Eine Million Milliarde ist eine Zahl, die sich niemand vorstellen kann. So viele Viren scheiden die Menschen in Deutschland jenen Tag aufs Neue aus. Sie gelangen mit dem Abwasser in die Kläranlagen. Da sie von ihnen nur schlecht zurückgehalten werden, verschmutzen sie dann Flüsse und Seen. Ein Teil davon sind Noroviren, die zu Durchfall führen, erklärt Christiane Höller vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Die Frage ist, wie viele dieser Viren am Ende in das Trinkwasser gelangen können. Eine direkte Untersuchung gab es in ihrer Region noch nicht.
"Es gibt nur ganz wenige Institute in Deutschland, die Virusuntersuchungen im Trinkwasser machen können. Es ist ausgesprochen aufwändig von der Methodik her. Es macht sehr viel mehr Sinn, auf Fäkalindikatoren zu untersuchen, die sehr leicht bestimmbar sind, als jetzt einzelne Virusarten zu suchen."
So wird es auch gemacht. Die Experten messen zum Beispiel, ob sie so genannte E. Coli Bakterien im Trinkwasser finden. Der Stuhl ist voll von ihnen. Werden sie im Wasser gefunden, dann könnte es gut sein, dass es auch mit Viren belastet ist. Das ist der beste Indikator, den wir haben, sagt auch Juan Lopez-Pila vom Umweltbundesamt. Absolut sicher funktioniert er aber nicht.
"Umgekehrt, wenn er nicht da ist, sollte er uns die Information vermitteln, keine Krankheitserreger. Und das ist bei E. Coli leider nicht immer der Fall. Das heißt, es gibt Fälle, wo wir keine E. Colis finden und doch vielleicht Krankheitserreger da sind."
Denn Viren sind kleiner als E. Coli Bakterien und haben eine andere Oberfläche. Deshalb werden sie von manchen Filtern nicht so gut zurückgehalten. Eine geringe Kontamination des Trinkwassers bliebe dabei sogar unbemerkt. Wenn es zum Beispiel in Berlin zehn Erkrankungen pro Jahr gäbe, wüsste niemand, wo sie herkommen.
"Es genügt ja nicht zu sagen, unsere Trinkwasseraufbereitung ist gut. Es ist viel besser, wir können sagen, unsere Trinkwasseraufbereitung ist so gut, dass eine Stadt wie Berlin, die unser Wasser trinkt, weniger als zum Beispiel einen Erkrankungsfall pro Jahr oder zehn Erkrankungsfälle pro Jahr hat. Also wir versuchen, die Qualität des Wassers zu quantifizieren, also in Zahlen auszudrücken."
Dazu untersucht Juan Lopez-Pila, wie bei der Wasseraufbereitung Viren zurückgehalten werden. Drei Viertel des Trinkwassers wird in Deutschland aus dem Grundwasser gewonnen. Da muss es erst einmal hinsickern. Dabei durchläuft es eine dicke Bodenschicht, oft mehrere hundert Meter. Die Versuche zeigen, dass bereits 14 Meter ausreichen, um die Zahl der Viren um den Faktor 10.000 zu reduzieren. Trinkwasser aus Grundwasser ist also sehr, sehr sicher. Ein Fünftel des Wassers kommt aber aus anderen Quellen.
"Es gibt Wasserwerke, die Oberflächenwasser direkt nehmen und daraus Trinkwasser machen und aufbereiten. Man setzt chemische Mittel zu, die dann ausfällen in Flocken, und die Flocken haben die Eigenschaft, alles Mögliche auf sich zu ziehen, auch Viren und Bakterien."
Andere Wasserwerke nutzen Membranfilter, die sehr kleine Poren haben. Für beide Methoden hat Juan Lopez-Pila bestimmt, wie stark sie Viren zurückhalten. Ziemlich gut, meint er, aber eine genaue Risikoabschätzung hat er noch nicht. Denn dazu muss man den ganzen Wasserkreislauf modellieren, vom Wasserhahn über das Abwasser, die Kläranlage, die Verdünnung und den Abbau in der Natur bis zum Wasserwerk. Was Vogelgrippe angeht, ist sich Juan Lopez-Pila aber schon heute sicher:
"Für Trinkwasser ist das Risiko hinsichtlich Grippeviren gleich null. Grippeviren sind viel, viel empfindlicher als andere Viren, die im Stuhl vorkommen, Noroviren zum Beispiel."
