In Doha, der Hauptstadt des kleinen Wüstenstaates Katar, haben mehrere US-amerikanische Universitäten Dependancen eröffnet, so auch das Weill-Cornell Medical College. Außerhalb des weißen, weitläufigen Gebäudes, das aussieht wie ein modernes Museum, ist es unerträglich heiß. Aus großen, vergitterten Schächten dringt die Abluft der Klimaanlagen. Sonst befinden sich hier nur Brachflächen, viel Sand und einige Dattelpalmen am Rande ein Parkplatzes. Eman Al-Dous ist schon mehrfach auf diese Palmen geklettert – im Dienste der Wissenschaft.
"Am Anfang haben wir Proben von diesen Bäumen genommen. Wir wollten zunächst nur ein paar Blätter verarbeiten und DNA aus ihnen isolieren. Dabei wussten wir nicht, ob diese Palme hier männlich oder weiblich ist. Denn es ist unmöglich das Geschlecht von jungen Palmen festzustellen."
Die 26-jährige Eman Al-Dous hat im vergangenen Jahr eine bemerkenswerte wissenschaftliche Karriere gemacht. Nach ihrem Bachelor-Studium der Biomedizin an der arabischen Katar Universität bekam sie die Chance, in einer Forschergruppe am Weill-Cornell Medical College mitzuarbeiten.
"Die Leute hier sind sehr hilfsbereit und wenn jemand mit einer verrückten Idee kommt, dann sagen sie: Okay, probier es aus."
Sie stieß zu einem Team um den Genomiker Joel Malek, welches das Erbgut verschiedener Pflanzen entschlüsselte. Als die Forscher das Genom der Dattelpalme sequenziert hatten, fragten sie sich, wozu sie diese Daten wohl gebrauchen könnten. Die Dattelpalme ist eine wichtige Nutzpflanze in der arabischen Welt, und sie spielt auch bei der Landschaftsplanung in Wüstengegenden eine wichtige Rolle. Wie aber kann hier die Genomsequenz weiterhelfen? Al-Dous fand eine Antwort, nicht zuletzt, weil ihr Vater ein katarischer Bauer ist, der neben verschiedenen Gemüse-Treibhäusern auch einige Dattelpalmen auf seinem Hof hat.
"Ich habe mir überlegt: Okay, was machen wir jetzt mit dieser Dattelsequenz? Mir wurde relativ schnell klar, dass man versuchen könnte, zwischen männlichen und weiblichen Palmen zu unterscheiden. Denn das können die Bauern bislang erst dann, wenn die Bäume etwa sechs Jahre alt sind und die weiblichen die ersten Früchte tragen. Die männlichen Palmen tragen keine Früchte. Es wäre also großartig, wenn man schon bei kleinen Pflanzen weiß, ob sie weiblich sind oder männlich."
Genau diesen kleinen Unterschied im Erbgut konnte Eman Al-Dous ausfindig machen, mit viel Fleißarbeit im Labor. Es stellte sich heraus, dass die Dattelpalmen ein ähnliches XY-Vererbungssystem haben wie die Menschen. Nachzulesen sind die Ergebnisse in einem Aufsatz im Fachblatt "Nature Biotechnology". Eman Al-Dous ist die Erstautorin. Sie hat ein Problem gelöst, dass die Menschen in der arabischen Welt seit Tausenden von Jahren beschäftigt.
Und ihre Familie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
"Sie konnten es nicht glauben. Mein Vater meinte: Du hast einen wissenschaftlichen Fachartikel publiziert? Du machst etwas aus Deinem Leben. Sie waren alle sehr stolz. Ich hatte das Gefühl, dass sie noch glücklicher waren als ich selbst."
Nun wollen Eman Al-Dous und Kollegen weiter mit dem Dattel-Palmengenom arbeiten. Was sie genau vorhaben, verraten sie nicht. Vermutlich werden sie versuchen, eine Art Geschlechtstest für arabische Baumschulen zu entwickeln. Auch wollen sie in Zukunft untersuchen, was manche Palmen besonders hitzebeständig und salzverträglich macht. Eman Al-Dous Test liefert für diese Forschungen eine wichtige Grundlage.
