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Vom Arbeiter zum Astronomen

Zu den großen Persönlichkeiten, die die Himmelskunde einem breiten Publikum vermittelt haben, gehört Bruno Bürgel. Er kam 1875 in Berlin zur Welt und arbeitete zunächst als Steindrucker.

Von Dirk Lorenzen |
    Seine Leidenschaft war die Astronomie und er eignete sich autodidaktisch enorme Kenntnisse an. Schließlich gelang es ihm, eine Stelle als Observator an der Urania-Sternwarte zu bekommen. Später durfte er auch Vorlesungen an der Berliner Universität besuchen.

    Mit Anfang zwanzig schrieb er erste Artikel, unter anderem im "Vorwärts". Sein zuständiger Redakteur war Wilhelm Liebknecht, einer der Gründerväter der SPD.

    Sein erstes Buch "Aus fernen Welten" erschien 1910 und wurde für Jahrzehnte ein Sensationserfolg. Knapp zehn Jahre später erschien sein zweites außerordentlich erfolgreiches Buch: seine Autobiografie "Vom Arbeiter zum Astronomen."

    In seinen Schriften klingt oft die idealistische Hoffnung an, die Menschen mögen durch Einsicht in ihre kosmisch gesehen nichtige Existenz friedlich miteinander umgehen.

    Die Blütezeit seines Schaffens erlebte Bruno Bürgel in den zwanziger Jahren. Er publizierte viele Artikel und Bücher, sprach im Rundfunk und reiste durch das Land, um vor allem in Arbeiterbildungsvereinen Vorträge über die Faszination des Weltalls zu halten.

    In der Zeit des Nationalsozialismus fielen viele seiner Schriften unter die Zensur. Nach dem Krieg konnte er nicht mehr richtig Fuß fassen.

    Bruno Bürgel, einer der großen deutschen Astronomieschriftsteller, starb 1948 in Potsdam.

    Leben und Werk von Bruno H. Bürgel

    Die Sternwarte Babelsberg ist heute das Astrophysikalische Institut Potsdam

    Nach Bruno H. Bürgel ist ein Asteroid benannt