Das Internet ist wohl unbestritten jene Entwicklung, die in den vergangenen beiden Dekaden die Gesellschaft der Industrienationen am meisten verändert haben dürfte. Entsprechend steht die Zukunft des weltweiten Datennetzes im Fokus der heute in Kopenhagen eröffneten Konferenz ''Information Society Technology''. Das Zauberwort der Auguren in Sachen weltweiter Datenvernetzung lautet dabei offenbar "Grid" – Gitter. Bislang dient das Internet vor allem als reine Transportstrecke für Informationen, die dann auf einzelnen Rechnern ausgewertet oder weiter berechnet werden. Völlig anders dagegen im Grid-Konzept: Dabei sollen zahlreiche, mitunter weit voneinander entfernte Computer gemeinsam arbeiten, um so riesige Aufgaben gleichsam im Chor zu erledigen. Was auf den ersten Blick naheliegend klingt, ist technisch aber eine gewaltige Herausforderung. Während derzeit jeder Netzbürger sein eigener Herr ist und Daten unabhängig von anderen nach Belieben aus dem Internet ordert oder dorthin abgibt, muss beim "Grid Computing" die Aufgabenverteilung streng organisiert werden, damit der digitale Chorgesang nicht zur Kakophonie ausartet. Diese Aufgabe übernehmen Protokolle und Standards der Datenautobahn, die teilweise bereits existieren oder noch entwickelt müssen.
Das zugrunde liegende Prinzip des Grids dabei besteht quasi in Visitenkarten, die jeder einzelne Rechner des Gitters besitzt und auf der seine Rahmendaten wie Leistungsfähigkeit, Speicherkapazität und Übertragungsgeschwindigkeit vermerkt sind. Über eine eigene Suchmaschine können so Rechner nach bestimmten Rahmenkriterien ermittelt werden und diese zu einer gemeinsamen Arbeitskolonne eingeteilt werden. Dies ist bereits heute, wenn auch nicht auf globaler, sondern nur auf universitärer oder unternehmensweiter Basis angewandte Praxis und wurde bereits etwa zur Analyse stellarer Funkdaten oder bei der Berechnung von Medikamenten und Molekülen eingesetzt. Allerdings wurden dabei so genannte proprietäre, also individuelle Programme eingesetzt. Um diese Methode, beispielsweise technisch starke, aber unterbeschäftigte heimische Spielemaschinen während ihrer faulen Ruhepausen nutzbringend einzusetzen, müssen neue Standards geschaffen werden, mit deren Hilfe möglichst viele Rechner angesprochen und verschaltet werden können. Denkbar wäre dann auch, dass der heimische PC gegen entsprechende Vergütung quasi an das Grid vermietet werden könnte.
Die nötige Grundlagenarbeit erledigen dazu beispielsweise zurzeit Experten des Ringbeschleunigers und Forschungszentrums CERN, die so die gewaltigen Datenmengen ihrer Experimente in den Griff zu bekommen hoffen, sowie Verbünde wie etwa das multinationale Airbus-Konsortium, die so Verwaltungsaufgaben in firmeneigenen Netzen und Rechenzentren erledigen. Typische Aufgaben für Grids sind entsprechend anspruchsvoll - etwa die Berechung des Luftströmungsverhalten am neuen Super-Airbus A380. Bis aber der Otto Normal-Anwender selbst in den Genus von Gitter-Rechnern kommt, dürften noch zehn bis 20 Jahre vergehen. Und wie der Nutzen dann schließlich für den Verbraucher aussehen könnte, dazu zucken auch die Internetorakel mit den Schultern. Es werde sich eben entwickeln wie schon das Internet – dynamisch und kaum kalkulierbar.
[Quelle: Frank Grotelüschen]
Das zugrunde liegende Prinzip des Grids dabei besteht quasi in Visitenkarten, die jeder einzelne Rechner des Gitters besitzt und auf der seine Rahmendaten wie Leistungsfähigkeit, Speicherkapazität und Übertragungsgeschwindigkeit vermerkt sind. Über eine eigene Suchmaschine können so Rechner nach bestimmten Rahmenkriterien ermittelt werden und diese zu einer gemeinsamen Arbeitskolonne eingeteilt werden. Dies ist bereits heute, wenn auch nicht auf globaler, sondern nur auf universitärer oder unternehmensweiter Basis angewandte Praxis und wurde bereits etwa zur Analyse stellarer Funkdaten oder bei der Berechnung von Medikamenten und Molekülen eingesetzt. Allerdings wurden dabei so genannte proprietäre, also individuelle Programme eingesetzt. Um diese Methode, beispielsweise technisch starke, aber unterbeschäftigte heimische Spielemaschinen während ihrer faulen Ruhepausen nutzbringend einzusetzen, müssen neue Standards geschaffen werden, mit deren Hilfe möglichst viele Rechner angesprochen und verschaltet werden können. Denkbar wäre dann auch, dass der heimische PC gegen entsprechende Vergütung quasi an das Grid vermietet werden könnte.
Die nötige Grundlagenarbeit erledigen dazu beispielsweise zurzeit Experten des Ringbeschleunigers und Forschungszentrums CERN, die so die gewaltigen Datenmengen ihrer Experimente in den Griff zu bekommen hoffen, sowie Verbünde wie etwa das multinationale Airbus-Konsortium, die so Verwaltungsaufgaben in firmeneigenen Netzen und Rechenzentren erledigen. Typische Aufgaben für Grids sind entsprechend anspruchsvoll - etwa die Berechung des Luftströmungsverhalten am neuen Super-Airbus A380. Bis aber der Otto Normal-Anwender selbst in den Genus von Gitter-Rechnern kommt, dürften noch zehn bis 20 Jahre vergehen. Und wie der Nutzen dann schließlich für den Verbraucher aussehen könnte, dazu zucken auch die Internetorakel mit den Schultern. Es werde sich eben entwickeln wie schon das Internet – dynamisch und kaum kalkulierbar.
[Quelle: Frank Grotelüschen]