Wer glaubte, den gordischen Knoten des Kabelgewirrs im kleinen Hausnetz oder im Firmen-Intranet mittels Wireless-Lan-Technologie problemlos zerschlagen zu haben, der öffnet mitunter gewollt oder oft auch unbeabsichtigt für Fremde Tür und Tor zum Internet. Um solche Einladungen aufzuspüren, bedarf es lediglich eines Laptops nebst WLAN-Karte, einer verstärkenden Antenne sowie etwas Geduld. Diese Zutaten bereiten Christian Hillebrandt, Christian Kehl und Rainer Meyer keine Probleme: Bereits Über 600 WLANs von Privatnutzern, Firmen oder Behörden spürten die Münchner inzwischen auf. Dabei gehe es allerdings nicht darum, den Datenverkehr der Netze selbst abzuhören, beteuern die drei Funknetz-Jäger, sondern vielmehr um die reine Sammelleidenschaft, Standorte der W-LANs auszumachen und auf der eigenen Website zu kartographieren. Doch nicht alle "WARdriver" verfolgen derart hehre Ziele und versuchen durchaus, in die Netze einzudringen. Die Hersteller von W-LAN-Komponenten machen es den Hackern dabei nicht allzu schwer: "Die meisten Zugangspunkte der WLANs sind werkseitig so eingestellt, dass sie sofort funktionieren. Aber dabei sind Sicherheitseinstellungen oder Verschlüsselungen eben oft nicht aktiviert", konstatiert Christian Hillebrandt. Mitunter verzichten manche WLAN-Betreiber aber ganz bewusst auf solche Hürden und Sperren und laden Fremde quasi zum Internetsurfen über die heimische Flatrate ein.
Damit dieses Angebot auch gehört und gesehen wird, muss es aber auch irgendwie gekennzeichnet werden. Nach Vagabunden-Manier dienen dazu schlichte Kreidezeichen, die auch in Deutschland immer öfter zu finden sind. So kennzeichnen zwei gegeneinander gerichtete Halbkreise zum Beispiel ein offenes Netz. Dazu Christian Kehl: "Wie bei Landstreichern, die so Leidensgenossen signalisierten, wo etwa freundliche Leute anzutreffen sind oder welche Häuser man besser meidet, markieren beim WARdriving bestimmte Symbole, das beispielsweise jemand seinen Internetzugang anderen zur Verfügung stellt." Die Betreiber des Münchner "Artchalking"-Projekts schlossen sich jetzt auch der Gemeinde der Hobby-Internetprovider an und stellen Medien-Kunst-Interessierten zwei Zugriffspunkte bereit, über die mit Notebook und WLAN-Karte zum Beispiel Videoclips angesehen werden können. Weitere mit Kunst gefüllte Netze sollen bald folgen - und dann auch würdigend angezeigt werden. "So wie Kreidemarkierungen auf ein offenes WLAN hinweisen, kann natürlich auch durch Kunst auf solche virtuellen Räume hingewiesen werden." Das Sichtbar-Machen von W-LANs hat für die drei Münchner schließ noch den Zweck, frühzeitig eine Diskussion über dieses Medium anzustoßen. Der Öffentliche Raum, so argumentieren sie, werde hier immer stärker besetzt. Auch von kommerziellen Interessen.
[Quelle: Oliver Buschek]
Damit dieses Angebot auch gehört und gesehen wird, muss es aber auch irgendwie gekennzeichnet werden. Nach Vagabunden-Manier dienen dazu schlichte Kreidezeichen, die auch in Deutschland immer öfter zu finden sind. So kennzeichnen zwei gegeneinander gerichtete Halbkreise zum Beispiel ein offenes Netz. Dazu Christian Kehl: "Wie bei Landstreichern, die so Leidensgenossen signalisierten, wo etwa freundliche Leute anzutreffen sind oder welche Häuser man besser meidet, markieren beim WARdriving bestimmte Symbole, das beispielsweise jemand seinen Internetzugang anderen zur Verfügung stellt." Die Betreiber des Münchner "Artchalking"-Projekts schlossen sich jetzt auch der Gemeinde der Hobby-Internetprovider an und stellen Medien-Kunst-Interessierten zwei Zugriffspunkte bereit, über die mit Notebook und WLAN-Karte zum Beispiel Videoclips angesehen werden können. Weitere mit Kunst gefüllte Netze sollen bald folgen - und dann auch würdigend angezeigt werden. "So wie Kreidemarkierungen auf ein offenes WLAN hinweisen, kann natürlich auch durch Kunst auf solche virtuellen Räume hingewiesen werden." Das Sichtbar-Machen von W-LANs hat für die drei Münchner schließ noch den Zweck, frühzeitig eine Diskussion über dieses Medium anzustoßen. Der Öffentliche Raum, so argumentieren sie, werde hier immer stärker besetzt. Auch von kommerziellen Interessen.
[Quelle: Oliver Buschek]