Oberhalb der römischen Villa in Ahrweiler verläuft der Rotweinwanderweg, der sich an der Ahr entlang zieht. Inmitten von Wald und Rebstöcken schaut plötzlich ein überwachsener Betonklotz versteckt aus dem Laub hervor. Er gehört zur Bunkeranlage Marienthal.
"Es gibt vier Haupteingänge mit insgesamt 19 km Länge, wir sind hier im Eingangsbereich oberhalb von Ahrweiler und dieser Teil, zweihundert Meter des Bunkers soll erhalten werden."
Florian Mausbach, Jahrgang 1944 ist Präsident des Bundesamtes für Bauordnung und Raumwesen und damit verantwortlich für den Bunker. Er hat wesentlich dafür gesorgt, dass ein Teilstück der riesigen unterirdischen Anlage bald als Museum genutzt werden kann.
Von Anfang der Siebziger bis 1995 wurde die Bunkeranlage in Betrieb gehalten bis der Bundestag zwei Jahre später das Aus beschloss. Fall der Mauer, Wiedervereinigung und Ende des Warschauer Paktes, sowie Berlin-Umzug der Regierung und die Unterhaltskosten im zweistelligen Millionen-Bereich, führten zum Ende.
Die gut 30 Kilometer vom Bonner Regierungssitz nach Ahrweiler hat aber nie ein amtierender Kanzler oder Bundespräsident gemacht.
"Nein, es gab immer nur einen so genannten "Kanzler - Üb" und eine "Bundespräsidenten Üb". So hießen die. Regierungsbeamte haben Übungen gemacht."
Mausbach ist von Berufswegen mit historischen Gebäuden befasst, so dass er Teile der Anlage wenigstens für die Nachwelt retten wollte.
Das gelang ihm. Spät, aber immerhin. Frühere Versuche waren gescheitert und die Idee eigentlich schon so gut wie tot.
"Also, es gibt eine biografischen Zugang, der ist mehr zufällig. Ich bin in einem Bunker geboren, in Koblenz. Aber das ist nicht der Grund. "
Für Mausbach handelt es sich beim Regierungsbunker im Ahrtal um ein Denkmal.
" Wir erhalten Festungsanlagen aus allen Jahrtausenden, dies ist eine Festung des Atomzeitalters. "
An einer der höchsten Stellen befindet sich ein zweigeschossiger Seitenarm mit Bunkerhospital, Waschräumen, Schlafräumen, mit Arbeits-, Schlafräumen, Sitzungsräumen.
Teile des kitschigen Mobiliars aus jener Zeit lagern beim Bonner HdG: Sessel, Leuchten, Tische, Stühle, Aschenbecher, Eierbecher. Sie sollen für ein künftiges Museum zur Verfügung gestellt werden. Auf ca. 200 Metern Länge soll ab 2007 die Geschichte des Kalten Krieges dokumentiert werden.
"Wir werden den Bunkerteil so herrichten, dass der Verein, der dann den Betrieb übernimmt, ihn selbst betreiben kann."
Der frühere Zahnarzt Wilbert Herschbach ist Erster Vorsitzender des Heimatvereins Alt-Ahrweiler
"Der Heimatverein wird Anlaufstelle sein. Führungen organisieren. "
Das Bundesamt für Bauordnung und Raumwesen beschränkt sich auf die technische Leistung und Übergabe. Finanziert wird as aus Mitteln, die für den Rückbau des Teilstücks nicht aufgebraucht wurden. Die Baugenehmigung für ein Museum in dem Teilabschnitt liegt vor. Der Heimatverein Ahrweiler soll das Museum entwickeln.
"Gerade Schulklassen werden wir schon stemmen. "
Die Idee ist gut, der Vertrag zwischen Heimatverein und Behöre Ende Oktober unterzeichnet, die Kommune hat quasi nur vermittelt. Stadt und Land halten sich schadlos.
Hier liegt aber das Problem. Wenn man noch so wohlmeinende, ehrenamtliche Personen, die vielleicht sogar dort tätig waren, alleine machen lässt, ohne umfassende museumspädagogische Begleitung, kann es Probleme geben. Die Anfänge des Tunnelsystems stammen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es als Montagestelle für Zulieferungsteile der Heeresversuchsanstalt Pennemünde genutzt und beschäftigte Zwangsarbeiter und war nicht nur Zuchtort für Champignons wie es euphemistisch gelegentlich heißt. Sich also auf die Geschichte des Kalten Krieges allein zu beschränken geht nicht. Insgesamt sollte das aber das löbliche Vorhaben ein Ausstellungs- und Dokumentationszentrum zu etablieren, das zunächst nur stundenweise geöffnet sein wird, nicht schmälern.
"Zuerst ist mal wichtig zu zeigen, wie er ist. "
Unweit der ehemaligen "Außenstelle Marienthal", wie die Bunkeranlage im Amtsdeutsch kurz heißt, reift der Marienthaler Trotzenberg, ein Spätburgunder Rotwein.
