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Climate Change Committee
"Völliger Schwachsinn": Berater kritisieren britische Klimapolitik

Ein unabhängiges Beratergremium hat die Klimapolitik der britischen Regierung scharf kritisiert. Die Bemühungen, den Klimaschutz auszuweiten, seien "besorgniserregend langsam", hieß es in der jährlichen Bestandsaufnahme des Climate Change Committee.

    Eine Maschine der British Airways im Landeanflug am Flughafen Heathrow in London.
    Auch die Unterstützung für einen Flughafenausbau wurde scharf kritisiert. (AFP / Justin Tallis)
    Der Expertenrat, der unter anderem die Regierung und das Parlament berät, zeigte sich weniger zuversichtlich als im Vorjahr, dass Großbritannien seine Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen erreichen werde.
    Kritisiert wurden Pläne für neue Vorhaben zur Öl- und Kohleförderung, die Unterstützung für einen Flughafenausbau sowie geringe Fortschritte bei Wärmepumpen. Dass die Regierung die erste neue Kohlemine in Großbritannien seit 30 Jahren genehmigt habe, sei "völliger Schwachsinn", sagte Komitee-Chef John Gummer der BBC. Er kritisierte zudem Pläne für ein großes Ölfeld vor der schottischen Küste: "Wie können wir Länder in Afrika bitten, kein Öl zu produzieren? Wie können wir andere Staaten bitten, die Produktion fossiler Brennstoffe nicht auszuweiten, wenn wir selbst damit beginnen?", fragte der frühere Umwelt-Staatssekretär.
    Das Vereinigte Königreich hat sich verbindlich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto Null zu senken. Das bedeutet, dass das Land dann keine zusätzlichen Treibhausgase mehr in die Atmosphäre einbringen wird.
    Diese Nachricht wurde am 29.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.