Außerdem möchte die junge Wissenschaftlerin nun weiterstudieren und auch einen Master in Molekularbiologie machen. Sie hat sich an der renomierten Johns Hopkins Universität in den USA beworben. Mit der Publikation in ihrem Lebenslauf stehen die Chancen gut, dass sie ihre Forscherkarriere in Amerika fortsetzen wird.
"Am Anfang haben wir Proben von diesen Bäumen genommen. Wir wollten zunächst nur ein paar Blätter verarbeiten und DNA aus ihnen isolieren. Dabei wussten wir nicht, ob diese Palme hier männlich oder weiblich ist. Denn es ist unmöglich das Geschlecht von jungen Palmen festzustellen."
Die 26-jährige Eman Al-Dous hat im vergangenen Jahr eine bemerkenswerte wissenschaftliche Karriere gemacht. Nach ihrem Bachelor-Studium der Biomedizin an der arabischen Katar Universität bekam sie die Chance, in einer Forschergruppe am Weill-Cornell Medical College mitzuarbeiten.
"Die Leute hier sind sehr hilfsbereit und wenn jemand mit einer verrückten Idee kommt, dann sagen sie: Okay, probier es aus."
Sie stieß zu einem Team um den Genomiker Joel Malek, welches das Erbgut verschiedener Pflanzen entschlüsselte. Als die Forscher das Genom der Dattelpalme sequenziert hatten, fragten sie sich, wozu sie diese Daten wohl gebrauchen könnten. Die Dattelpalme ist eine wichtige Nutzpflanze in der arabischen Welt, und sie spielt auch bei der Landschaftsplanung in Wüstengegenden eine wichtige Rolle. Wie aber kann hier die Genomsequenz weiterhelfen? Al-Dous fand eine Antwort, nicht zuletzt, weil ihr Vater ein katarischer Bauer ist, der neben verschiedenen Gemüse-Treibhäusern auch einige Dattelpalmen auf seinem Hof hat.
"Ich habe mir überlegt: Okay, was machen wir jetzt mit dieser Dattelsequenz? Mir wurde relativ schnell klar, dass man versuchen könnte, zwischen männlichen und weiblichen Palmen zu unterscheiden. Denn das können die Bauern bislang erst dann, wenn die Bäume etwa sechs Jahre alt sind und die weiblichen die ersten Früchte tragen. Die männlichen Palmen tragen keine Früchte. Es wäre also großartig, wenn man schon bei kleinen Pflanzen weiß, ob sie weiblich sind oder männlich."
Genau diesen kleinen Unterschied im Erbgut konnte Eman Al-Dous ausfindig machen, mit viel Fleißarbeit im Labor. Es stellte sich heraus, dass die Dattelpalmen ein ähnliches XY-Vererbungssystem haben wie die Menschen. Nachzulesen sind die Ergebnisse in einem Aufsatz im Fachblatt "Nature Biotechnology". Eman Al-Dous ist die Erstautorin. Sie hat ein Problem gelöst, dass die Menschen in der arabischen Welt seit Tausenden von Jahren beschäftigt.
Und ihre Familie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
"Sie konnten es nicht glauben. Mein Vater meinte: Du hast einen wissenschaftlichen Fachartikel publiziert? Du machst etwas aus Deinem Leben. Sie waren alle sehr stolz. Ich hatte das Gefühl, dass sie noch glücklicher waren als ich selbst."
Nun wollen Eman Al-Dous und Kollegen weiter mit dem Dattel-Palmengenom arbeiten. Was sie genau vorhaben, verraten sie nicht. Vermutlich werden sie versuchen, eine Art Geschlechtstest für arabische Baumschulen zu entwickeln. Auch wollen sie in Zukunft untersuchen, was manche Palmen besonders hitzebeständig und salzverträglich macht. Eman Al-Dous Test liefert für diese Forschungen eine wichtige Grundlage.
Außerdem möchte die junge Wissenschaftlerin nun weiterstudieren und auch einen Master in Molekularbiologie machen. Sie hat sich an der renomierten Johns Hopkins Universität in den USA beworben. Mit der Publikation in ihrem Lebenslauf stehen die Chancen gut, dass sie ihre Forscherkarriere in Amerika fortsetzen wird.