man wohl sogar aus patriotischem Pflichtbewusstsein - für den Kandidaten des Präsidenten sein. Und so trägt ihn die Begeisterung schier von dannen:
"Wir wünschen Ihnen Erfolg, Viktor Aleksejitsch! Und wir hoffen, dass dies tatsächlich die allerbeste Regierung im Russland der Gegenwart sein wird!"
Seit Viktor Subkow, noch vor einer Woche ein selbst in Russland fast völlig Unbekannter, mit einem Putin'schen Coup ins Blickfeld der nationalen und internationalen Öffentlich katapultiert worden ist und nun über Nacht formal die Position der Nummer zwei in der russischen Staatshierarchie bekleidet, überschlagen sich viele russische Medien förmlich in Lobgesängen auf den neuen Mann.
Hier schwenkt die Fernsehkamera auf den Werksdirektor jener Fabrik im Ural, in der Subkow als 17-Jähriger einmal Schlosser gelernt hat. Direktor Maximov ist im Betriebsarchiv fündig geworden - Subkows Lehrlingszeugnis von 1958:
"Subkow, Viktor - geboren: 1941 - Russe - Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Komsomol - ein sehr eifriger Schüler - erhielt überwiegend die Note 'gut'."
Der Reporter eines anderen Fernsehkanals hat dagegen Direktor Pavel Pisarenko aufgetan. Und der kann sich sehr gut an den Studenten Subkow erinnern, der am Leningrader Institut für Landwirtschaft studiert hat - auch hier hat Subkow Spuren hinterlassen. In seiner Charakteristik genannten Beurteilung steht, was Subkow ausgezeichnet habe:
"Eine verantwortungsvolle Beziehung zu allen Aufgaben, die man ihm übertragen hat...","
liest Pisarenko begeistert vor und ergänzt von sich aus enthusiastisch:
""Er war der Liebling seiner Mitstudenten, es zog sie förmlich zu ihm!"
"Die Mädchen haben sich einen Vorwand ausgedacht, um irgendeine Frage mit ihm zu besprechen, tja, na ja, ein sehr sympathischer Mann halt","
erfahren die russischen Fernsehzuschauer von Tatjana Valner über ihren früheren Chef, den einstigen Direktor Subkow von der Sovchose "Pervomajskoje". Das ganze Melkerinnen-Kollektiv habe für ihn geschwärmt. Jung und schmuck sei er gewesen, der Chef dieses sowjetischen Viehzucht-Staatsbetriebs im Leningrader Gebiet Mitte der achtziger Jahre.
Ein bisschen zurückhaltender äußert sich ihre Kollegin Natalija Uvarova:
""Man ging gerne zu ihm, wir hatten allerdings auch Bammel, wenn wir etwas ausgefressen hatten. Als Direktor war er natürlich streng mit uns. Aber er war doch sehr angenehm, die Frauen mochten ihn."
Viele Journalisten seien schon hier gewesen, erzählt der Fernsehreporter und meint dann mit leicht süffisantem Unterton: Das sehe man schon an den gestärkten und gemangelten weißen Arbeitskitteln der Melkerinnen und dem auf Hochglanz polierten Kuhstall. Stolz sei man hier auf Vorona, die schwarz-bunte Kuh, die vor zwei Jahren die Rasse-Meisterschaft gewonnen habe. Ihren - so wörtlich - "Elite-Nachwuchs" verkaufe man jetzt quer durchs ganze Land.
Aber bevor Viktor Subkow hier erschienen sei, habe der Sovchos noch kurz vor dem Ruin gestanden.
"In der Roten Ecke des Sovchoz hängen immer noch viele Wimpel","
schmettert der Reporter schließlich. Der "Sozialistische Wettbewerb", lange ist es her, sei für Zubkov stets eine Ehrensache gewesen.
Ein Team findet auch den Weg in Viktor Subkows Geburtsort im Ural. Das Dörfchen Arbat gibt es nicht mehr. Es ist vor Jahren bei Steinbrucharbeiten überflutet worden. Aber vorher seien die meisten wie ihr Klassenkamerad Subkow ohnehin schon weggezogen, sagt Valentina Loskutova. Was gebe es hier schon?
Ob sie denn einen Wunsch an den neuen russischen Ministerpräsidenten habe, ihren ehemaligen Schulkameraden?
