
"Remote Chaos Experience" lautet das Motto des virtuellen Treffens des Chaos Computer Clubs. In diesem Jahr findet der alljährliche Kongress auf Grund der Pandemie im Netz statt. Die Debatten kreisen um viele altbekannte Themen, aber "das Krisenjahr hat bei uns ganz neue Diskussionen ausgelöst", sagte die Sprecherin des Chaos Computer Clubs, Contanze Kurz.
Pandemie verdeckt wichtige Themen
Viele Themen seien wegen der Pandemie auch untergegangen, wie das anstehende Wikileaks-Verfahren und der Datenschutz an Schulen. Nach wie vor heiß debattiert wird die Corona-App. "Der Sommer wurde verschlafen, um die App zu einem besseren Puzzlestein zu machen", so Kurz. Ohnehin sei die Entwicklung in vielen Branchen verschlafen worden. "Das hat die Pandemie sehr deutlich gemacht". Probleme in punkto digitalem Schulunterricht, Homeoffice hätten viele zur Verzweiflung gebracht. "Da sind so viele Lücken, die man auch der Politik ankreiden muss."

Corona-App und Online-Wahlen
Wie jedes Jahr spielt auch Kultur eine große Rolle auf dem Hackertreffen. "Der Kulturbegriff hat in der Hackercommunity immer eine sehr breite Wirkung entfaltet und wir hatten schon vor der Pandemie Kultur als eigenen Begriff im Programm. Dieses Jahr ist es noch mehr geworden." Besonders die Kamingespräche mit Schriftstellerinenn und Schriftstellern würden gut angenommen.
Auf das Jahr 2021 blickt Constanze Kurz nicht nur zuversichtlich. "Es wäre immer noch sinnvoll die Corona-App 2021 weiterzuentwickeln." Auch über Online-Wahlen müsse man reden. Bei allen Problemen, so Kurz, "sollten wir gestärkt aus diesem Krisenjahr hervorgehen."