"Der Kunde möchte natürlich genau sein Motorrad sehen, das er später kaufen möchte, und das geht mit diesem System. Das heißt, der Kunde kann dann eintauchen in sein eigenes Motorrad, kann es sich von allen Seiten in allen Details betrachten, kann auch wirklich sehr genau sich einzelne Elemente angucken, weil es eben ein qualitativ sehr hochwertiges Modell ist, was dort entsteht. Und da gibt es keine Zeitverzug dazwischen, sondern wenn er das vorbereitende Gespräch mit dem Verkäufer hinter sich hat, dann kann er dieses Modell betrachten","
sagt Dr. Bernd Kehrer vom Zentrum für Grafische Datenverarbeitung in Darmstadt, wo virtuelle und erweiterte Realität (Augmented Reality) seit langem erforscht und entwickelt werden; Kehrer ist Geschäftsführer des neuen Interactive Digital Center. Zusammen mit der seit fünf Jahren auf dem Markt aktiven amerikanischen Firma EON will das Zentrum sogenannte Interactive Product Content Systems anbieten. Das sind die DV-gestützten Systeme, die die Produkte am Bildschirm entstehen lassen - nicht nur Consumer-Produkte wie Motorräder, sondern auch das Interieur komplexer Produktionsanlagen, geplant vom Firmenbesitzer. Kehrer:
""Diese Kunden kommen dann in der Regel mit irgendwelchen Grundrissen von Werkhallen, wo bereits auch irgendwelche Maschinenaufstellungen enthalten sind. Und dann bespricht dieser Industriekunde, wie solche eine Lüftungsanlage dort installiert werden könnte. Also was man alles braucht, welche Grundelemente, Kompressoren, irgendwelche Filter, Rohre, Verteilanlagen und Schaltanlagen und dergleichen. Und dann werden die tatsächlich in dem konkreten Raum virtuell installiert. Und das Ganze ist ein Vorgang, der etwa zwanzig Minuten dauert mit dem Kunden gemeinsam. Was dabei herauskommt, ist wiederum ein 3-D-Modell."
Virtuelle Welten entstehen am Rechner, der Nutzer wird einbezogen. Diese Idee soll nun vermarktet werden, aber von wirklich kommerziellen Anwendungen sind beide Partner hierzulande noch entfernt, sagt Bernd Kehrer. Ein Grund: Viel Forschungsarbeit ist noch zu leisten. Die vom gängigen computergestützten Design (CAD) erstellten Modelle passen noch nicht richtig zu den neuen Systemen. Sie sind teils zu einfach, teils zu kompliziert. Kehrer:
"Bei CAD geht es ja eigentlich nur um eine 3-D-Modellierung, die die prinzipielle Geometrie festlegt. Aber wenn Sie fotorealistische Darstellungen generieren wollen, und darum geht es hier, dann brauchen Sie mehr. Auf der anderen Seite ist es so, dass CAD in der Regel Daten liefert, Modelle liefert, die viel zu komplex sind, als dass man sie mit solchen Echtzeitsystemen, wie VR-Systeme halt sind, bearbeiten könnte. Das heißt, wir haben auf der anderen Seite wieder die Notwendigkeit, Daten zu reduzieren. Das ist also noch Gegenstand der Forschung. Es werden auch tatsächlich in dem laufenden Projekt Daten nachträglich gescannt am realen Objekt und dann praktisch nachgeliefert, um die Qualität zu verbessern. Es gibt zum Beispiel spiegelnde Bereiche, sehr glatte Bereiche, die aber sehr aufwändig gekrümmt sind, dass man dann eben mehr braucht als zum Beispiel aus dem CAD-System kommt."
Auf Basis vorhandener CAD- und VR-Daten im Kundenauftrag komplexe virtuelle Modelle in Echtzeit entstehen zu lassen - mit den damit verbundenen Technologien will das Darmstädter Zentrum also auf dem europäischen Markt stärker aktiv werden. Angepeilt sind weitere Geschäftsbereiche, wo üblicherweise bereits besonders gute Daten bereits vorhanden sind. Kehrer:
"Hier geht es vor allem um die Innenausstattung in solchen Flugzeugen. Und da müssen natürlich ebenfalls sehr hohe Qualitätsanforderungen erfüllt werden. Auch Flugzeuge werde heute immer stärker auch individualisiert. Es gibt zwar große Fluggesellschaften, die in größeren Stückzahlen bestellen, aber es ist der Trend eindeutig, dass man hier auch individuelle Bestellungen hat mit unterschiedlichsten Ausstattungen. Hier möchte man natürlich auch solche Technologien verwenden, um den Verkauf von solchen Flugzeugen zu unterstützen."
