"Ja, ich habe verschiedene Firmen angeschrieben. Aber das ist eben das Schicksal eines jeden Erfinders. Alles ist irgendwie mühselig. Das Anschreiben der Firmen ist nicht sehr erfolgreich gewesen."
Nun versucht Otto Duffek aus Stuttgart auf der Genfer Erfindermesse einen Hersteller für seine Entwicklung zu begeistern: die Kombination aus Fernglas, GPS und digitaler Kamera vermittelt einem Betrachter in Sekundenschnelle Informationen über jede europäische Sehenswürdigkeit, auf die sein Gerät gerichtet wird. Doch der Weg von der Entdeckung bis zur Vermarktung ist steinig, weit - und ziemlich teuer. Schritt eins: Die Patentanmeldung.
"Wenn Sie's nur lokal machen, deutschlandweit, dann kostet das so 10.000 Euro. Dann haben sie das Patent in der Tasche vielleicht. Als ich meine Investoren gefunden habe, haben wir uns gesagt. Jetzt gehen wir auf den Weltmarkt. Das haben wir getan. Hat gekostet 80.000 Euro bis jetzt."
80.000 Euro für den patenrechtlichen Schutz in verschiedenen Ländern - ohne die Garantie, dass die Erfindung jemals einen einzigen Cent abwirft - Erfinderschicksal. Dabei hatte Otto Duffek noch Glück: Der junge Ingenieur konnte sich das Geld ins einem Bekanntenkreis zusammen borgen, nachdem der Gang zur Bank nicht eben das erwünschte Ergebnis gebracht hatte:
"Da haben Sie null Erfolg. Sie kriegen gar nichts. Da hat einer lauthals gelacht, als ich gesagt habe: Ich habe das in der Hand und bräuchte nochmals 20.000 oder so irgendetwas. Da haben Sie null Erfolg."
Dann auch noch die "Abzocke": Potentielle Hersteller melden sich, bekunden Interesse an der Entwicklung - und wollen häufig doch nur das Eine: Bares.
"Das fängt damit an, dass ich die Unterlagen zuschicke. Die prüfen das. Und nur für das Prüfen, das Verifizieren bekomme ich dann eine Rechnung nur für das Prüfen. Die ersten Rechnungen liegen zwischen 100, 150 Euro. Ich hatte eine Firma in Stuttgart. Der Erfolg war Null. Und bezahlt habe ich so Größenordnung 2000 Euro."
Mit solchen Erfahrungen steht Erfinder Otto Duffek nicht alleine da. Lutz Ritzmann aus Rödinghausen ist Erfinder von altem Schrot und Korn. So manches, was er sich ausgedacht hat, wurde bereits erfolgreich vermarktet. Seine jüngste Idee, eine halbautomatische Axt zum Holzspalten, wird auf dem Genfer Messegelände viel bestaunt. Und dennoch ist Ritzmann vorsichtig geworden.
"Ich habe mit einem Konzern erlebt, dass man mir Sachen nachgebaut hat. Dann hat man den Streitwert auf 50 Millionen hoch gesetzt - nach dem Motto: Das kann der sowieso nicht durchhalten und zwei Patentanwälte eingeschaltet."
Die Heraufsetzung des Streitwertes bei Patentrechtsstreitigkeiten sei ein beliebtes Mittel unseriöser Hersteller, um die Erfinder von einer Klage abzuhalten. Dabei erwecken viele Erfinder den Eindruck, zwar geniale Tüftler zu sein, sich über Vermarktungsmöglichkeiten aber nur unzureichend informiert zu haben. Kaum einer kennt die zahlreichen Beratungsangebote für Erfinder, die an den deutschen Hochschulen und bei den IHKs eingerichtet wurden - Institutionen, die im Internet zwar leicht zu finden, auf der Genfer Erfindermesse allerdings nicht vertreten sind.
Dabei täte gerade dort Beratung Not: Viele Aussteller haben nicht einmal einen Prototypen ihrer Erfindung dabei. Da fällt es schwer, einen guten Eindruck zu machen. Doch gerade darauf kommt es an, weiß Roland Furrer. Schon mehrfach hat der Schweizer Investor in Genf Erfindungen ausgeguckt und kommerziell vermarktet.
"Das erste Gefühl ist sicherlich das Bauchgefühl. Es muss etwas sein, das logisch wirkt und dass eine Geschäftsidee für mich schon greifbar ist. Es muss eine gewisse Zukunft schon ersichtlich sein. Die Geschäftsidee muss vorstellbar sein."
Je plastischer eine Erfindung präsentiert wird, desto deutlicher der Nutzen erscheint - desto besser die Chancen, dass sich ein Interessent dafür findet. Roland Furrer bezeichnet sich selbst als seriösen Investor auf der Suche neuer Geschäftsideen. Und diese Seriosität könne ein Erfinder sofort daran erkennen, wie der Investor mit ihm umgeht - beispielsweise durch das Angebot, eine gemeinsame Firma zu gründen.
"Heute läuft das meistens dann über den Aktienanteil, also dass man eine Firma gründet und sich aktienmäßig beteiligt. Lizenzen kaufen - das ist eine Geschichte, das ist schwierig zu bemessen. Der Schutz ist dabei auch nicht so richtig gewährleistet."
Dass es unter den potentiellen Investoren ‚schwarze Schafe' gibt, gesteht Investor Roland Furrer ein. Allerdings: Auch unter den ausgestellten Erfindungen ist nicht alles Gold, was glänzt: Gerade mal 15 Prozent der Erfindungen hält Furrer für geschäftlich verwertbar - nicht mehr. Immerhin: Beißen Investoren wie er bei einer bestimmten Idee an, dauert es bis zur Serienfertigung meist nicht mehr allzu lange:
"Das hängt sehr von beiden Parteien ab und wie komplex das Ganze ist: ich denke, für so ein Projekt ein paar Monate."
