Swetlana Karp beugt sich über einen backsteindicken Wälzer. Das signal gelbe Lehrbuch heißt "Gesetze für Sozialberufe".
"Mein Schwerpunkt wird Arbeit mit Behinderten und alten Leuten sein. Hier gibt es einen größeren Bedarf und ich hoffe, auch bessere Möglichkeiten, einen Arbeitsplatz zu finden. "
Vor acht Jahren absolvierte Swetlana Karp ihre Lehrerausbildung an der Staatlichen Universität in Odessa. Doch in der neuen Heimat sind alle Versuche, einen festen Job zu finden, gescheitert. Seit Januar studiert die Dreißigjährige wieder. An der Fachhochschule Potsdam erhält sie nun eine Qualifizierung als Fachkraft für Sozialarbeit.
Für dieses neue Weiterbildungsangebot interessierten sich 70 Bewerber, 19 Frauen und zwei Männer wurden schließlich ausgewählt. Fast alle stammen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion - Russland, Ukraine, Kasachstan, Moldavien. Früher waren sie Lehrer für Geschichte, russische Sprache, Mathematik oder Musik. Weil sie meist nur in einem Fachgebiet ein Studium abgeschlossen haben, gibt es vor allem für Pädagogen aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kaum Chancen, sich als Lehrer in das deutsche Schulsystem einzugliedern. Jetzt hoffen sie auf einen beruflichen Neuanfang.
"Ich möchte wieder probieren, Platz zu finden im Bereich Sport oder Freizeit mit Kindern und Jugendlichen, zum Beispiel als Jugendbebetreuer oder Jugendbegleiter."
"Ich bin Bibliothekarin vom Beruf. Weil ich keine Pädagogin bin, sehe ich mich nicht als Erzieherin, mit Kindern oder Jugendlichen. Ich möchte mit Mirganten arbeiten."
Täglich von halb zehn bis halb drei gibt es Unterricht. Das Programm hat drei Schwerpunkte - Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Migrantenförderung, aber auch Behindertenbetreuung und Altenpflege. Die Ausbildung zur Fachkraft für Sozialarbeit dauert fünfzehn Monate. Mit dem neuen Abschluss hoffen sie auf Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Doch zuerst müssen theoretische und wissenschaftliche Lücken geschlossen werden, sagt der Dekan des Fachbereichs Sozialwesen Peter Knösel.
"Pluralistische Weltanschauung, methodische Fragen, unterschiedliches Wissenschaftsverständnis. Es geht darum, Standpunkte der hiesigen Gesellschaft und deren Grundlagen zu erläutern. Ein Beispiel ist die gesamte Strafrechtspflege. Wenn es akut zu Auseinadersetzungen und üblen Straftaten, zum Beispiel in der S-Bahn kommt, dann sind die Straferwartugen in der Sowjetnuion oder auch in anderen zum Teil autoritär regierten Staaten zum Teil sehr viel höher als in der Bundesrepublik Deutschland. "
In knapp einem Jahr sollen die Projektteilnehmer ihre Zertifikate erhalten. Allerdings ist der Abschluss staatlich nicht anerkannt. Dennoch hofft die Projektkoordinatorin Julia Lexow-Kapp, dass sich diese Ausbildung etablieren wird.
Der Migrationshintergrund der Absolventen könne zum entscheidenden Pluspunkt bei der Jobsuche werden, hofft Julia Lexow-Kapp. Denn bereits im Vorfeld wurden die großen Wohlfahrtsverbände als potentielle Arbeitgeber befragt.