sagt Dr. Bernd Kehrer vom Zentrum für Grafische Datenverarbeitung in Darmstadt, wo virtuelle und erweiterte Realität (Augmented Reality) seit langem erforscht und entwickelt werden; Kehrer ist Geschäftsführer des neuen Interactive Digital Center. Zusammen mit der seit fünf Jahren auf dem Markt aktiven amerikanischen Firma EON will das Zentrum sogenannte Interactive Product Content Systems anbieten. Das sind die DV-gestützten Systeme, die die Produkte am Bildschirm entstehen lassen - nicht nur Consumer-Produkte wie Motorräder, sondern auch das Interieur komplexer Produktionsanlagen, geplant vom Firmenbesitzer. Kehrer:
""Diese Kunden kommen dann in der Regel mit irgendwelchen Grundrissen von Werkhallen, wo bereits auch irgendwelche Maschinenaufstellungen enthalten sind. Und dann bespricht dieser Industriekunde, wie solche eine Lüftungsanlage dort installiert werden könnte. Also was man alles braucht, welche Grundelemente, Kompressoren, irgendwelche Filter, Rohre, Verteilanlagen und Schaltanlagen und dergleichen. Und dann werden die tatsächlich in dem konkreten Raum virtuell installiert. Und das Ganze ist ein Vorgang, der etwa zwanzig Minuten dauert mit dem Kunden gemeinsam. Was dabei herauskommt, ist wiederum ein 3-D-Modell."
Virtuelle Welten entstehen am Rechner, der Nutzer wird einbezogen. Diese Idee soll nun vermarktet werden, aber von wirklich kommerziellen Anwendungen sind beide Partner hierzulande noch entfernt, sagt Bernd Kehrer. Ein Grund: Viel Forschungsarbeit ist noch zu leisten. Die vom gängigen computergestützten Design (CAD) erstellten Modelle passen noch nicht richtig zu den neuen Systemen. Sie sind teils zu einfach, teils zu kompliziert. Kehrer:
"Bei CAD geht es ja eigentlich nur um eine 3-D-Modellierung, die die prinzipielle Geometrie festlegt. Aber wenn Sie fotorealistische Darstellungen generieren wollen, und darum geht es hier, dann brauchen Sie mehr. Auf der anderen Seite ist es so, dass CAD in der Regel Daten liefert, Modelle liefert, die viel zu komplex sind, als dass man sie mit solchen Echtzeitsystemen, wie VR-Systeme halt sind, bearbeiten könnte. Das heißt, wir haben auf der anderen Seite wieder die Notwendigkeit, Daten zu reduzieren. Das ist also noch Gegenstand der Forschung. Es werden auch tatsächlich in dem laufenden Projekt Daten nachträglich gescannt am realen Objekt und dann praktisch nachgeliefert, um die Qualität zu verbessern. Es gibt zum Beispiel spiegelnde Bereiche, sehr glatte Bereiche, die aber sehr aufwändig gekrümmt sind, dass man dann eben mehr braucht als zum Beispiel aus dem CAD-System kommt."
Auf Basis vorhandener CAD- und VR-Daten im Kundenauftrag komplexe virtuelle Modelle in Echtzeit entstehen zu lassen - mit den damit verbundenen Technologien will das Darmstädter Zentrum also auf dem europäischen Markt stärker aktiv werden. Angepeilt sind weitere Geschäftsbereiche, wo üblicherweise bereits besonders gute Daten bereits vorhanden sind. Kehrer:
"Hier geht es vor allem um die Innenausstattung in solchen Flugzeugen. Und da müssen natürlich ebenfalls sehr hohe Qualitätsanforderungen erfüllt werden. Auch Flugzeuge werde heute immer stärker auch individualisiert. Es gibt zwar große Fluggesellschaften, die in größeren Stückzahlen bestellen, aber es ist der Trend eindeutig, dass man hier auch individuelle Bestellungen hat mit unterschiedlichsten Ausstattungen. Hier möchte man natürlich auch solche Technologien verwenden, um den Verkauf von solchen Flugzeugen zu unterstützen."