""Ach","
seufzt sie da spontan,
""wenn wir einen Omnibus-Anschluss bekommen könnten - hier fährt doch gar nichts!"
"Wir wünschen Ihnen Erfolg, Viktor Aleksejitsch! Und wir hoffen, dass dies tatsächlich die allerbeste Regierung im Russland der Gegenwart sein wird!"
Seit Viktor Subkow, noch vor einer Woche ein selbst in Russland fast völlig Unbekannter, mit einem Putin'schen Coup ins Blickfeld der nationalen und internationalen Öffentlich katapultiert worden ist und nun über Nacht formal die Position der Nummer zwei in der russischen Staatshierarchie bekleidet, überschlagen sich viele russische Medien förmlich in Lobgesängen auf den neuen Mann.
Hier schwenkt die Fernsehkamera auf den Werksdirektor jener Fabrik im Ural, in der Subkow als 17-Jähriger einmal Schlosser gelernt hat. Direktor Maximov ist im Betriebsarchiv fündig geworden - Subkows Lehrlingszeugnis von 1958:
"Subkow, Viktor - geboren: 1941 - Russe - Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Komsomol - ein sehr eifriger Schüler - erhielt überwiegend die Note 'gut'."
Der Reporter eines anderen Fernsehkanals hat dagegen Direktor Pavel Pisarenko aufgetan. Und der kann sich sehr gut an den Studenten Subkow erinnern, der am Leningrader Institut für Landwirtschaft studiert hat - auch hier hat Subkow Spuren hinterlassen. In seiner Charakteristik genannten Beurteilung steht, was Subkow ausgezeichnet habe:
"Eine verantwortungsvolle Beziehung zu allen Aufgaben, die man ihm übertragen hat...","
liest Pisarenko begeistert vor und ergänzt von sich aus enthusiastisch:
""Er war der Liebling seiner Mitstudenten, es zog sie förmlich zu ihm!"
"Die Mädchen haben sich einen Vorwand ausgedacht, um irgendeine Frage mit ihm zu besprechen, tja, na ja, ein sehr sympathischer Mann halt","
erfahren die russischen Fernsehzuschauer von Tatjana Valner über ihren früheren Chef, den einstigen Direktor Subkow von der Sovchose "Pervomajskoje". Das ganze Melkerinnen-Kollektiv habe für ihn geschwärmt. Jung und schmuck sei er gewesen, der Chef dieses sowjetischen Viehzucht-Staatsbetriebs im Leningrader Gebiet Mitte der achtziger Jahre.
Ein bisschen zurückhaltender äußert sich ihre Kollegin Natalija Uvarova:
""Man ging gerne zu ihm, wir hatten allerdings auch Bammel, wenn wir etwas ausgefressen hatten. Als Direktor war er natürlich streng mit uns. Aber er war doch sehr angenehm, die Frauen mochten ihn."
Viele Journalisten seien schon hier gewesen, erzählt der Fernsehreporter und meint dann mit leicht süffisantem Unterton: Das sehe man schon an den gestärkten und gemangelten weißen Arbeitskitteln der Melkerinnen und dem auf Hochglanz polierten Kuhstall. Stolz sei man hier auf Vorona, die schwarz-bunte Kuh, die vor zwei Jahren die Rasse-Meisterschaft gewonnen habe. Ihren - so wörtlich - "Elite-Nachwuchs" verkaufe man jetzt quer durchs ganze Land.
Aber bevor Viktor Subkow hier erschienen sei, habe der Sovchos noch kurz vor dem Ruin gestanden.
"In der Roten Ecke des Sovchoz hängen immer noch viele Wimpel","
schmettert der Reporter schließlich. Der "Sozialistische Wettbewerb", lange ist es her, sei für Zubkov stets eine Ehrensache gewesen.
Ein Team findet auch den Weg in Viktor Subkows Geburtsort im Ural. Das Dörfchen Arbat gibt es nicht mehr. Es ist vor Jahren bei Steinbrucharbeiten überflutet worden. Aber vorher seien die meisten wie ihr Klassenkamerad Subkow ohnehin schon weggezogen, sagt Valentina Loskutova. Was gebe es hier schon?
Ob sie denn einen Wunsch an den neuen russischen Ministerpräsidenten habe, ihren ehemaligen Schulkameraden?
""Ach","
seufzt sie da spontan,
""wenn wir einen Omnibus-Anschluss bekommen könnten - hier fährt doch gar nichts!"