Nun versucht Otto Duffek aus Stuttgart auf der Genfer Erfindermesse einen Hersteller für seine Entwicklung zu begeistern: die Kombination aus Fernglas, GPS und digitaler Kamera vermittelt einem Betrachter in Sekundenschnelle Informationen über jede europäische Sehenswürdigkeit, auf die sein Gerät gerichtet wird. Doch der Weg von der Entdeckung bis zur Vermarktung ist steinig, weit - und ziemlich teuer. Schritt eins: Die Patentanmeldung.
"Wenn Sie's nur lokal machen, deutschlandweit, dann kostet das so 10.000 Euro. Dann haben sie das Patent in der Tasche vielleicht. Als ich meine Investoren gefunden habe, haben wir uns gesagt. Jetzt gehen wir auf den Weltmarkt. Das haben wir getan. Hat gekostet 80.000 Euro bis jetzt."
80.000 Euro für den patenrechtlichen Schutz in verschiedenen Ländern - ohne die Garantie, dass die Erfindung jemals einen einzigen Cent abwirft - Erfinderschicksal. Dabei hatte Otto Duffek noch Glück: Der junge Ingenieur konnte sich das Geld ins einem Bekanntenkreis zusammen borgen, nachdem der Gang zur Bank nicht eben das erwünschte Ergebnis gebracht hatte:
"Da haben Sie null Erfolg. Sie kriegen gar nichts. Da hat einer lauthals gelacht, als ich gesagt habe: Ich habe das in der Hand und bräuchte nochmals 20.000 oder so irgendetwas. Da haben Sie null Erfolg."
Dann auch noch die "Abzocke": Potentielle Hersteller melden sich, bekunden Interesse an der Entwicklung - und wollen häufig doch nur das Eine: Bares.
"Das fängt damit an, dass ich die Unterlagen zuschicke. Die prüfen das. Und nur für das Prüfen, das Verifizieren bekomme ich dann eine Rechnung nur für das Prüfen. Die ersten Rechnungen liegen zwischen 100, 150 Euro. Ich hatte eine Firma in Stuttgart. Der Erfolg war Null. Und bezahlt habe ich so Größenordnung 2000 Euro."
Mit solchen Erfahrungen steht Erfinder Otto Duffek nicht alleine da. Lutz Ritzmann aus Rödinghausen ist Erfinder von altem Schrot und Korn. So manches, was er sich ausgedacht hat, wurde bereits erfolgreich vermarktet. Seine jüngste Idee, eine halbautomatische Axt zum Holzspalten, wird auf dem Genfer Messegelände viel bestaunt. Und dennoch ist Ritzmann vorsichtig geworden.
"Ich habe mit einem Konzern erlebt, dass man mir Sachen nachgebaut hat. Dann hat man den Streitwert auf 50 Millionen hoch gesetzt - nach dem Motto: Das kann der sowieso nicht durchhalten und zwei Patentanwälte eingeschaltet."
Die Heraufsetzung des Streitwertes bei Patentrechtsstreitigkeiten sei ein beliebtes Mittel unseriöser Hersteller, um die Erfinder von einer Klage abzuhalten. Dabei erwecken viele Erfinder den Eindruck, zwar geniale Tüftler zu sein, sich über Vermarktungsmöglichkeiten aber nur unzureichend informiert zu haben. Kaum einer kennt die zahlreichen Beratungsangebote für Erfinder, die an den deutschen Hochschulen und bei den IHKs eingerichtet wurden - Institutionen, die im Internet zwar leicht zu finden, auf der Genfer Erfindermesse allerdings nicht vertreten sind.
Dabei täte gerade dort Beratung Not: Viele Aussteller haben nicht einmal einen Prototypen ihrer Erfindung dabei. Da fällt es schwer, einen guten Eindruck zu machen. Doch gerade darauf kommt es an, weiß Roland Furrer. Schon mehrfach hat der Schweizer Investor in Genf Erfindungen ausgeguckt und kommerziell vermarktet.
"Das erste Gefühl ist sicherlich das Bauchgefühl. Es muss etwas sein, das logisch wirkt und dass eine Geschäftsidee für mich schon greifbar ist. Es muss eine gewisse Zukunft schon ersichtlich sein. Die Geschäftsidee muss vorstellbar sein."
Je plastischer eine Erfindung präsentiert wird, desto deutlicher der Nutzen erscheint - desto besser die Chancen, dass sich ein Interessent dafür findet. Roland Furrer bezeichnet sich selbst als seriösen Investor auf der Suche neuer Geschäftsideen. Und diese Seriosität könne ein Erfinder sofort daran erkennen, wie der Investor mit ihm umgeht - beispielsweise durch das Angebot, eine gemeinsame Firma zu gründen.
"Heute läuft das meistens dann über den Aktienanteil, also dass man eine Firma gründet und sich aktienmäßig beteiligt. Lizenzen kaufen - das ist eine Geschichte, das ist schwierig zu bemessen. Der Schutz ist dabei auch nicht so richtig gewährleistet."
Dass es unter den potentiellen Investoren ‚schwarze Schafe' gibt, gesteht Investor Roland Furrer ein. Allerdings: Auch unter den ausgestellten Erfindungen ist nicht alles Gold, was glänzt: Gerade mal 15 Prozent der Erfindungen hält Furrer für geschäftlich verwertbar - nicht mehr. Immerhin: Beißen Investoren wie er bei einer bestimmten Idee an, dauert es bis zur Serienfertigung meist nicht mehr allzu lange:
"Das hängt sehr von beiden Parteien ab und wie komplex das Ganze ist: ich denke, für so ein Projekt ein paar Monate."