Da die Anlagen in den Wasserwerken so gebaut sind, dass sie möglichst alle Viren aus Fäkalien entfernen, zerstören sie erst recht alle Grippeviren.
"Es gibt nur ganz wenige Institute in Deutschland, die Virusuntersuchungen im Trinkwasser machen können. Es ist ausgesprochen aufwändig von der Methodik her. Es macht sehr viel mehr Sinn, auf Fäkalindikatoren zu untersuchen, die sehr leicht bestimmbar sind, als jetzt einzelne Virusarten zu suchen."
So wird es auch gemacht. Die Experten messen zum Beispiel, ob sie so genannte E. Coli Bakterien im Trinkwasser finden. Der Stuhl ist voll von ihnen. Werden sie im Wasser gefunden, dann könnte es gut sein, dass es auch mit Viren belastet ist. Das ist der beste Indikator, den wir haben, sagt auch Juan Lopez-Pila vom Umweltbundesamt. Absolut sicher funktioniert er aber nicht.
"Umgekehrt, wenn er nicht da ist, sollte er uns die Information vermitteln, keine Krankheitserreger. Und das ist bei E. Coli leider nicht immer der Fall. Das heißt, es gibt Fälle, wo wir keine E. Colis finden und doch vielleicht Krankheitserreger da sind."
Denn Viren sind kleiner als E. Coli Bakterien und haben eine andere Oberfläche. Deshalb werden sie von manchen Filtern nicht so gut zurückgehalten. Eine geringe Kontamination des Trinkwassers bliebe dabei sogar unbemerkt. Wenn es zum Beispiel in Berlin zehn Erkrankungen pro Jahr gäbe, wüsste niemand, wo sie herkommen.
"Es genügt ja nicht zu sagen, unsere Trinkwasseraufbereitung ist gut. Es ist viel besser, wir können sagen, unsere Trinkwasseraufbereitung ist so gut, dass eine Stadt wie Berlin, die unser Wasser trinkt, weniger als zum Beispiel einen Erkrankungsfall pro Jahr oder zehn Erkrankungsfälle pro Jahr hat. Also wir versuchen, die Qualität des Wassers zu quantifizieren, also in Zahlen auszudrücken."
Dazu untersucht Juan Lopez-Pila, wie bei der Wasseraufbereitung Viren zurückgehalten werden. Drei Viertel des Trinkwassers wird in Deutschland aus dem Grundwasser gewonnen. Da muss es erst einmal hinsickern. Dabei durchläuft es eine dicke Bodenschicht, oft mehrere hundert Meter. Die Versuche zeigen, dass bereits 14 Meter ausreichen, um die Zahl der Viren um den Faktor 10.000 zu reduzieren. Trinkwasser aus Grundwasser ist also sehr, sehr sicher. Ein Fünftel des Wassers kommt aber aus anderen Quellen.
"Es gibt Wasserwerke, die Oberflächenwasser direkt nehmen und daraus Trinkwasser machen und aufbereiten. Man setzt chemische Mittel zu, die dann ausfällen in Flocken, und die Flocken haben die Eigenschaft, alles Mögliche auf sich zu ziehen, auch Viren und Bakterien."
Andere Wasserwerke nutzen Membranfilter, die sehr kleine Poren haben. Für beide Methoden hat Juan Lopez-Pila bestimmt, wie stark sie Viren zurückhalten. Ziemlich gut, meint er, aber eine genaue Risikoabschätzung hat er noch nicht. Denn dazu muss man den ganzen Wasserkreislauf modellieren, vom Wasserhahn über das Abwasser, die Kläranlage, die Verdünnung und den Abbau in der Natur bis zum Wasserwerk. Was Vogelgrippe angeht, ist sich Juan Lopez-Pila aber schon heute sicher:
"Für Trinkwasser ist das Risiko hinsichtlich Grippeviren gleich null. Grippeviren sind viel, viel empfindlicher als andere Viren, die im Stuhl vorkommen, Noroviren zum Beispiel."
Da die Anlagen in den Wasserwerken so gebaut sind, dass sie möglichst alle Viren aus Fäkalien entfernen, zerstören sie erst recht alle Grippeviren.