Das Herz schlägt. Rund einmal pro Sekunde, ohne Unterbrechung, ein Leben lang. Dieser Grundtakt der Existenz wird meist gar nicht beachtet. Dabei ist das Herz mehr als nur eine bloße Pumpe. Wenn die Sänger und Dichter das Herz mit den Gefühlen in Verbindung bringen, dann liegen sie damit gar nicht falsch, meint Dr. Hugo Critchley vom University College in London.
Die Theorie stammt von den Psychologen William James und Karl Langer. Vor über Hundert Jahren haben sie unabhängig voneinander vermutet, dass Gefühle durch die Antwort des Körpers auf Ereignisse hervorgerufen werden. Der Körper reagiert prompt, aber die Gefühlstönung zu dieser Reaktion hängt davon ab, wie schnell das Herz schlägt, wie heftig man atmet oder ob man wegläuft. William James sagte: Angst ist nicht der Anblick eines Bären, Angst ist die Flucht vor dem Bären.
Wenn der Bär auftaucht, sorgen schnelle, unbewußte Systeme für eine prompte Handlung, die Flucht. Die Angst entsteht nach dieser Theorie erst, wenn das Gehirn wiederum auf diese reflexartige Reaktion des Körpers aufmerksam wird. Hugo Critchley will wissen, an welcher Stelle des Gehirns die Verknüpfung von Körperwahrnehmung und Gefühl stattfindet. Deshalb hat er Versuchspersonen gebeten, auf den eigenen Herzschlag zu achten und ihn anzuzeigen und dabei die Gehirnaktivität der Probanden gemessen.
Viele Hirnregionen leuchten auf, wenn sich die Leute auf den Herzschlag konzentrieren, aber nur an einem Ort hängt diese Aktivität davon ab, ob man den Rhythmus des Pulses tatsächlich richtig anzeigt. Wir nehmen an, dass hier die Verbindung zwischen den Signalen aus dem Körpers und dem Bewußtsein liegt. Diese Region befindet sich in der Mitte der rechten Kopfseite in einer Falte des Gehirns und nennt sich Insula.
Die Insula ist nicht nur umso aktiver, je besser jemand seinen Herzschlag registrieren kann. Bei Menschen mit einer guten Körperwahrnehmung ist diese Region auch messbar größer. In der Insula treffen Nervenbahnen von vielen inneren Organen zusammen, von dort gibt es wiederum Kontakte zu anderen Hirnzentren, die an der Weiterverarbeitung der Emotionen beteiligt sind. Hugo Critchley nimmt an, dass die Insula das Gehirn sozusagen über den Umweg der eigenen körperlichen Reaktionen darauf aufmerksam macht, dass gerade in der Umwelt etwas Wichtiges geschehen ist, mit dem man sich besser beschäftigen sollte. In den Experimenten von Hugo Critchley war ein akkurates Körperbewusstsein auch mit einer erhöhten Emotionalität verbunden - allerdings nur, was die negativen Gefühle betrifft. Generell können ängstliche oder auch depressive Menschen ihren Herzschlag besser wahrnehmen, sie beschäftigen sich häufig auch deutlich mehr mit den Reaktionen ihres Körpers. Im positiven Sinne gilt das leider nicht. "Schmetterlinge im Bauch" und "Herzklopfen" sind nicht in gleicher Weise mit intensiveren positiven Gefühlen verknüpft. Das die Schlagertexter daneben liegen könnte damit Zusammenhängen, das Wohlbehagen meist mit Entspannung statt mit Herzrasen einher geht. Ist es also schädlich, zu sehr auf sein Herz zu hören? Hugo Critchley ist sich da nicht sicher.
Ich glaube, es ist noch offen, in wie weit man Angst auslösen kann, in dem man sich sorgt, wie regelmäßig der Herzschlag ist. Man kann sich natürlich in die Angst hineinsteigern. Andererseits entspannen Techniken wie das Biofeedback, bei denen man sich auf Herzschlag und Atmung konzentriert, und das führt zu positiven Gefühlen. Niemand weiß derzeit, ob es gut oder schlecht ist, auf den Herzschlag zu achten. Sicher ist nur, wer seine Körperreaktionen bewußt kontrollieren kann, ist in der Lage seine Gefühle dadurch in positiver wie in negativer Richtung zu beeinflussen.