"Sie haben bestätigt, dass es einen großen Bedarf nach Fachkräften im Bereich der sozialen Arbeit gibt, aber auch, dass diese Teilnehmenden für die interkuturelle Öffnung der Einrichtungen eingesetzt werden. Das heißt, sie arbeiten nicht nur mit Migranten, sondern sind als Migranten da um diese Prozesse zu befördern, dass die interkulturelle Öffnung, das Verständnis für die Vielfalt in sozialen Einrichtungen eintritt. "
"Mein Schwerpunkt wird Arbeit mit Behinderten und alten Leuten sein. Hier gibt es einen größeren Bedarf und ich hoffe, auch bessere Möglichkeiten, einen Arbeitsplatz zu finden. "
Vor acht Jahren absolvierte Swetlana Karp ihre Lehrerausbildung an der Staatlichen Universität in Odessa. Doch in der neuen Heimat sind alle Versuche, einen festen Job zu finden, gescheitert. Seit Januar studiert die Dreißigjährige wieder. An der Fachhochschule Potsdam erhält sie nun eine Qualifizierung als Fachkraft für Sozialarbeit.
Für dieses neue Weiterbildungsangebot interessierten sich 70 Bewerber, 19 Frauen und zwei Männer wurden schließlich ausgewählt. Fast alle stammen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion - Russland, Ukraine, Kasachstan, Moldavien. Früher waren sie Lehrer für Geschichte, russische Sprache, Mathematik oder Musik. Weil sie meist nur in einem Fachgebiet ein Studium abgeschlossen haben, gibt es vor allem für Pädagogen aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kaum Chancen, sich als Lehrer in das deutsche Schulsystem einzugliedern. Jetzt hoffen sie auf einen beruflichen Neuanfang.
"Ich möchte wieder probieren, Platz zu finden im Bereich Sport oder Freizeit mit Kindern und Jugendlichen, zum Beispiel als Jugendbebetreuer oder Jugendbegleiter."
"Ich bin Bibliothekarin vom Beruf. Weil ich keine Pädagogin bin, sehe ich mich nicht als Erzieherin, mit Kindern oder Jugendlichen. Ich möchte mit Mirganten arbeiten."
Täglich von halb zehn bis halb drei gibt es Unterricht. Das Programm hat drei Schwerpunkte - Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Migrantenförderung, aber auch Behindertenbetreuung und Altenpflege. Die Ausbildung zur Fachkraft für Sozialarbeit dauert fünfzehn Monate. Mit dem neuen Abschluss hoffen sie auf Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Doch zuerst müssen theoretische und wissenschaftliche Lücken geschlossen werden, sagt der Dekan des Fachbereichs Sozialwesen Peter Knösel.
"Pluralistische Weltanschauung, methodische Fragen, unterschiedliches Wissenschaftsverständnis. Es geht darum, Standpunkte der hiesigen Gesellschaft und deren Grundlagen zu erläutern. Ein Beispiel ist die gesamte Strafrechtspflege. Wenn es akut zu Auseinadersetzungen und üblen Straftaten, zum Beispiel in der S-Bahn kommt, dann sind die Straferwartugen in der Sowjetnuion oder auch in anderen zum Teil autoritär regierten Staaten zum Teil sehr viel höher als in der Bundesrepublik Deutschland. "
In knapp einem Jahr sollen die Projektteilnehmer ihre Zertifikate erhalten. Allerdings ist der Abschluss staatlich nicht anerkannt. Dennoch hofft die Projektkoordinatorin Julia Lexow-Kapp, dass sich diese Ausbildung etablieren wird.
Der Migrationshintergrund der Absolventen könne zum entscheidenden Pluspunkt bei der Jobsuche werden, hofft Julia Lexow-Kapp. Denn bereits im Vorfeld wurden die großen Wohlfahrtsverbände als potentielle Arbeitgeber befragt.
"Sie haben bestätigt, dass es einen großen Bedarf nach Fachkräften im Bereich der sozialen Arbeit gibt, aber auch, dass diese Teilnehmenden für die interkuturelle Öffnung der Einrichtungen eingesetzt werden. Das heißt, sie arbeiten nicht nur mit Migranten, sondern sind als Migranten da um diese Prozesse zu befördern, dass die interkulturelle Öffnung, das Verständnis für die Vielfalt in sozialen Einrichtungen eintritt. "