" Wir werden dann den Bunker einweihen mit einem Bunkertröpfchen, "Ahrweiler Bunkertröpfchen." So hab ich das mit dem Verein verabredet. "
"Es gibt vier Haupteingänge mit insgesamt 19 km Länge, wir sind hier im Eingangsbereich oberhalb von Ahrweiler und dieser Teil, zweihundert Meter des Bunkers soll erhalten werden."
Florian Mausbach, Jahrgang 1944 ist Präsident des Bundesamtes für Bauordnung und Raumwesen und damit verantwortlich für den Bunker. Er hat wesentlich dafür gesorgt, dass ein Teilstück der riesigen unterirdischen Anlage bald als Museum genutzt werden kann.
Von Anfang der Siebziger bis 1995 wurde die Bunkeranlage in Betrieb gehalten bis der Bundestag zwei Jahre später das Aus beschloss. Fall der Mauer, Wiedervereinigung und Ende des Warschauer Paktes, sowie Berlin-Umzug der Regierung und die Unterhaltskosten im zweistelligen Millionen-Bereich, führten zum Ende.
Die gut 30 Kilometer vom Bonner Regierungssitz nach Ahrweiler hat aber nie ein amtierender Kanzler oder Bundespräsident gemacht.
"Nein, es gab immer nur einen so genannten "Kanzler - Üb" und eine "Bundespräsidenten Üb". So hießen die. Regierungsbeamte haben Übungen gemacht."
Mausbach ist von Berufswegen mit historischen Gebäuden befasst, so dass er Teile der Anlage wenigstens für die Nachwelt retten wollte.
Das gelang ihm. Spät, aber immerhin. Frühere Versuche waren gescheitert und die Idee eigentlich schon so gut wie tot.
"Also, es gibt eine biografischen Zugang, der ist mehr zufällig. Ich bin in einem Bunker geboren, in Koblenz. Aber das ist nicht der Grund. "
Für Mausbach handelt es sich beim Regierungsbunker im Ahrtal um ein Denkmal.
" Wir erhalten Festungsanlagen aus allen Jahrtausenden, dies ist eine Festung des Atomzeitalters. "
An einer der höchsten Stellen befindet sich ein zweigeschossiger Seitenarm mit Bunkerhospital, Waschräumen, Schlafräumen, mit Arbeits-, Schlafräumen, Sitzungsräumen.
Teile des kitschigen Mobiliars aus jener Zeit lagern beim Bonner HdG: Sessel, Leuchten, Tische, Stühle, Aschenbecher, Eierbecher. Sie sollen für ein künftiges Museum zur Verfügung gestellt werden. Auf ca. 200 Metern Länge soll ab 2007 die Geschichte des Kalten Krieges dokumentiert werden.
"Wir werden den Bunkerteil so herrichten, dass der Verein, der dann den Betrieb übernimmt, ihn selbst betreiben kann."
Der frühere Zahnarzt Wilbert Herschbach ist Erster Vorsitzender des Heimatvereins Alt-Ahrweiler
"Der Heimatverein wird Anlaufstelle sein. Führungen organisieren. "
Das Bundesamt für Bauordnung und Raumwesen beschränkt sich auf die technische Leistung und Übergabe. Finanziert wird as aus Mitteln, die für den Rückbau des Teilstücks nicht aufgebraucht wurden. Die Baugenehmigung für ein Museum in dem Teilabschnitt liegt vor. Der Heimatverein Ahrweiler soll das Museum entwickeln.
"Gerade Schulklassen werden wir schon stemmen. "
Die Idee ist gut, der Vertrag zwischen Heimatverein und Behöre Ende Oktober unterzeichnet, die Kommune hat quasi nur vermittelt. Stadt und Land halten sich schadlos.
Hier liegt aber das Problem. Wenn man noch so wohlmeinende, ehrenamtliche Personen, die vielleicht sogar dort tätig waren, alleine machen lässt, ohne umfassende museumspädagogische Begleitung, kann es Probleme geben. Die Anfänge des Tunnelsystems stammen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es als Montagestelle für Zulieferungsteile der Heeresversuchsanstalt Pennemünde genutzt und beschäftigte Zwangsarbeiter und war nicht nur Zuchtort für Champignons wie es euphemistisch gelegentlich heißt. Sich also auf die Geschichte des Kalten Krieges allein zu beschränken geht nicht. Insgesamt sollte das aber das löbliche Vorhaben ein Ausstellungs- und Dokumentationszentrum zu etablieren, das zunächst nur stundenweise geöffnet sein wird, nicht schmälern.
"Zuerst ist mal wichtig zu zeigen, wie er ist. "
Unweit der ehemaligen "Außenstelle Marienthal", wie die Bunkeranlage im Amtsdeutsch kurz heißt, reift der Marienthaler Trotzenberg, ein Spätburgunder Rotwein.
" Wir werden dann den Bunker einweihen mit einem Bunkertröpfchen, "Ahrweiler Bunkertröpfchen." So hab ich das mit dem Verein verabredet. "