Es kommt wohl darauf an, nicht nur auf das Herz zu hören, sondern ihm auch einmal zu sagen, was es zu tun hat, damit sich die guten Gefühle einstellen.
Die Theorie stammt von den Psychologen William James und Karl Langer. Vor über Hundert Jahren haben sie unabhängig voneinander vermutet, dass Gefühle durch die Antwort des Körpers auf Ereignisse hervorgerufen werden. Der Körper reagiert prompt, aber die Gefühlstönung zu dieser Reaktion hängt davon ab, wie schnell das Herz schlägt, wie heftig man atmet oder ob man wegläuft. William James sagte: Angst ist nicht der Anblick eines Bären, Angst ist die Flucht vor dem Bären.
Wenn der Bär auftaucht, sorgen schnelle, unbewußte Systeme für eine prompte Handlung, die Flucht. Die Angst entsteht nach dieser Theorie erst, wenn das Gehirn wiederum auf diese reflexartige Reaktion des Körpers aufmerksam wird. Hugo Critchley will wissen, an welcher Stelle des Gehirns die Verknüpfung von Körperwahrnehmung und Gefühl stattfindet. Deshalb hat er Versuchspersonen gebeten, auf den eigenen Herzschlag zu achten und ihn anzuzeigen und dabei die Gehirnaktivität der Probanden gemessen.
Viele Hirnregionen leuchten auf, wenn sich die Leute auf den Herzschlag konzentrieren, aber nur an einem Ort hängt diese Aktivität davon ab, ob man den Rhythmus des Pulses tatsächlich richtig anzeigt. Wir nehmen an, dass hier die Verbindung zwischen den Signalen aus dem Körpers und dem Bewußtsein liegt. Diese Region befindet sich in der Mitte der rechten Kopfseite in einer Falte des Gehirns und nennt sich Insula.
Die Insula ist nicht nur umso aktiver, je besser jemand seinen Herzschlag registrieren kann. Bei Menschen mit einer guten Körperwahrnehmung ist diese Region auch messbar größer. In der Insula treffen Nervenbahnen von vielen inneren Organen zusammen, von dort gibt es wiederum Kontakte zu anderen Hirnzentren, die an der Weiterverarbeitung der Emotionen beteiligt sind. Hugo Critchley nimmt an, dass die Insula das Gehirn sozusagen über den Umweg der eigenen körperlichen Reaktionen darauf aufmerksam macht, dass gerade in der Umwelt etwas Wichtiges geschehen ist, mit dem man sich besser beschäftigen sollte. In den Experimenten von Hugo Critchley war ein akkurates Körperbewusstsein auch mit einer erhöhten Emotionalität verbunden - allerdings nur, was die negativen Gefühle betrifft. Generell können ängstliche oder auch depressive Menschen ihren Herzschlag besser wahrnehmen, sie beschäftigen sich häufig auch deutlich mehr mit den Reaktionen ihres Körpers. Im positiven Sinne gilt das leider nicht. "Schmetterlinge im Bauch" und "Herzklopfen" sind nicht in gleicher Weise mit intensiveren positiven Gefühlen verknüpft. Das die Schlagertexter daneben liegen könnte damit Zusammenhängen, das Wohlbehagen meist mit Entspannung statt mit Herzrasen einher geht. Ist es also schädlich, zu sehr auf sein Herz zu hören? Hugo Critchley ist sich da nicht sicher.
Ich glaube, es ist noch offen, in wie weit man Angst auslösen kann, in dem man sich sorgt, wie regelmäßig der Herzschlag ist. Man kann sich natürlich in die Angst hineinsteigern. Andererseits entspannen Techniken wie das Biofeedback, bei denen man sich auf Herzschlag und Atmung konzentriert, und das führt zu positiven Gefühlen. Niemand weiß derzeit, ob es gut oder schlecht ist, auf den Herzschlag zu achten. Sicher ist nur, wer seine Körperreaktionen bewußt kontrollieren kann, ist in der Lage seine Gefühle dadurch in positiver wie in negativer Richtung zu beeinflussen.
Es kommt wohl darauf an, nicht nur auf das Herz zu hören, sondern ihm auch einmal zu sagen, was es zu tun hat, damit sich die guten Gefühle einstellen.