Freitag, der 13. April 1990, war kein guter Tag für Michael Kramer. Er verlor damals bei einem Unfall sein rechtes Bein. Ein Schock, keine Frage, zerbrochen ist der heute 36 Jahre alte Architekt daran aber nicht. Im Gegenteil! Souverän schlendert er mit einigen Gesprächspartnern durch die Hallen des Heinz Nixdorf Museumsforums, als ob seine Behinderung einfach nicht vorhanden sei.
"Die Beinprothese, die ich trage, ist das so genannte C-Leg-System der Firma Otto Bock. Es handelt sich dabei um eine mikroprozessorgesteuerte Beinprothese, wobei sich die Mikroprozessorsteuerung sowohl auf die Sicherung des Standes als auch auf die Steuerung der Schwungphase bezieht."
Die Schwung- oder auch Spielphase ist der Teil eines Schrittes, bei dem das Bein nach vorne oder hinten schwingt. Abhängig von der jeweiligen Situation, steuert ein winziger Computer die Dämpfung der Gelenke – und zwar fast in Echtzeit.
"Es gibt Sensoren im Gelenk, im Knie und im Knöchelbereich, die Informationen erfassen, wie stark ist der Auftritt, welcher Kniewinkel liegt an, wie schnell verändert sich das, diese Informationen werden 50 Mal pro Sekunde gemessen, an einen Hauptprozessor weiter geleitet, der entscheidet welcher Teil des Ganges liegt gerade vor und gibt seine Stellempfehlungen an den Ventilprozessor, der Ventilprozessor fährt sowohl Beuge- als auch Standphasenventile in die Stellung, die notwendig ist, um die richtige Dämpfung für das Kniegelenk anzusteuern."
Das Gangbild ist perfekt, sauber unterscheidet der Rechner zwischen langsamen und schnellen Schritten, selbst abrupte Bewegungen steuert er korrekt. Nur mit dem Laufen hapert es, aber auch nur, weil die Sensoren im Knöchelbereich der Prothese und nicht weiter unten am Fuß angebracht sind. Michael Kramers rechnergesteuerte Beinprothese wird Exponat einer weltweit einmaligen Ausstellung sein. Vom kommenden Herbst an präsentiert das Heinz Nixdorf Museumsforum, in welchen Bereichen der Medizin Computertechnik mittlerweile dominiert. Vom CT über Ultraschallgeräte, telemedizinische Systeme zur Ferndiagnose oder auch Fernbehandlung, bis hin zur Labortechnik, auf 1000 Quadratmetern sind alle wichtigen Entwicklungen der letzten Jahre vertreten. Wobei Kurt Beiersdörfer, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf Museumsforum, ausdrücklich eine interaktive Ausstellung plant:
"Wir haben zum Beispiel ein Schwangerenphantom, wo man ein Baby sieht, wenn man mit dem Pseudoultraschallkopf drüber fährt, das heißt, man kann überall etwas tun, auch da, wo man in der Realität am Menschen eingreifen würde, und zwar durch alle Abteilungen hindurch hochgradig interaktiv."
Parallel zur Ausstellung beginnen schon im Sommer Workshops und Vortragsreihen zu Themen rund um die Medizintechnik. Übrigens auch zur Frage, ob der Computer das Verhältnis Arzt und Patient nicht noch weiter entfremdet. Ein Thema, das Michael Kramer nur am Rande interessiert. Er möchte mit noch mehr Technik seine Prothese perfektionieren.
"Entwicklungsbedarf besteht auf jeden Fall in der Fähigkeit der Prothese, aktiv Kräfte aufzubringen, dass heißt, mich eine Treppe raufzudrücken beispielsweise, Entwicklungsbedarf besteht auch erheblich im Bereich der Fußsteuerung, bisher haben wir nur passive Fußsysteme, die nichts aktives aufbringen können, und diesen Entwicklungen sehe ich mit großer Freude entgegen, ich glaube, die erlebe ich noch."
"Die Beinprothese, die ich trage, ist das so genannte C-Leg-System der Firma Otto Bock. Es handelt sich dabei um eine mikroprozessorgesteuerte Beinprothese, wobei sich die Mikroprozessorsteuerung sowohl auf die Sicherung des Standes als auch auf die Steuerung der Schwungphase bezieht."
Die Schwung- oder auch Spielphase ist der Teil eines Schrittes, bei dem das Bein nach vorne oder hinten schwingt. Abhängig von der jeweiligen Situation, steuert ein winziger Computer die Dämpfung der Gelenke – und zwar fast in Echtzeit.
"Es gibt Sensoren im Gelenk, im Knie und im Knöchelbereich, die Informationen erfassen, wie stark ist der Auftritt, welcher Kniewinkel liegt an, wie schnell verändert sich das, diese Informationen werden 50 Mal pro Sekunde gemessen, an einen Hauptprozessor weiter geleitet, der entscheidet welcher Teil des Ganges liegt gerade vor und gibt seine Stellempfehlungen an den Ventilprozessor, der Ventilprozessor fährt sowohl Beuge- als auch Standphasenventile in die Stellung, die notwendig ist, um die richtige Dämpfung für das Kniegelenk anzusteuern."
Das Gangbild ist perfekt, sauber unterscheidet der Rechner zwischen langsamen und schnellen Schritten, selbst abrupte Bewegungen steuert er korrekt. Nur mit dem Laufen hapert es, aber auch nur, weil die Sensoren im Knöchelbereich der Prothese und nicht weiter unten am Fuß angebracht sind. Michael Kramers rechnergesteuerte Beinprothese wird Exponat einer weltweit einmaligen Ausstellung sein. Vom kommenden Herbst an präsentiert das Heinz Nixdorf Museumsforum, in welchen Bereichen der Medizin Computertechnik mittlerweile dominiert. Vom CT über Ultraschallgeräte, telemedizinische Systeme zur Ferndiagnose oder auch Fernbehandlung, bis hin zur Labortechnik, auf 1000 Quadratmetern sind alle wichtigen Entwicklungen der letzten Jahre vertreten. Wobei Kurt Beiersdörfer, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf Museumsforum, ausdrücklich eine interaktive Ausstellung plant:
"Wir haben zum Beispiel ein Schwangerenphantom, wo man ein Baby sieht, wenn man mit dem Pseudoultraschallkopf drüber fährt, das heißt, man kann überall etwas tun, auch da, wo man in der Realität am Menschen eingreifen würde, und zwar durch alle Abteilungen hindurch hochgradig interaktiv."
Parallel zur Ausstellung beginnen schon im Sommer Workshops und Vortragsreihen zu Themen rund um die Medizintechnik. Übrigens auch zur Frage, ob der Computer das Verhältnis Arzt und Patient nicht noch weiter entfremdet. Ein Thema, das Michael Kramer nur am Rande interessiert. Er möchte mit noch mehr Technik seine Prothese perfektionieren.
"Entwicklungsbedarf besteht auf jeden Fall in der Fähigkeit der Prothese, aktiv Kräfte aufzubringen, dass heißt, mich eine Treppe raufzudrücken beispielsweise, Entwicklungsbedarf besteht auch erheblich im Bereich der Fußsteuerung, bisher haben wir nur passive Fußsysteme, die nichts aktives aufbringen können, und diesen Entwicklungen sehe ich mit großer Freude entgegen, ich glaube, die erlebe ich noch."