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Vodafone will Verizon-Aktien verkaufen

Noch hält Vodafone 45 Prozent des amerikanischen Mobilfunkanbieters Verizon. Nicht genug, um auf die Geschäftsstrategie Einfluss nehmen zu können. Mit dem Geld aus einem Verkauf könnte der Konzern sich auf margenstarke Märkte konzentrieren.

Von Andreas Kolbe | 29.08.2013
    Vodafone verkauft sich selbst - zumindest den mit Abstand größten Posten in der Bilanz: die Beteiligung am US-Mobilfunk-Konzern Verizon Wireless. Bis zu 130 Milliarden Dollar könnte Vodafone nach Expertenschätzung für das Aktienpaket erhalten. Zum Vergleich: Der gesamte Vodafone-Konzern war zum Stichtag gestern an der Börse gerade einmal 144 Milliarden Dollar wert.

    In einer knappen Mitteilung bestätigte der britische Konzern heute, mit dem Mehrheitseigentümer des Gemeinschaftsunternehmens zu verhandeln. Bereits im Frühjahr hatte es wohl Verkaufsgespräche mit der Verizon-Mutter gegeben, die damals jedoch noch an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert waren.

    Nun also ein neuer Anlauf - passend zur Strategie von Vodafone, sich aus Minderheitsbeteiligungen zurückzuziehen. Mit dem Anspruch eines Weltmarktführers hatte der britische Konzern zeitweise Beteiligungen in mehr als 30 Ländern gekauft - und sich dabei mächtig verzettelt.

    Aus China, Frankreich oder Polen hat sich der Konzern inzwischen verabschiedet. Auch in den USA gehören Vodafone nur 45 Prozent an Verizon. Nicht genug, um auf die Geschäftsstrategie Einfluss nehmen zu können.

    Der Verkauf der US-Beteiligung würde Vodafone helfen, sich auf margenstarke und wachsende Märkte zu konzentrieren. In Deutschland etwa will der Konzern für fast acht Milliarden Euro den Festnetz-Konkurrenten Kabel Deutschland übernehmen. Der Aufbau schneller Mobilfunknetze verschlingt aber auch in anderen Ländern viel Geld. Die Milliarden aus Amerika kämen da gerade gelegen.